Re: Scharon wirft Europäern kollektiven Antisemitismus vor
Geschrieben von Johannes am 24. November 2003 20:58:02:
Als Antwort auf: Re: Scharon wirft Europäern kollektiven Antisemitismus vor geschrieben von Dunkelelbin am 24. November 2003 19:47:00:
> Auch hier sieht man welch merkwürdige Blüten der Strauch des Fanatismus
> trägt.
Hallo Dunkelbin,das sehe ich nicht als so dramatisch an. Denn ist es nicht eigentlich selbstverständlich, das eigene Land so darzustellen, daß es das meiste davon profitiert?
Wenn andere dabei maßlos übertreiben, dann nimmt man das meist locker zu Kenntnis, so z.B. jetzt die Proteste der hessischen Studenten, die Studiengebühren zahlen, wenn sie die Regelstudienzeit um die Hälfte überschreiten. Die, die jetzt alles kostenlos bekommen, damit sie später mal mehr verdienen können, tun nun gerade so, als würden sie erstens verhungern müssen und zweitens so, als ob nun alle zahlen müßten. Sie versuchen nicht, evtl. Härtefälle zu beseitigen, sondern tun so, als seien sie die Weihnachtsgans, die ausgenommen werden soll.
Okay, Lobbyarbeit, jeder will für sich das meiste rausholen. Nur, warum nimmt man das bei anderen Lobbyisten (inkl. Regierungen) recht locker, bei den Juden aber viel kritischer?
Etwas anderes ist die Frage, wie unsere Regierung darauf reagieren sollte. Dies sollte sie mit einem gesunden Selbstbewußtsein/Patriotismus tun und erklären, daß wir nicht mehr die internationale Melkkuh wie zu Zeiten von Genscher sind, der mit dem Scheckbuch um die Welt reiste. Aber deswegen zu sagen, DIE Juden, was nehmen DIE sich schon wieder raus, dazu besteht kein Grund. Wenn die Sache etwas zeigt, dann ist es das fehlende Selbstbewußtsein Deutschlands, nicht Fanatismus auf jüdischer Seite. Die verstehen es lediglich, Lobbyarbeit zu betreiben. Und das recht erfolgreich.
> Mir ist völlig schleierhaft wie es sein kann, dass gerade die Israelis nach
> den Geschehnissen während des 3.Reiches überhaupt nichts daraus gelernt habenSie haben gelernt, daß es keinen Sinn hat, sich auf andere Nationen zu verlassen. Wenn sie sich nicht selbst schützen, werden wieder Unzählige umgebracht werden, da ihre Feinde die Juden als Volk vernichten wollen. Für ihre Feinde gelten die Juden generell als Zielscheibe, egal ob die Juden als Soldaten in Israel sind, als Liebespaar in einem Café oder als Beter in einer Synagoge in der Türkei. Die Opfer haben das Verbrechen begangen, Juden zu sein, also werden sie gejagt und vernichtet, wo immer sie getroffen werden können. Und auf diese Gewalt reagiert Israel nicht immer mit besonders feinen Methoden.
> und nun sich selbst als *Führervolk* sehen und völlig unbehelligt von der
> *demokratischen Völkergemeinschaft* seit Jahrzehnten mit ihren Tyrraneien
> gegen Andersdenkende/Glaubende seine Vergangenheit zu bewältigen versucht.Zweimal wollten die Araber Israel von der Landkarte auslöschen, zweimal hat Israel gesiegt. Ich werde jetzt zwar Widerspruch ernten, aber hätte Israel die dabei gewonnenen Gebiete einfach annektiert und so Fakten geschaffen, dann würde es heute keine umstrittenen Gebiete mehr geben. Sondern nur solche, die ebenso fest zu Israel gehören würden, wie die UN-Mandatsgebiete, die die Polen/Tschechen nach zwei gewonnenen Kriegen für sich einkassiert haben (in diesem Fall später von uns offiziell verschenkt). Dann wären zumindest klare Grenzen, klare Verhältnisse. Ob dann Frieden wäre, weiß ich nicht, aber dieser Gedanke ermöglicht zumindest mal eine andere Sichtweise auf die sich aufschaukelnde Gewalt.
Ansonsten sehe ich, um es mal etwas überspitzt zu formulieren, daß sich hier schon wieder einige Leute freuen, wieder mal schreiben zu können, wie böse die Juden sind. Und wußte man das nicht schon lange? Was bilden DIE sich denn eigentlich ein? Man muß DENEN doch mal zeigen, wo die Grenzen sind. Und wenn dann in Rußland der Kommunismus wieder öffentlich nach der Macht greift und Firmen verstaatlicht, dann freuen sich die gleichen Leute, denn an der verstaatlichten Firma waren ja Juden beteiligt. Endlich zeigt DENEN mal jemand die Grenzen auf...
Wie gesagt, ich sehe die Sache hauptsächlich als Lobbyarbeit. Lobbyarbeit, gegen die wir uns durchaus wehren sollten, aber eben nicht, weil es schon wieder DIE sind ("was bilden DIE sich eigentlich ein?"), sondern weil es um unser Geld geht. Und um das zu schützen, dafür sollte unsere Lobbyarbeit da sein. Daß es aber weniger um gesunde "Lobbyarbeit" geht als eher darum, sich darüber aufzuregen, was DIE sich eigentlich einbilden, stimmt mich schon etwas nachdenklich (und ich werde daher auch einen Teil der Threads rausnehmen, der nichts mit einer vernünftigen Sachdiskussion zu tun hat).
GrußJohannes
- Re: Scharon wirft Europäern kollektiven Antisemitismus vor MP42 24.11.2003 22:06 (1)
- Re: Scharon wirft Europäern kollektiven Antisemitismus vor Johannes 24.11.2003 22:22 (0)
- Re: Scharon wirft Europäern kollektiven Antisemitismus vor Fleecer 24.11.2003 21:33 (1)
- Anhang Fleecer 24.11.2003 21:38 (0)