Re: Mögliche Ursache der Luftverpestung während der 3tF - eine Sumpfgasexplosion
Geschrieben von mica am 13. November 2003 15:42:35:
Als Antwort auf: Mögliche Ursache der Luftverpestung während der 3tF - eine Sumpfgasexplosion geschrieben von Georg am 13. November 2003 12:52:36:
Hallo Georg,
mir ist eine Discovery-Dokumentation in Erinnerung, die von größeren Vorkommen im Golf von Mexiko berichtete.
Was wäre, wenn Lagerstätten in der Nähe von seismisch aktiven Zonen plötzlich freigelegt würden?
Rutschungen mit fatalen Folgen
Was löst diese Gaseruptionen aus? Große Methanmengen können, so die Ergebnisse der Forscher, hauptsächlich durch zwei Mechanismen freigesetzt werden. Vor 55 Millionen Jahren legten vermutlich gewaltige Rutschungen am Meeresboden das methanhaltige Sediment frei. Der plötzliche Druckabfall sprengte die Hydrat-Käfige um das Methan und das Gas stieg ungehindert auf - der Atmosphäre entgegen. Bei den späteren kleineren Ausbrüchen waren es dagegen vermutlich Temperaturerhöhungen, die das Methanhydrat in großen Mengen ausgasen ließen.Obwohl diese Ereignisse nur kleineren Umfangs waren, hatten sie doch globale Auswirkungen: Hinrichs und seine Kollegen stellten eine zeitliche Übereinstimmung der Ausgasungen mit überregionalen Temperaturveränderungen und Konzentrationserhöhungen in der Atmosphäre fest. Offenbar heizte die potente Treibhauswirkung des Methans in diesen Zeitperioden die Temperaturen weltweit noch weiter an.
...und heute?
Wie groß ist die Gefahr, dass heute etwas ähnliches ereignet? Noch haben auch die Gashydratforscher auf diese Frage keine eindeutige Antwort. Nach Ansicht von Hinrichs könnte sich aber eine solche Freisetzung im Prinzip auch heute jederzeit ereignen. Wie groß allerdings die Wahrscheinlichkeit eines solchen Ereignisses tatsächlich ist, weiß bislang noch niemand genau.Nähere Aufschlüsse über die Stabilität der heutigen Gashydratvorkommen könnte jetzt die Forschungsfahrt OTEGA II liefern, die im Rahmen des Schwerpunktes "Gashydrate im Geosystem" des Forschungsprogramms GEOTECHNOLOGIEN stattfindet. An Bord des Forschungsschiffes SONNE machen sich am 1. Oktober 2003 Wissenschaftler mehrerer Forschungseinrichtungen aus Deutschland, den USA und Mexiko auf den Weg in den Golf von Mexiko.
Mithilfe von Langzeit-Messsensoren und der Analyse von oberflächennahen Gashydraten wollen die Forscher Informationen darüber gewinnen, wie die Hydrate gebildet und abgebaut werden und welche Mechanismen dafür verantwortlich sind. Ihre Ergebnisse könnten vielleicht schon bald einen entscheidenden Beitrag zur Antwort auf noch offene Fragen liefern.
- Re: Mögliche Ursache der Luftverpestung während der 3tF - eine Sumpfgasexplosion Apollo 13.11.2003 17:48 (0)