Wer sind denn die berühmten Gogs (Ya’djûdj) und Magogs (Ma’djûdj) eigentlich?

Geschrieben von Salim am 05. Januar 2004 22:29:28:

Als Antwort auf: Kriegskoalition Russland-Islam geschrieben von BBouvier am 05. Januar 2004 19:49:29:

Grüß Gott, Fritz,

wie geht es denn so?

Also, mich interessiert, wer denn die berühmten Gogs (Ya’djûdj) und Magogs (Ma’djûdj) eigentlich sind, von denen es heißt, daß sie in der Endzeit alles auffressen sollen, was ihnen in den Weg tritt. Was wissen wir denn über sie? - Die Muslime kennen eine Geschichte, die ich unten kopiert habe. Ich frage euch, was wir denn sonst noch an Berichten haben. Das möchte ich gern mal sammeln.

Das Beste,
wassalam,
Salim

121. Der Bann auf Ya’djûdj und Ma’djûdj

Die Geschichte von den feindlichen Stämmen der Ya’djûdj und Ma’djûdj wird im verehrungswürdigen Qur’ân in der Sura „Die Höhle“ erzählt. Dhu l-Qarnain, möge Allâh mit ihm zufrieden sein, erreichte schließlich eine Stadt, die zu Füßen eines Berges lag. Die Einwohner jener Stadt kamen ihm entgegengelaufen, als er durch das Stadttor ritt, und baten ihn um Hilfe gegen ihre Feinde. Sie sagten: „Hinter jenem Berge leben zwei Stämme aus dem Hause Yâfiths, des dritten Sohnes des Propheten Nûh, der Friede sei auf ihm. Diese werden Ya’djûdj und Ma’djûdj genannt. Unter ihnen gibt es solche von Zwergen- und solche von Riesengestalt, doch sind sie beide außerordentlich kräftig. Sie haben zwar menschliche Gesichter, doch ihre Zähne sind wie die Fänge des Ebers und stehen aus ihrem Mund hervor. Die Ohren sind so groß, daß sie sie beim Schlafen als Zudecke benutzen; auch sind sie von Kopf bis Fuß behaart. Im Sommer ernähren sie sich von Schlangen und allerlei Getier, doch im Winter leiden sie Hunger, und das ist die Jahreszeit, in der sie über unsere Häuser herfallen und alles in Reichweite verzehren. Dies ist für uns eine große Drangsal, und wir würden alles tun, was du verlangst, wenn du uns von diesem Übel befreien könntest!“

Da sprach Iskandar Dhu l-Qarnain, auf dem der Friede sei: „Geht hin und sammelt alles, was ihr an Metall finden könnt!“ Die Leute gingen und suchten, und als sie eine große Menge an Metall zusammengetragen hatten, baute Iskandar, der Friede sei mit ihm, einen Schmelzofen, worin alles Eisen und anderes, von ihnen ebenfalls gebrachtes Metall geschmolzen wurde. Dann ließ er einen Damm gießen, der die Öffnung zwischen zwei Felsblöcken verschloß und so den Einfall von Ya’djûdj und Ma’djûdj verhinderte. Nun war die Stadt vor ihnen sicher. Die Feuer in der Schmelze hatten einen ganzen Monat lang gebrannt, und es hatte einen weiteren Monat gedauert, bis sie abgekühlt waren. Beim Bau der Wehren waren auch viele Talismane und Zaubersprüche angewandt worden, die der weise Magier Bilinaz kannte und die ebenfalls verhinderten, daß Ya’djûdj und Ma’djûdj die Sperre überwanden und dem Volke jener Stadt zusetzten.

Nun steht aber geschrieben, daß Ya’djûdj und Ma’djûdj hervorbrechen werden, wenn der Jüngste Tag nahe gekommen ist. Es gehört zu den Zeichen des nahen Endes, daß sie das Hindernis überwinden werden, das Dhu l-Qarnain, der Friede sei auf ihm, zwischen ihnen und dem Rest der Menschheit errichtete. Doch bis jene Zeit gekommen ist, gehen sie täglich zu Tausenden an jene Sperrmauer heran und versuchen, sie mit ihren Zungen fortzuschlecken. Den ganzen Tag sind sie damit beschäftigt, und es gelingt ihnen auch, denn ihre Zungen sind hart und rauh wie Drillbohrer. Mit der Zeit wird die Mauer von all ihren Mühen dünn wie eine Eierschale. Dann wird es Abend, und sie lassen ab von ihrer Arbeit und sagen: „Morgen werden wir durchbrechen!“, doch sie sagen nicht „inshâ’a llâh“ dazu, und daher sind ihre Mühen vergeblich. Bis zum nächsten Morgen ist die Sperre durch die Gnade des Allmächtigen dann wieder auf ihre einstige Dicke angewachsen, und sie müssen von Neuem beginnen.

Doch es kommt ein Tag, wenn das Ende nahe ist, da fällt ihnen dann plötzlich ein, „inshâ’a llâh“ zu sagen, und in jener Nacht wird die Mauer nicht wieder nachwachsen, sondern so dünn bleiben, wie sie sie geleckt haben. Am nächsten Tag wird ihnen der Durchbruch gelingen. Zu jener Zeit werden sie sich sehr stark vermehrt haben. Keiner ihrer Männer stirbt, bevor er nicht tausend Nachkommen gezeugt hat, und ihre Frauen gebären stets Zwillinge. Von Hunger getrieben werden sie die Schranke durchbrechen und über die Erde herfallen. Sie werden in ihrem großen Durst alle Seen und Flüsse austrinken und alles, was sie finden können, verschlingen. Sie werden Furcht und Schrecken auf Erden verbreiten und Tod und Zerstörung über die Erde bringen. Drei Jahre werden ihrem Toben gewährt, und es gibt auf Erden nur vier Plätze, die vor ihrem Wüten sicher sind. Diese sind: Mekka und Medina, Jerusalem und Sham, Damaskus, oder vielleicht Sinai. Am Ende stößt der Engel Isrâfîl in sein Horn, und der Herr der Welten vernichtet sie, und ihre Leiber werden ins Meer geworfen. Dann kommt die Zeit, da die Muslime frohlocken.

______

aus: Amina Adil, Gaben des Lichts. Geschichten der Propheten, S, 639 ff. (Vgl. hier)


>Es lohnt definitiv, einmal Hesekiel, Kapitel 38/39 zu lesen:
>Nach „langer Zeit“ ist das Volk Israel aus allen Völkern der Welt wieder zusammengebracht worden auf die Berge Israels,
>die lange Zeit brachgelegen hatten.(!)
>Und der Fürst aus Mitternacht (dem entfernten Norden), „Gog“, führt Stämme, wohnhaft in Südrussland, sowie eine Kriegskoalition aus Persern(!), Mohren, Libyern (!) gegen das jüdische Volk, „so aus den Heiden zusammengerafft ist“.
>„Das reiche Arabien(!)...wird (zu Gog)...sagen: ...Du seiest recht gekommen, zu rauben,...zu plündern...und grossen Raub treibst....Solches wird zur letzten Zeit geschehen.“
>Und DER HERR sagt:
>„...zittern sollen...alle Menschen, so auf der Erde sind, und sollen die Berge umgekehrt werden und alle Mauern zu Boden fallen...ICH will regnen lassen Feuer und Schwefel über ihn (Gog) und sein Heer und über das grosse Volk, das mit ihm ist....ich will Feuer werfen über Magog und über die, die so sicher in den Inseln(!) wohnen.“
>BB



Antworten: