Re: Welcher Mist ? - Am besten gar keiner ;-)

Geschrieben von Gänseblümchen am 12. Oktober 2005 13:11:12:

Als Antwort auf: Re: Welcher Mist ? - Am besten gar keiner ;-) geschrieben von NKM am 12. Oktober 2005 12:13:30:

Hallo NKM,

>Jedenfalls würdest du auf >Dauer< das erleben, was die Landwirtschaft schon seit Jahren "mitmacht": der Boden "gewöhnt" sich an die Zugabe von Mist und ist bald nicht mehr in der Lage, sich selbst wieder zu regenerieren. Er ist wie ein Süchtiger der bestimmte Stoffe "braucht".

Naja....ich hab den Garten jetzt etwa 8 Jahre und habe bisher keinen Mist benutzt, sondern Düngung pflanzlichen Ursprungs (meistens Kompost, Pflanzenjauchen bzw. -brühen, Gründüngung, sich wechselseitig fördernde Mischkulturen, Mulchen mit Beinwell und anderen Kräutern..). Ich möchte das mit dem Mist auch nicht jedes Jahr machen, sondern intervallmäßig vielleicht aller 4 Jahre. Die Erträge waren dieses Jahr nicht so gut (war aber auch wettermäßig kein gutes Jahr). Zum anderen scheint die Mistmethode eine relativ alte Förderung der Erträge zu sein (Dreifelderwirtschaft: auf dem brachliegenden Teil hat man die Tiere zum Weiden und Sch** geschickt...). Klar hat nicht alles, nur weil es traditionell ist, damit per se seine Berechtigung. Frischen Mist halte ich auch für zu aggressiv, aber ich würde ihn jetzt auf (leergeräumte) Beete ausbringen, die im Frühjahr bepflanzt werden sollen. Die Methode von Inge sagt mir einigermaßen zu (Mist ausbringen und im Frühjahr wieder abräumen zur weiteren Kompostierung). Mist quasi homöopathisch verdünnt.
Apropos Homöopathie: ich habe mal von einer homöopathischen Mischung gegen Umweltschäden gehört, die potentierte Substanzen wie z.B. Motorenöl, Blei, Schwefelsäure u.ä. enthielt; die sollte - nochmals verdünnt - um die Pflanzen gegossen werden. Krieg es leider nicht mehr zusammen...das hat mich dann doch gegruselt.

>Wenn du deinen Boden aufbessern möchtest... du schriebst auch, er sei trocken... dann mulche!
>Statt Mist immer schön Mulch unterharken, das Jahr über kannst du eine Decke aus Rindenmulch oben drauf geben, das schützt auch vor Austrocknung - nebenbei auch noch gegen "Viecher" und "Unkraut".

Ich mulche schon laufend wie wild (Pflanzenabfälle zerkleinert; manchmal halbreifer Kompost; bestimmte Kräuter die bei mir im Überfluss wachsen - sie mögen es ja trocken und karg; ausgerissenes "Unkraut" vor der Blüte; auch Grasschnitt oder Stroh). Trotzdem ist mein Boden auch in so einem nassen Jahr wie heuer recht trocken. Mit Rindenmulch habe ich Bedenken wegen des Sauerwerdens des Bodens. Vielleicht unter die Rhododendren und auf die Wege, aber nicht aufs Gemüsebeet. Ich hab auch selber nicht so viel Verschnitt, daß es sich lohnen würde, die Rinden zu schreddern.

>Ein interessantes Thema übrigens wie ich finde.
>Denn... dies ist ein Vorsorge-Forum und kein Gärtnerforum, wo es um Erträge und möglichst dicke Früchte geht. Gehört zur Vorsorge aber nicht auch das Denken an Nachhaltigkeit?

Jedenfalls nicht Erträge um jeden Preis und statt dicken Früchten viele und reich an Aroma, oder? Aber Ertragssteigerung unter Einhaltung eines naturgemäßen Gärtnerns wohl doch.



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