Re: Staatsschulden II

Geschrieben von Bonnie am 13. Januar 2005 23:09:23:

Als Antwort auf: Re: Staatsschulden II geschrieben von Tarman am 13. Januar 2005 18:27:09:

Hallo Narada, hallo Tarman,
ja, das ist einer der Knackpunkte, den Tarman da anspricht.
Soviel ich weiß, ist es so: Normalerweise ist die Zentralbank eine öffentliche Institution, aber unabhängig von der Regierung des Landes. D.h., die Geldpolitik wird von der Zentralbank gemacht nach allgemeinen Stabiltätskriterien, die Regierung kann da aber nicht eingreifen. Also Gewaltenteilung.

In den USA ist die Zentralbank jedoch in privater Hand. Da stehen also Leute dahinter, die im Grunde mächtiger sind als der Staat (bezogen auf USA).
Ich denke, auch hinter den großen multinationalen Unternehmen stehen diese Leute.

Die Banken haben das Geld nicht von der Bundesbank in dem Sinne, daß die Bundesbank ohne Ende nachdruckt, wenn der Staat es braucht. Das gäbe Inflation und da hat man einen Riegel vorgeschoben.

Liebe Grüsse, Bonnie

>Hallo Narada,
>>Staatsschulden ist Geld, welches von Kreditinstituten vergeben wird. OK, und woher haben die das Geld? Von der Bundesbank etc.
>>Somit beleiht sich ein Staat doch selbst und bezahlt dem Mittler obendrein auch noch Zinsen.
>Mit dem Rest deiner Aussage gehe ich konform, hier jedoch gestatte ich mir einen Einwurf: Gerade bei der größten Volkswirtschaft der Erde, den USA, beleiht sich der Staat nicht selbst. Die dortige Notenbank, die "Federal Reserve Bank" ist ein privates Geldinstitut.
>Das heißt, PRIVATLEUTE drucken die Dollarnoten und verleihen sie gegen Zinsen dem Staat. Ausgerechnet die Leitwährung der Welt gehört keinem Staat. Mit einem Aufwand von 1.000 Dollar werden 1.000.000.000 Dollar gedruckt (toller Gewinn, gell?), aber das reicht noch nicht. Diese Milliarde bekommt der Staat ausgehändigt und als Schulden verbucht. Dafür bezahlt er Zinsen.
>Und weil die Zahlen so schön sind: Selbst bei einem Niedrigst-Zins von nur einem Prozent bezahlt der Staat für die überlassene Milliarde pro Jahr 10 Millionen. Eine Rendite auf das eingesetze Vermögen (1.000 Dollar Herstellungskosten) von gerade mal 1.000.000 Prozent - pro Jahr, versteht sich.
>So ist es, wenn jemand die berühmte "Lizenz zum Gelddrucken" erhält. Und spätestens beim zweiten Durchlesen hat jeder begriffen, warum unser Währungssystem aus den Fugen geraten wird. Nur, wann es soweit ist, weiß noch keiner. Nicht einmal die honorigen Zinsammler der FED.
>Viele Grüße
>Tarman


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