Gruselige Vorschläge
Geschrieben von JeFra am 13. Dezember 2003 21:53:37:
Als Antwort auf: Re: Waffen der Islamisten....... geschrieben von DaveRave am 13. Dezember 2003 19:06:37:
Wissen Sie, wie ich dumm-dreist definiere, JeFra? Wenn jemand die unsinnige Behauptung stützt, 90% der Schwerverbrechen in Deutschland werden von Ausländern begangen, das nenne ich dumm-dreist.
Das hängt ein wenig vom persönlichen Hintergrund des Beitragschreibers ab, aber unabhängig davon hat die Behauptung möglicherweise einen rationalen Kern. Verstreute Beiträge in der Systempresse etwa im Zusammenhang mit den britischen Tumulten vor einiger Zeit deuten in der Tat darauf hin, daß rassistische Gewalt von Zuwanderern gegen alteingesessene Europäer in der Tat häufiger ist als in die entegegensetzte Richtung. Auf jeden Fall belegen die von mir gebrachten Zitate aus der schwedischen Presse, daß das Phänomen existiert. Und die Leute, das `Svenska Dagbladet' als `antirasisterna' zu titulieren sich nicht entblödet, sind natürlich selber Rassisten, nur mit einer derzeit gesellschaftlich allgemein akzeptierten Stoßrichtung.
Davon abgesehen werden die Leute heutzutage nicht gerade zu einer differenzierten Betrachtungsweise erzogen, sondern mit plakativen Behauptungen über die Nazis (wozu tendenziell jede Politik rechts vom CDU-Mainstream gezählt wird), die katholische Kirche, die Jäger, die Atomenergie, die Burschenschaften, die Schützenvereine, synthetische Pflanzenschutzmittel, die Gentechnik, das Reich Kaiser Wilhelms, Preußen, die Überlebenschancen der Menschheit im Fall eines Atomkrieges, die deutsche Geschichte etc. bis zum Umfallen gefüttert. Wen verblüfft es, daß so etwas ins Gegenteil umschlägt, wenn den Leuten der Unterschied zwischen BRD-Ideologie und BRD-Realität klar wird? Klar kann man es als dummdreist bezeichnen, wenn jemand dann ins gegenteilige Extrem verfällt. Nur: Ich habe eine naturwissenschaftliche Ausbildung genossen und bin daher dazu erzogen worden, meine Behauptungen so zu formulieren, daß sie nach Möglichkeit nicht ohne Weiteres widerlegt werden können. Was erwarten Sie von Leuten, die Opfer des grauenhaften bundesrepublikanischen Bildungssystemes geworden sind?
Wie wäre es, wenn wir uns über den Rest Ihres gruseligen Pamphlets bspw. im Politikforum (www.politikforum.de) unterhalten? Dieses THEMEN-Forum wird es Ihnen danken.
Ich halte die Zahl der von mir frequentierten Foren eher klein, weil ich nicht sehr viel Zeit habe und meine Beiträge, abgesehen von der gelgentlichen Wiederverwertung eigener früherer Ausführungen, nicht durch einfaches Kopieren irgendwelcher Quellen im Netz abfasse. Das Politikforum habe ich bisher nicht besucht, und von heute auf morgen würde ich auch nicht den Entschluß fassen, dort zu schreiben. Vorher möchte ich mir den Forenmeister etwas genauer ansehen. Meiner Meinung nach leben wir in einem totalitären System, in dem manche Wirtschafts- und Prophezeiungsforen eine gewisse Nischenfunktion für relativ unzensierten politischen Diskurs erfüllen. Im Grunde scheinen Sie sich ja auch für das Prophezeiungsforum in erster Linie wegen der Politik zu interessieren. Ich kann mich an einen Beitrag erinnern, in dem Sie die Arbeit von BBouvier als Kaffesatzleserei bezeichenn. So radikal habe ich mich bei aller Skepsis noch nie ausgedrückt. Selber haben Sie noch nie irgendwelche Prophezeiungen in dieses Forum gestellt, genausowenig wie ich. Meiner Meinung nach kann man das ganze Prophezeiungsthema ohnehin nicht von der Politik trennen, selbst wenn Johannes das gerne will. Man kann immer behaupten, die Diskussion über etwaige gesellschaftliche Reformen diene der Verständigung darüber, was vom Großen Monarchen in die Wege geleitet werden könnte. Also: bleiben wir in diesem Forum oder gehen wir ins JüKü's EW-Forum, aber die Mitgliedschaft in einem neuen Forum beginne ich in diesem Jahr nicht mehr.
