Re: Verwendung von Entenfett
Geschrieben von Saurier61 am 20. Februar 2005 17:24:36:
Als Antwort auf: Verwendung von Entenfett geschrieben von Prokopius am 19. Februar 2005 20:34:46:
Hallo Prokopius,
Ich hab mal geschaut, ob ich was darüber finde. Infos darüber sind aber wirklich kaum zu finden. Das einzige, was einigermaßen erklärt, wie Talgkerzen hergestellt werden ist dieses:
Kerzen:
Neben Fackeln die am häufigsten benutzte Lichtquelle. Billigere Kerzen wurden aus Tierfett, dem sog. Talg hergestellt. Das Fett wurde erhitzt und in kochendem Wasser gereinigt. Eine Leinenschnur wurde durch den heißen Talg gezogen, dann ließ man ihn erkalten. Dies wiederholte man in mehreren Arbeitsgängen. Wachskerzen waren wesentlich teurer und wurden aus Bienenwachs hergestellt. Der Docht aus Leinen wurde Mithilfe einer Schöpfkelle immer wieder mit heißem Wachs beträufelt. Solange dieser noch warm war, konnte man die Kerze durch Rollen auf einem Holzbrett formen. Wachskerzen erzeugten ein helleres Licht als Talgkerzen und rochen auch nicht so unangenehm wie diese.
Die Alltagskerze war die Talg-(Unschlitt-)Kerze, in Blechformen gegossen, entweder selbst hergestellt oder beim Seifensieder gekauft. Unschlitt, hochsprachlich Talg genannt, ist ein fester Stoff, schwach riechend, wasserunlöslich und bei ca 43 Grad Celsius schmelzend. Es wird aus Abfällen von Rind, Schaf, Ziege oder Hirsch wie Schweineschmalz ausgelassen.
Unschlittkerzen rußten und tropften stark. Der Docht musste immer wieder mit der Dochtschere gekürzt werden.
Andere Fette wurden in Öllampen verbrannt. Dabei brennt ein runder Docht, der in der Mitte hohl ist heller und rußfreier.
Außer dem kostbaren Olivenöl diente zum Befüllen von Öllampen auch Leinöl, Sonnenblumenöl und das so genannte Rüböl (= Rapsöl). Auch das „Ewige Licht“ in den Kirchen ist heute noch häufig ein Öllicht. Bergleute südlich der Alpen gingen bereits vor dem Mittelalter für ihr „Geleuchte“ vom ehemals gebräuchlichen Kienspan zur Öllampe (geringere Rauchentwicklung) über, im alpinen Bergbau erst am Ende des Mittelalters. In löffelartig geformten Blech- oder Tonschalen mit Unschlittstücken wurde ein Docht eingelegt. Ringsum geschlossene Grubenlampen aus Metall wurden vor der Erfindung des Karbids mit Öl beschickt.Mehr hab ich leider auch nicht gefunden.
Bleibt das Experiment, Entenfett in Wasser zu kochen und zu schauen ob sich davon dann beim Erkalten auf der Wasseröberfläche ein fester Talg abspaltet, den man dann erhitzen und daraus Kerzen ziehen kann.
Lieben Gruß von
Helga
>Hallo Fories,
>habe einmal eine Frage zur Verwendung von Entenfett.
>Im Verlaufe der Jahre lernte ich so nebenbei, daß man mit Fett / Talg Kerzen gegossen bzw. dieses in Öllampen verwendet habe. Wie schaut´s nun aus speziell mit Entenfett?
>Klar brennt es, wenn ich es auf die Ofenplatte schütte, aber ist eine Kerzenflamme im unteren Bereich heiß genug?
>Wäre für Hilfe, Erklärungen etc. sehr dankbar.
>Liebe Grüße
>Euer Prokopius :-))
- Re: Verwendung von Entenfett Witichis 20.2.2005 18:06 (1)
- Re: Verwendung von Entenfett Saurier61 20.2.2005 21:57 (0)