Re: Thema Ausrüstung Teil II
Geschrieben von Mario am 23. Februar 2006 09:26:21:
Als Antwort auf: Thema Ausrüstung Teil II geschrieben von Wizard am 23. Februar 2006 06:20:07:
>So Leute, hier nun der zweite Teil zum Thema Ausrüstung.
Hallo Wizard,
da ich auch ein Verfechter der Strategie Abhauen bin – wenn es zu Ungemütlich wird – möchte ich einige Erfahrungen beisteuern, hatte aber einiges schon geschrieben.
Ich gehe 2 x im Jahr für ca. 1 Woche in die Natur. Beim ersten Ausflug war ich bereits nach 2 Tagen wieder da, da mein Schlafsack naß war und sich das Thema dann beendet hatte.
Bei mir hat sich nun ein gewöhnlicher, neuer Schlafsack von der BW mit der Gummihülle bewährt.
Dieser ist vermutlich für unsere Breiten zugeschnitten. In diesen Schlagsack habe ich meinen einfachen, der sich nicht bewährt hatte (20 Mark beim Lidl) eingezogen und dann die Dingens straff zusammengewickelt und mit Packriemen (Aluschnallen) gesichert.
Damit ist dann das Teil auch Wintertauglich.
Meine Frau hat den gleichen.
Für meine beiden Kinder habe ich gute Säcke bei Globetrotter erstanden, die bis Minus 20 Grad (3 Lagen Hollofiber) halten sollen (noch nicht getestet).Nachteil der BW Geschichte: sehr schwer (3,6 kg, komplett mit 2. Sack: 4,5 kg).
Zu den Zelten:
Ich habe 2 Zelte. Zum einen ein 2 Personentarnzelt, Gewicht: ca. 2 kg, Preis ca. 50 EUR. Wenn ich begrenzt Möglichkeiten habe, stecke ich in dieses die Kinder und das Gepäck und meine Frau und ich schlafen dann im BW-Sack draußen.
Das 2. Zelt ist in 3 Personen Expeditionszelt (Rip-Stop-Nylon, ca. 120 EUR bei E-Bay, Alustäbe, ca. 2,2 kg) mit eben dieser Gewebeeinlage.
Ein Billigzelt hatte sich einmal nicht bewährt (hatte keine Fäden im Stoff) – da hatte ich plötzlich 3 Eingänge ohne Reißverschluß nach einem Sturm.Des weiteren habe ich 4 NVA-Planen, in die ich leichte Decken (Polarfleec, ca. 10 EUR) einwickeln kann und diese als Abschluß über die Rucksäcke mit Transportriemen schnüre.
Diese Planen kann ich zum Zelt zusammenmachen (4 Planen ergeben ein Zelt für 3-4 Personen).
Des weiteren lassen diese sich als Regenponcho/Unterstand nutzen.
Das Material ist sehr haltbar und ich bekam die Dinger für 5 EUR pro Stück.Hosen haben wir die Commando, doppelt verstärkter Hintern und Knie für ca. 40,-EUR aus Moleskinstoff.
Des weiteren einen Wasserfilter (MSR Mini-Kohle für ca.100 EUR), und zusätzlich Chlor ( 1 kg aus dem Baumarkt / für das Schwimmbad – ca. 10,-EUR) – nur für den Notfall – habe da ca. 50 Gramm abgenäpfelt / pro Liter Wasser ca. 0,003 Gramm / entspricht kleinem, halben, gestrichenen Eislöffel (1/2 Pfenniggröße).
Außerdem habe ich ca. 20 m Reepschnur, 6 mm und 10 m Reepschnur 12 mm im Gepäck plus 2 Alukarabiner (sehr leicht) vom Klettersport.Dann Wechselunterwäsche.
Ersatzhosen habe ich gestrichen, nur 1 paar lange U-Hosen, sonst wird alles zu schwer, leider Gottes auch Ersatzstiefel zum wechseln, ebenfalls zu schwer, deshalb 1 paar gute).
Jacke: Wolfskin Rock`n Eis Men/Women). – getestet bei ca. 20 Grad Minus mit Wind, 1,5 Stunden im Gelände stehend, nur kalte Füße bekommen, deshalb verzicht auf Pullover, nur langes Draußenhemd, darunter 1 gutes T-Shirt von Camel / grün – sehr gute Haltbarkeit, ca. 15 EUR.
Schuhe: Meindl Perfekt und Ortler für die Frau, Kinder bekommen welche, wenn es beginnt, 5 Min. vor der Angst – jetzt Wanderschuhe vorrätig für die nächsten 2 Jahre (Deichmann).Uhr: Glashütte, Rescue-Timer, 4 mm Saphirglas, Automatik, 1000 m Wasserdicht, Frau Automatik, Schweiz. Zusätzlich: Billiguhr aus Plastik am li. Armgelenk.
