Re: Bleibt die Frage, was ist Glück
Geschrieben von Badland Warrior am 15. Mai 2005 04:59:52:
Als Antwort auf: Re: Bleibt die Frage, was ist Glück geschrieben von BBouvier am 14. Mai 2005 21:23:37:
Moin, Bouvier!
Jagen, Felle und Leder bearbeiten, Klamotten herstellen und Zelte, das kann man auch sehr wohl als Arbeit bezeichnen, geht man von den Plains-Indianern aus, wie sie früher mal waren. Und die Hopi betreiben Landwirtschaft. Ganz zu schweigen von religiösen Verpflichtungen, wie sie von den Schamanen und Medizinfrauen wahrgenommen werden/wurden.
Sagen wir es so:
Einfachere Gesellschaften machen sich nicht so kaputt, wie es moderne Gesellschaften tun. Im Mittelalter wurde auch heftig gearbeitet. Gerber, Schmiede, Kathedralenbauer hatten keinen Achtstundentag und schon gar keine Krankenversicherung, aber sie hatten auch keinen derart üblen Termindruck.
Die Bauern dagegen, die mussten mit den Hühnern raus, sobald das erste Kikeriki ertönte, und haben geschuftet, wie die Hafenkulis. Melken, Eier sammeln, Füttern, Gänse und Enten hüten, Schweine treiben, Acker bearbeiten, Gerätschaften ausbessern oder zum Ausbessern bringen, Obst, Gemüse, Viecher zum Markt bringen, das ganze Gedöns.Was die Zukunft angeht, wird wohl alles etwas geruhsamer angegangen, man muss nicht alles "vorgestern" fertig haben, es wird kein Mobbing mehr geben, weil jeder auf jeden auf Gedeih und Verderb angewiesen ist (kann positiv, aber auch negativ sein) und man wird, da man hart arbeitet und das Ergebnis seiner Arbeit auch sieht, unhd naturverbundener leben wird, sich nicht mehr zu Tode neurotisieren oder aus jeder Kleinigkeit einen Elefanten machen. Nach dem Motto: "Selbst, wenn Scheiße passiert, die Kühe müssen gemolken, die Äcker bestellt, die Kinder großgezogen und das Haus erhalten werden."
Außerdem wird die Belastung durch giftige Chemie wegfallen, außer in Gebieten mit Altlasten, die aber auch erst dann wieder besiedelt werden, wenn der größte Teil des Drecks weg sein wird.
Das Gute wird sein, dass nicht mehr um jeden Punkt und jede Formulierung gestritten wird, sondern man Tacheles redet, wie einem der Schnabel steht und die Dinge beim Namen nennt. Das spart enorm viel Zeit. Da wird dann eben nicht lang geschnackt, sondern angepackt.
Und die Kinder? nun, wer jeden Tag an der frischen Luft ist, die Natur hautnah miterlebt, im Zyklus der Jahreszeiten lebt und schon früh lernt, mit Verantwortung gegenüber kleinen Geschwistern, Haushalt, Alltag und Gegenständen umzugehen, der wird kaum zum asozialen Vandalen oder verblödeten Konsumkind. Auch die ganze Zickenzucht und das weltfremde Esoterisieren fallen weg, da normaler sozialer Umgang überlebenswichtig ist, und eine bodenständige Religiosität (in welcher Form auch immer) realistisch ist und in die Welt passt.
Hab die Woche u. a. eine Mauer verputzt, Schafe und Ziegen gehütet (Letztere sind anstrengender), Paletten verladen, Mist geschichtet, Pferde geführt und eine Schlammwüste begrünt. Da weiß man, was man hat.Badland Warrior
- Re: Bleibt die Frage, was ist Glück Wizard 15.5.2005 06:43 (0)