TV-Tipp: Landleben in Schweden ...

Geschrieben von Thorsten am 11. August 2005 17:30:19:

Donnerstag, 25. August 2005 um 22:30
VPS : 22.30

Landleben
Dokumentation, Schweden 2004, ARTE F, Erstausstrahlung
Regie: Peter Gerdehag

In der Sommerreihe "Landleben" schildert ARTE heute das Leben von Styrbjörn Ejneby und seiner Frau. Sie führen in Schweden ein hartes und entbehrungsreiches Leben, bewirtschaften ihren Hof ohne Maschinenpark, künstlichen Dünger und Pflanzenschutzmittel. Sie versuchen im Einklang mit der Natur zu leben, mit einem großen Respekt vor allem, was lebt und wächst.

"Kein Tier, keine Pflanze, die ich von meinem Vater geerbt habe, darf aussterben. Sie müssen auch dann noch auf diesem Boden zu finden sein, wenn ich gestorben bin. Das ist meine Lebensphilosophie, und deshalb bewirtschaften meine Frau und ich den Hof noch immer mit Zugpferden, ohne Gifte und chemischen Dünger." Diese Worte des Bauern Styrbjörn Ejneby zeugen von seinem täglichen Kampf für den Erhalt einer Landschaft, die ihre heutige Form einer jahrhundertelangen Land- und Forstwirtschaftstradition verdankt. Früher gab es in Schweden hunderttausende kleine landwirtschaftliche Betriebe wie den von Styrbjörn. Styrbjörn erzählt, wie er den kleinen Hof und das Land, nachdem er es von seinem Vater geerbt hat, nach traditioneller Weise zu bearbeiten begann. Er fällt Kiefern und Tannen und führt sein Pferd über den Acker. Kühe und Schafe verlassen ohne einen Hirten den Stall, trinken ausgiebig am Bach und kehren allein zurück. Der Mensch lebt hier im Einklang mit den Jahreszeiten, mit den Pflanzen und Tieren. Oberstes Ziel ist es, sich ausreichend zu ernähren und im Winter wärmen zu können. Deutlich werden der Respekt vor allem, was lebt und wächst, und das Bemühen um die Erhaltung des natürlichen Gleichgewichts. Doch plötzlich gibt es eine Wende in Styrbjörns Leben: Der bärenstarke Mann, der 15 Stunden pro Tag arbeitet, erfährt, dass er schwere gesundheitliche Probleme hat. Nach mehreren Monaten ärztlich verordneter Ruhe fühlt er sich müde, gibt aber nicht auf. Styrbjörns Frau nimmt die Dinge in die Hand und der Hof funktioniert weiter. Doch wer übernimmt einmal den Boden, wer setzt die Tradition fort? Vielleicht die Enkel?

Der Film wurde von Peter Gerdehag, einem Freund und Nachbarn Styrbjörns, im Verlauf von zwei Jahren gedreht. Er wirft die Frage nach der Zukunft der bäuerlichen Kultur auf. Darüber hinaus macht er eine Lebensphilosophie deutlich. Ein filmisch überzeugendes und von tiefer Menschlichkeit geprägtes Werk mit einem eindrucksvollen Protagonisten.

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