Fernglas: Luger 8x40, wasserdicht, mit Stickstoff gefüllt, ca. 150,-EUR.
Nachtsichtgerät von Tchibo.
Kompen: NVA, 2 Stück, je in einem Sur-Pack, GPS von Garmin, 100,-EUR, Geko 101 – schreib später noch mal Testbericht.
Rucksack von Ranger-Shop, 70 Liter, dann 45 Liter für die Frau, BW-Rucksack und kleinen Rucksack fürs 2. Kind..
Dazu 1 Kampftasche Groß, 1 Klein für je Sur-Ausrüstung.Kampftasche groß: Signalgeber, 6 Schuß Trommel, Nico – als Waffe zu gebrauchen, das Chlor, 1 Schüttellampe, 18 cm, 4 x Notration BW, 1 Spiegel, Rasiermesser, Leder und Seife, Tabletten, vor allem Schmerz (Paracetamol für Kinder, da die kein Aspirin nehmen dürfen), Fieber, Durchfall, 1 Stift Hirschtalg, 1 Mückenkerze, 20 m Maurersschnur, Mückenmittel Autan klein, Brennglas, Magnesiumfeuerstarter, Zippo, Angelschnur , 30 unterschiedliche Haken, Blei, 4 künstl. Würmer, Dentanurse Zahnhilfe, 4 x Rettungsdecke, Feuerzeugbenzin, Sekundenkleber, Sicherheitsnadeln, Bleistift, Papier, 5 l Wassersack von Ortlieb, 1 Titan-Kochbecher, 600 ml, 1 Falttasse, Schweizermesser mit Säge, wasserfeste Streichhölzer, eine Kleinsäge von Fiskar, Esbit-Kocher.
In der kleinen Kampftasche: abgespeckte Version.
Dann im Rucksack noch Verbandmaterial, mediz. Nähzeug, Faden und Nadel pp.
Kocher: Mehrstoffbrenner von MSR, verbrennt Heizöl, Benzin, Gas, Petroleum.
Messer: Buck Vanguard, Kraton;
Kochgeschirr: Titan, 3.100 ml, Topf, Deckel/Pfanne, ca. 450 Gramm, Spork 4 x, 16 Gramm;Soweit erst mal.
Es geht mir hier nicht darum, wer was hat und wer das teuerste und beste, sondern, wenn man los muß, muß sich das Zeug auch bewähren, was es bis jetzt auch gemacht hat. Vorher habe ich auch genug Sachen weggeschmissen (Brenner mit Kartuschen für 10 Mark gggg.).
Kartenmaterial: 1: 25.000, ca. 6 EUR mit GPS-Daten im Umkreis von 100 km, Karte 1: 2.000.000 mit GPS-Daten (ADAC) – Deutschland, ca. 10 EUR; ( Östereich/Schweiz, Polen, Spanien, Frankreich, vom ADAC kostenlos, jedoch ohne GPS-Daten)
Wer billig kauft, wird; wenn er sich nicht zu helfen weiß - einfach versagen.
Wer lacht, wird heulen wenn es soweit ist und er nichts hat.PS: für die Hosen nehme ich Grönlandwachs und streiche diese ein. Die werden dann Schmutzunempfindlich und einigermaßen Wasserfest (mit Fön oder am Lagerfeuer einbringen, vorher gründlich einwachsen).
Die Sachen wurden in 6 Jahren zusammengetragen und haben sich bewährt. Wer mit anderen Sachen auskommt, kann es ja Posten, ich bin nicht der Meinung, das ich alles richtige habe, eventuell habe ich auch zu viel.
Maßnahmen noch für diesen Sommer: 1. GPS-Datenaufzeichnung zum Fluchtpunkt, Ablaufen der Strecke mit Festlegung der Marschrichtungszahlen für Kompaß und Karte, Vermerk wichtiger Punkte im Gelände;
2.: Möglichkeiten mit PKW ausschauen, erst Flucht mit PKW, dann zu Fuß, dito zu oben.
GPS-Erfassung in diversen Ländern (Schweden, Spanien über Internet – Schweden liefert Daten von jeder größeren Stadt, hatte schon mal gegurgelt, muß die nur noch rausschreiben).Für weitere Hinweise und auch Kritik bin ich dankbar.
Mit freundlichem GrußMario
- Re: Thema Ausrüstung Teil II Wizard 24.2.2006 01:19 (0)