Ich weiß nicht genau, welche meiner Ausführungen Sie als `gruselig' bezeichnen, aber meine Vorstellungen zur Justizreform sind in Singapur heute Realität, und zwar noch viel radikaler als ich es vorhabe. Mir würde sich zwar der Magen umdrehen, müßte ich in diesem Staat leben. Es geht einfach um den Mangel an persönlicher Freiheit, der freilich auch in der BRD bedrückend ist. Außerdem lebe ich lieber in einem Staat, dessen Bürger erzogen sind, nicht in den Lift zu pinkeln, als in einem Staat, der überall Harnstoffsensoren aufstellt und jeden Pinkler mit Namen und voller Anschrift in der Zeitung veröffentlicht. Vielen Westeuropäern scheint dieser Ekel vor dem System Lee Kuan Yew abzugehen. Der Grund ist wahrscheinlich einfach der, daß Singapur nicht viel repressiver ist als das gegenwärtige Westeuropa (zur Zeit noch mit gewissen Unterschieden zwischen den europäischen Ländern), dafür aber wesentlich effizienter. Wer im Reich Kaiser Wilhelms großgeworden ist, empfände das System Yew vielleicht eher als abstoßend als jemand mit Herkunft aus einem Staat, der nur noch auf dem Papier ein Mehrparteiensystem hat. Wie stellen Sie sich eine funktionierende multikulturelle Gesellschaft vor? Selbst das früher auf realativ harmlose Weise (Flamen/Wallonen, mit einer gewissen räumlichen Trennung) multikulturelle Belgien hat seine Stabilität mit der Schwerfälligkeit des politischen Systemes erkauft. Was aus der Schweiz, in der die ethnischen Gruppen ebenfalls räumlich getrennt leben, in einem vereinten Europa werden wird, steht noch in den Sternen. Meiner Meinung nach haben Sie in einer MKG ohne räumliche Trennung der ethnischen Gruppen nur wenige Möglichkeiten. Sie können eine Art Proporzsystem haben. Oder das Sytem Singapur: de facto ein Einparteiensystem, wobei die Staatspartei alle Konkurrenten mit der Behauptung diffamiert, diese wollten das Völkergemisch zur Explosion bringen:
Im Verlaufe des Wahlkampfes ... beschuldigten führende PAP-Mitglieder den Kandidaten der oppositionellen Arbeiterpartei, Tang Liang Hong, ein «anti-christlicher chinesischer Chauvinist» zu sein, ein schwerer Vorwurf angesichts der Bedeutung, die man ethnischer und religiöser Harmonie in Singapur beimißt. Tang Liang Hong, der in der Folge Todesdrohungen erhielt, erstattete bei der Polizei zweimal Anzeige gegen elf PAP-Mitglieder, die er der Falschaussage und der Aufwiegelung ethnischer Gruppen gegen ihn beschuldigte.
So der AI-Jahresbericht 1998 zu Singapur. Natürlich haben die betroffenen Mitglieder der PAP Hong ihrerseits verklagt. Wer vor den Gerichten Singapurs gewonnen hat und wer Schadenersatz in zweistelliger Millionenhöhe aufgebrummt bekam, mag der Leser dieser Zeilen selber zu erraten versuchen. Anscheinend empfinden wie gesagt viele Westeuropäer dieses System deswegen nicht als ekelerregend, weil ihre judenhörigen Heimatländer nur noch die armseligen Reste früherer politischer Freiheiten zu bieten haben und weil Singapur ihnen dafür persönliche Sicherheit vor Verbrechen bietet.
Die Alternative zu dem Proporzsystem oder dem System Lee Kuan Yew ist wohl nur, daß sich die einzelnen Volksgruppen an die Gurgel gehen. Wobei für Westeuropa anscheinend genau das geplant ist, mit dem Massenmord an den alteingesessenen Europäern als Übergang zur neuen Zeit, der Verwirklichung der ursprünglichen Vorstellungen der Bolschewiki.
JeFra
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