TK 5. Februar

Geschrieben von Tarman am 05. Februar 2006 00:50:17:

Liebe Leser, entschuldigen Sie meine Begriffsstutzigkeit. Ich habe derzeit sehr große Probleme, die Welt zu verstehen. Es beginnt damit, daß der Iran gegen den Atomwaffensperrvertrag verstößt. Oder besser, daß man ihm unterstellt, er wolle dagegen verstoßen. Und das darf man nicht. Der Atomwaffensperrvertrag ist eine einseitige Verpflichtung ohne Gegenleistungen. Wer diesen Knebelvertrag unterschreibt, ist daran gebunden.

Deshalb haben weder Israel, noch Indien, noch Pakistan unterschrieben und bauen munter ihre Bömbchen, ohne daß es jemanden stört.

Jedenfalls ist jetzt die größte Atommacht böse, also die einzige Nation, die bis jetzt Atomwaffen gegen Zivilisten eingesetzt hat. Eine Macht, die mehr Geld für ihre Rüstung ausgibt, als die zehn nächstfolgenden Nationen der Welt zusammen. Eine Weltmacht, die seit ihrer Gründung 1776 praktisch ununterbrochen Kriege geführt hat.

Und obwohl die US of A ganz offiziell böse geworden sind, bezweifelt der Präsident des Iran öffentlich den Lieblingsmythos der US-Führungsgruppe, also den Holocaust, der die Existenz Israels rechtfertigt.

Die USA wiederholen jetzt das, was sie vor ein paar Jahren beim Irak getan haben: Sie erfinden Massenvernichtungswaffen und zimmern eine "Koalition der Willigen". Für einen Angriffskrieg. Also für das, wofür man in den Nürnberger Kriegstribunalen Generäle aufgehängt hat. Natürlich nur deutsche Generäle, weil die US of A dürfen das. Und wenn wir Deutsche auf der Seite der US of A mitspielen, dann dürfen wir das auch.

Und damit unsere amerikanischen Kriegsfreunde auch als strahlende Schirmherren von Freiheit und Christentum auftreten können, stürmt die moslemische Welt wegen einiger dummer Zeichnungen dänische und sonstige Botschaften. Ach ja, ein deutsches Kulturzentrum im Gaza-Streifen wurde auch schon abgefackelt. Diesmal von den Palästinensern, statt wie sonst von den Israelis.

Irgendwie scheint die ganze Welt nach und nach von kollektivem Irrsinn erfaßt zu werden. Ich stehe staunend da und weiß nicht, wie mir geschieht.

Bitte entschuldigen Sie, falls Sie es auch nicht verstehen. Ich kann Ihnen diesmal auch nicht helfen.


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