Re: Imkert jemand?

Geschrieben von E-Techniker am 08. November 2005 17:13:15:

Als Antwort auf: Re: Imkert jemand? geschrieben von Gänseblümchen am 08. November 2005 13:07:51:

Hallo Gänseblümchen,

> Was hindert Dich bis jetzt daran, es auch zu machen?

Ich habe das schon ernsthaft vor, aber momentan scheitert es an der fehlenden Zeit. Ich habe kürzlich eine ältere Doppelhaushälfte gekauft, die renoviert werden muß. Außerdem habe ich auch kein geeignetes Grundstück, im Garten möchte ich die Bienen wegen der Nachbarn eigentlich nicht halten. Da mein Garten nicht sonderlich groß ist, habe ich ohnehin vor, mir in der Nähe eine Wiese zu kaufen und verschiedene Obstbäume zu pflanzen - falls das was wird werde ich dort auf jeden Fall auch Bienen halten. Leider werden bei uns nicht allzu viele landwirtschaftliche Grundstücke verkauft, als Nicht-Landwirt kommt man da kaum zu Zug. Man kann natürlich auch bei einem Landwirt einen Standplatz für ein paar Gläser Honig oder so pachten, aber dann hat man keinen Einfluß auf die Bepflanzung, und man hat auch nur den halben Nutzen. Bienenhaltung ist ja nicht nur wegen des Honigs interessant, sondern vor allem auch wegen der besseren Erträge von Nutzpflanzen.

> Wo hast Du diesen Kurs besucht? Bei uns z.B. an der VHS gibt es das nicht.

An der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau, die haben einen 3-Tages-Kurs am Stück. Es gibt noch ein paar andere Imkerschulen in Bayern, die den Kurs auf mehrere Termine aufteilen, und die Imkereivereine haben meist kurze Einführungskurse.

>> Die Bienenhaltung (Anzahl und Standort der Völker) sowie das Auftreten
>> bestimmter Krankheiten sind anzeigepflichtig.
> Ich nehme an, das ist mit ordentlich Gebühren verbunden...

Meines Wissens nicht, es geht nur darum bei der Ausbreitung von Krankheiten eingreifen zu können. Die Imkerei wird ja im Gegenteil sogar gefördert, weil es Nachwuchsprobleme gibt und die Bienen zur Befruchtung von Wildpflanzen und Nutzpflanzen wichtig sind. Wenn man an einem Einführungskurs teilnimmt, kann man in Bayern einen Zuschuß zu Kauf der benötigten Erstausstattung bekommen.

>> In erster Linie die Beuten, also die Kästen, wo die Bienen drin sind.
> Solche Kästen könnte man eventuell selber bauen...

Kann man, aber man sollte dabei unbedingt auf die notwendige Funktionalität und die korrekten Abmessungen achten, sonst wird das nichts. Bei den modernen Magazinen gibts ja alles mögliche, etwa Schubfächer zur Kontrolle und zur Behandlung von Krankheiten, einen abgetrennten Honigraum wo die Königin nicht reinkommt usw.

> Das was mir am meisten Probleme bereiten würde, wäre eine mehr oder weniger
> ständige Anwesenheit, um sich um die Bienen kümmern zu können (müssen).

Ständig muß man eigentlich nicht da sein. Normalerweise reicht es, wenn man am Wochenende danach schaut, dazu gibt es extra ein Buch "Der Wochenendimker". Wenn man mal ein Wochenende fehlt, wird das auch nicht so tragisch sein, wenns ausgerechnet in die Schwarmzeit fällt ist halt mal ein Schwarm weg, aber das kann auch so passieren. Nur wenn man selbst Königinnen züchtet ist die Zeit kritisch.

> Dann hab ich inzwischen gelesen (sofern ich das richtig verstanden habe), daß
> die Völker weiter wachsen und man läßt sie entweder teilen / schwärmen (was
> keinen Sinn machen würde, weil sie die bewährte Königin und die "guten"
> Arbeitsbienen mitnähmen) oder vergrößert ständig (optimale Bedingungen
> natürlich vorausgesetzt; wenn die Milben und die Faulbrut die Hälfte der
> Völker kaputtmachen, hält das wohl so in etwa die Waage).

Ständige Vergrößerung geht sicher nicht, solange man nicht eingreift werden die Bienen immer schwärmen wenn's an der Zeit ist. Nachdem der Imker nicht gern den Schwärmen hinterherläuft gibt es allerhand Tricks, um das zu verhindern und selbst neue Völker zu bilden. In der ökologischen Bienenhaltung mag man manche der hierzu verwendeten Betriebsweisen nicht.

> Bei den zu erzielenden Mengenangaben ist man ja ganz schnell drin im Gewerbsmäßigen

Der Ertrag ist sehr unterschiedlich und hängt vor allem auch davon ab, ob man die Bienen im Winter mit Zucker füttert oder ob man Ihnen den Honig läßt und nur einen Teil für sich entnimmt.

MfG
Thomas



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