Betreffend die Lage am Golf von Mexico .....

Geschrieben von NoPasaran am 01. September 2005 19:33:41:

Hi Leut's,


das scheint jetzt definitiv außer Kontrolle zu geraten, ich mein', wirklich, ich mein': Außer Kontrolle.

Aus'm SpOn: Desperados verbreiten Chaos und Schrecken.

In den Flutgebieten im Süden der USA macht sich Anarchie breit. Waffen-Läden wurden ausgeraubt. In Wild-West-Manier schießen Menschen auf Retter. Lkw mit Medikamenten und Hilfsgütern wurden überfallen. Die Behörden ziehen Tausende Streitkräfte von der Evakuierung der Flutopfer ab, um den Plünderern Einhalt zu gebieten.

New Orleans - Schüsse auf einen Militärhubschrauber und Brandstiftungen verzögerten heute die Evakuierung des Superdomes in New Orleans, wo bis zu 30.000 Flutopfer Zuflucht gefunden haben. Die Zustände dort verschlechterten sich zusehends. Die Toiletten funktionierten nicht mehr, wegen des beißenden Gestanks trug das medizinische Personal Masken. 500 Hilfsbedürftige wurden mit Bussen in den Astrodome nach Houston in Texas gebracht. Es kam zu chaotischen Szenen, als tausende Menschen aus der Nachbarschaft herbeiströmten, um in die Busse zu gelangen.

Dann stoppten Schüsse auf einen zur Rettung von Menschen eingesetzter Militärhubschrauber und absichtlich gelegte Feuer am Superdome die Evakuierung. Die Busse konnten nicht mehr nah genug an das Gebäude herankommen, erklärte ein Sprecher der Nationalgarde. Der Leiter des medizinischen Rettungsdienstes, Richard Zuschlag, sagte, Sanitäter hätten ihn um Hilfe gebeten, weil sie sich vor Menschen mit Waffen im Stadion fürchteten. Die Nationalgarde wolle 100 Militärpolizisten zum Superdome schicken. "Das ist aber nicht genug. Wir brauchen 1000", sagte Zuschlag.

Schwere Probleme gab es auch in anderen Teilen der Stadt und der ganzen Gegend. Tankstellenbesitzer schließen aus Furcht vor Einbrechern ihre Läden. Die Benzinpreise stiegen im Lauf des Tages auf sechs Dollar per Gallone an, normalerweise wird sie für 2,60 Dollar verkauft. Ab 18 Uhr gilt wegen des Kriegsrechts, das verhängt wurde, eine Ausgangssperre, berichtet SPIEGEL-TV-Reporter Dirk Schulze, der im Krisengebiet unterwegs ist.

Sechs Dollar für, wenn ich mich recht erinnere, an die 3,8 Liter Sprit, das ist, vor allem für das USA-Preisnoveau, schon ganz nett. Und der Rest ist auch nicht so ohne: Das ist so eine Art Mad-Max-Szenario - nur daß Dabbljuh der Gestörte in reality nicht ganz so gut kommt wie Mel Gibson, der, pardon, im Zweifelsfall auch etwas gestört ist, on screen -, und das kommt halt raus, wenn Leute, die gewohnt sind, um des Gefühls der individuellen Freiheit willen und vielleicht überhaupt, um so was wie ein Selbstwertgefühl zu haben, mit der Knarre rumzulaufen, zu paniken beginnen.

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"Die Plünderer nähern sich den dichter besiedelten Gebieten, Hotels und Krankenhäusern. Wir werden das stoppen", sagte Bürgermeister Nagin. Aus New Orleans wurden Dutzende Raubüberfälle gemeldet. Ein Lastwagen mit Medikamenten für ein Krankenhaus wurde überfallen und ausgeraubt. Polizisten sagten, auf sie sei geschossen worden.

Auch in der früheren Casinostadt Biloxi im Bundesstaat Mississippi treiben Plünderer ihr Unwesen. Sie räumen in den Trümmern der Strandcasinos die Spielautomaten leer. Auch in Geschäften bedienen sich ungebetene Gäste. "Die Leute kommen hier einfach rein, füllen ihre Taschen und gehen wieder raus, als wären sie der Weihnachtsmann", sagte Motelbesitzer Marty Desei. "So etwas habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht gesehen."

In Gretna bei New Orleans wurde ein Krankenhaus geschlossen, nachdem ein Lastwagen mit Hilfsgütern von Bewaffneten bedroht worden war. Es gab dutzende Fälle von bewaffnetem Autoraub. Ein Polizist und ein Plünderer wurden durch Schüsse verletzt. "Wir wissen, dass es noch viele Tote im Wasser gibt, und weitere auf den Dachböden der Häuser", sagte Nagin. Die Stadt werde für ein bis zwei Monate nicht bewohnbar sein. Bislang halten sich noch rund 100.000 der 480.000 Einwohner in New Orleans auf.

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Bush kündigte zudem eine Politik der "Null-Toleranz" gegenüber Plünderern und Preistreibern in den Katastrophenregionen an. Weder Plünderei noch Preistreiberei oder Versicherungsbetrug würden hingenommen, sagte er dem US-Fernsehsender ABC. Die Situation der besonders Verletzlichen dürfe nach dem Hurrikan nicht ausgenutzt werden.

'tschuldigen schon die etwas heftigeren Worte, aber das ist vielleicht ein scheinheiliges Arschloch, dieser feine Mr. President:

Die Leute, die da jetzt in und rund um New Orleans, Biloxi, Gulfport, SontNochWo, oder was jeweils noch davon übrig geblieben ist, den Punk abgehen lassen - und der geht ab, der Punk, da geht wirklich ab, der Punk ! -, die machen haarscharf und genau dasselbe wie die US-Regierung, nur halt nicht mit dem Rest des Planeten, weil sie den Wirkungsradius nicht haben, sondern dort, wo sie's halt können, aber das Muster ist genau das gleiche: Man nimmt sich, was zu benötigen oder haben zu wollen man meint, und zwar, wenn's nicht freiwillig hergegeben wird, mit Androhung und, gegebenenfalls, auch der Implementierung von Gewalt und Tod.

@Johannes: Bitte diesen Absatz nochmal lesen. Abbruchbedingung der Schleife: Wenn Du kapiert hast, daß die USA tatsächlich so funktionieren.

Das ist jetzt aus dem Bauch raus: Das wird noch Folgen für den ganzen Planeten haben - so, wie 9/11 Folgen für den ganzen Planeten hatte -, und da wird was Grundlegendes sichtbar: Da existiert ein Zusammenhang zwischen dem globalen Agieren der USA, der Tatsache, daß diese Hurricane-Sache so ablief, wie sie ablief, und dem Punk, der dort jetzt lokal abgeht. Das ist mit herkömmlich linear-logisch-wissenschaftlichem Denken nicht zu knacken, aber es ist afaik Fakt. Und wer sich drauf einläßt, kann dabei einen Aspekt davon erspüren, wie Karma funktioniert.

Aber wie gesagt, ich glaube/fürchte/hoffe - es ist ein ziemlich wüßter Mix, das -, daß diese Sache noch globale Auswirkungen haben wird, schon allein aus Ölgründen: Peak Oil könnte seinen Weg in's Massenbewußtsein finden, und das würde nicht zu unterschätzende astral-mentale Schockwellen auslösen.


lg NoPasaran


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