Re: Und was heißt das für uns konkret?

Geschrieben von Johannes am 02. September 2005 21:43:52:

Als Antwort auf: Re: Eventuell ja gewollt .... das stinkt wirklich geschrieben von FranzLiszt am 02. September 2005 19:46:22:

> Wie kann man mit Maßnahmen zur Rettung hunderter Menschenleben als Mann
> der Macht 2 Tage länger brauchen, als jeder Depp auf der Straße?
> Bush gehört verklagt.
> Das sollte das Ende seiner Regierungszeit sein - oder etwas stimmt nicht.
> Sogar die Flüchtlinge sind besser in der Lage, Busse zu besorgen als die
> Retter.
Das stinkt.

Hallo franz_liszt,

einverstanden. Die Hilfsaktionen laufen zu langsam an und die Bürokratie hat versagt. Ich verstehe nicht, warum es so schwer ist, 500 Busse (z.B. Schulbusse) aufzutreiben und in die Krisengebiete zu schicken. Und wenn das den Bürokraten schon nicht möglich ist, warum die Armee dann nicht ggf. Busse beschlagnahmt hat und selbst hinschickt. Daß ich mit dem entschiedenen Eingreifen der Armee, um die Situation unter Kontrolle zu bringen, keine Schwierigkeiten hätte, hatte ich ja schon gesagt.

Aber, mal praktisch, was lernen wir daraus?

Wenn es ernst wird, dann können wir uns kaum auf staatliche Organe verlassen, daß die schon alles richten werden. Vielleicht hilft sie in einigen Gegenden besser, in anderen schlechter, aber immer wieder kann und wird es zu Engpässen kommen.

Die besondere Katastrophe in New Orleans ist das fehlende Trinkwasser. Nun ist auch noch ein Chemielager in Brand geraten, an anderer Stelle brennen Wohnhäuser. Leichen, die in New Orleans oberirdisch bestattet werden müssen, treiben teilweise im Wasser, zusammen mit den aktuellen Toten und Exkrementen, in denen sich auch die Krankheitserreger aller Kranken befinden - und auf genau dieses Wasser sind die Leute angewiesen, wenn sie nicht verdursten wollen. Und inzwischen geht es nicht mehr um Durst, sondern ernsthaft um verdursten. Oder eben Schmutzwasser zu trinken mit entsprechender Seuchengefahr.

Aber, praktisch, wie würde es denn aussehen, wenn wir betroffen sind? Würden wir ebenfalls erwarten, daß die Regierung schon alles tun und schaffen wird - oder können wir uns mindestens 14 Tage selbst versorgen, damit sich die Rettungsmannschaften ganz auf die Aufräumungsarbeiten kümmern können?

Konkret: Wieviel Wasser habe ich zu Hause, wieviel Wasser hast Du? (die Frage geht an die ganze Runde). 2 Liter Wasser pro Person sind das Minimum, für 14 Tage sind das 28 Liter. Hinzu kommt: Von wieviel Leute erwartest Du, daß sie sich im Krisenfall zu Dir flüchten? Wieviel mußt Du helfen, wieviel möchtest Du helfen können? Wieviel Trinkwasser und Grundnahrungsmittel solltest Du also haben?

Wenn wir aus der Katatrophe lernen, daß wir die Verantwortung für unser Leben weder auf die Regierung noch auf ALDI & Co abschieden können, sondern daß wir selbst für uns und unsere Lieben verantwortlich sind, dann hat sie zumindest mitgeholfen, Katastrophen bei uns hoffentlich glimpflicher ablaufen zu lassen.

Also, nochmal, rechnet im Krisenfall bitte nicht damit, daß Ihr noch alles bei ALDI kaufen könnt oder daß Euch ein freundlicher Soldat Eure Lebensmittelbestellung pünktlich ins Haus bringt. Nein, jeder von uns ist selbst dafür verantwortlich, die ersten Tage selbst überbrücken zu können, bis hoffentlich wieder geregelte Verhältnisse und einigermaßen geordnete Strutkturen geschaffen wurden. Und wir sollten nicht nur an uns selbst denken, sondern auch an die aus unserem Umfeld, die entweder nicht mitdenken oder die aus dem einen oder anderen Grund doch vor dem Nichts stehen und sich zu uns flüchten.

Gruß

Johannes


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