Re: Hellinger - Familienaufstellungen

Geschrieben von Evi am 19. November 2004 08:13:09:

Als Antwort auf: Re: Hellinger - Familienaufstellungen geschrieben von Aurora am 18. November 2004 18:01:

Hallo Göttin der Morgenröte,

>Es war für mich als sechs- oder zehnjährige schon schwierig sie zu therapieren >und ich war als Kind damit auch hoffnungslos überfordert.

Das ist aber eine tolle Leistung! Du hast versucht, Deine Mutter zu therapieren und tust es noch. Beziehst Deine Psychokenntnisse von Lämmle und diagnostizierst Schizophrenie. Alle Achtung.

>Immer mal wieder fragte ich meinen Vater, ob ich nicht zu ihm nach München >ziehen könnte, doch er war ebenso zerissen und hatte sich schweren Herzens für >seine zweite Ehefrau entschieden.

Nun bist Du auch noch bereit, den Platz der Mutter einzunehmen und der undankbare Papa hat sich doch glatt für eine andere Frau (als Dich) entschieden.


>Ich habe jedenfalls wieder und wieder für Phasen den äusseren Kontakt zu >meiner Mutter abgebrochen. Zuletzt ist es wie gesagt so eskaliert, dass wir >alle möglichen Schritte (etwa richterlich bestellte Gutachten) unternahmen.

Und dann die Mutter noch einweisen lassen, die ihr Leben im Gegensatz zu Dir im Griff hat....... !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

DAS IST EINE VÖLLIG VER-RÜCKTE Famieliensituation. Ich rate Dir dringend, Dich mit Deinem Machtproblem auseinanderzusetzen. Was Du da all die Jahre geliefert hast ist anmaßend und steht Dir weder als Kind, noch als erwachsene Frau zu.

>Gefragt, ob sie nicht etwas näher zu uns kommen wollte, sagte sie nach kurzem >Überlegen: "ich würde ja gerne, dann aber denke ich, ich sollte mich doch 10m >weiter entfernen".

wundert Dich daa? Die Situation ist einfach zum davonlaufen. 10 Meter bei einer Aufstellung entspricht entweder einer Auswanderungssituation oder derjenige zieht sich einfach psychisch völlig zurück.

Denk einfach mal nach, ob Du nicht völlig über die Stränge haust mit Deinen Diagnosen und Laientherapien, um die Mutter dort hinzubiegen, wo Du sie haben willst - nämlich in der Klapsmühle.

Viele Grüße

Evi


Es ging über zwei Stunden oder so. Es wurden im weiteren Verlauf ihre Eltern und deren Eltern aufgestellt. Es kristallisierte sich zunehmend heraus, dass meine Schwester, die mit der Intention sich von meiner Mutter endlich zu befreien angetreten war (was mich zutiefst verstörte, denn ich war nur deshalb nach Bergisch Gladbach gefahren, um meiner Mutter zu helfen), sich nicht eingestehen wollte, dass SIE es war, die nicht loslassen konnte, und nicht meine Mutter. Und es stimmt auch, denn sie ist wie meine Mutter Lehrerin geworden und nimmt andauernd ihre Hilfe in Anspruch.
>Ich selbst nahm wie die anderen Beteiligten das Haupthindernis und die Uneinsichtigkeit vorwiegend bei meiner Schwester wahr. Zwischendurch stöhnten alle, weil es nicht weitergehen wollte durch das Festhalten meiner Schwester.
>
>Nachdem ich dann schliesslich fragte, ob man nicht Gott aufstellen könnte ("Herr Melchizedek" hat mir mal aus einem Sai Baba Buch vorgelesen, in welchenm genau dies empfolen worden war und woran ich mich nun erinnerte) wurde das zunächst abgelehnt und stattdessen "die Lebenskraft" aufgestellt. Meine Schwester stellte diese zunächst zu den Ahnen, die Lebenskraft selbst wollte aber zu meiner Mutter.
>Das "stimmte" nun endlich und es trat Erleichterung ein.
>Im Anschluss fragte ich meine Platzhalterin, wie sie sich gefühlt habe. Sie sagte mir, sie habe zwischendurch meine Schwester fast treten wollen, sei aber vorwiegend eine distanzierte Beobachterin gewesen. So hatte ich das auch empfunden, von Licht invozieren etc. mal abgesehen.
>Insgesamt eine sehr lohnende Sache!
>Die Therapeutin ist eine ehemalige Kollegin/Mentorin meiner Schwester gewesen und ging sehr behutsam vor, nicht etwa wie man es von Hellinger selbst schon gehört hat.
>Sehr wichtig für mich war in dieser ganzen Geschichte eher die Vorarbeit, d.h. die Auseinandersetzung mit der Familiengeschichte. Das bietet sich vor einer Aufstellung an. Dabei traten zwei Dinge zutage, die mir vorher nicht bekannt gewesen sind. ALLE drei Schwestern meiner Grossmutter sind um Kriegsende von den Russen vergewaltigt worden. Von meiner Grossmutter selbst ist nichts bekannt, es ist aber möglich, dass es so war (sie war zu diesem Zeitpunkt schon verheiratet). In dieser und der folgenden Generation traten entsprechende Spätfolgen auf. Alle Aufgestellten Ahninnen weinten fast ununterbrochen. Es war ziemlich schwer. Mein herz war etwa so gross wie das Haus, obwohl diese Sachen mich gleichzeitig persönlich berühren.
>Meine Mutter scheint eine seltsame Wahl getroffen zu haben, ein "Drama" nicht an meine Schwester und mich weitergeben zu wollen und war durch das Festhalten meiner Schwester an ihr in einen tiefen Zwiespalt geraten.
>Es ist mir dabei deutlich geworden, dass meine Mutter uns zutiefst liebt, wenn auch noch nicht alle Rätsel geklärt sind. Ich habe darauf vertraut, dass sie die energetische Auswirkung der Klärung irgendwie mitkriegen wird und habe ohne äusserlich Kontakt zu ihr zu halten (denn das konnte ich nicht mehr) viel innerlich an diesen Sachen gearbeitet - das sehe ich im Nachhinein.
>Letztes Wochenende rief sie mich nach langer Zeit an und es schien ihr viel besser zu gehen. Das wird glaube ich auch von Hellinger gelehrt, dass die Zusammenhänge sich auch für Nicht-Anwesende klären lassen.
>In der Familie meines Vaters sind ähnliche Hämmer.
>Dieser Zweig bezeichnete sich immer gerne als "Bildungsbürgertum" und ist, obwohl zutiefst humanistisch ausgerichtet, sehr auf Karriere und "Funktionieren" aus. Mein Grossvater sollte nach Anweisung seines Vaters Jurist werden, folgte und schloss auch sein Studium ab. Dann jedoch verweigerte er sich dem Richterberuf, weil er unter den Nazis entsprechende Urteile zu treffen gehabt hätte und nahm eine simple Stelle bei der Wiesbadener Post an. Hat es später dort sehr weit bringen können (zum Chef und weiter Spartenchef)
>Mein Grossvater wiederum verprügelte meinen Vater, als dieser bekundete, Philiosophie oder Theologie studieren zu wollen. So wurde er Betriebswirt und Steuerprüfer. Mein Vater wiederum duldete zwar mein Philosophiestudium, ich hatte aber doch schon als Kind, wenn's nicht gut lief in der Schule und ich abgehen wollte, unter Liebesentzug zu leiden und musste mich trotz Liebesentzug durchsetzen, einfach weil der innere "Zug" zu stark war.
>Nachdem ich zuletzt wider Erwarten und gegen meine persönliche Zielsetzung einen guten Job kriegte (60 p.a + Bonus) war er überglücklich.
>Nach dem ersten Jahr Arbeitslosigkeit hat er den Kontakt zu mir abgebrochen.
>:)
>Wieso ich das alles schreibe, weiss ich gar nicht. Ist eben Rekapitulationszeit.
>Ich für mich meine, das wir, wenn wir LICHT sind und unseren Anker ausserhalb des Planeten haben wie die Sternengeborenen etc., uns ziemlich viel zur Lösung aufnehmen. Was nicht heisst, das das alles nicht zugleich auch persönlich ist. Nur so geht das eben.
>Aurora


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