Der alte Irrtum
Geschrieben von HotelNoir am 04. November 2003 17:31:40:
Als Antwort auf: VORSICHT vor falschen Schlüssen bei religiösen Überlieferungen geschrieben von Chile-Klaus am 03. November 2003 17:56:19:
Hi Chile-Klaus,
Viele Alchimisten meinen trennen zu müssen zwischen gut und böse, oben und unten, dabei hat schon Hermest Trismegistos klar gesagt: wie oben so unten. Wahres Trennen findet ohne die durch Moral getrübte Sicht statt. Die Meinung, es gäbe eine allgemeinverbindliche Ethik ist die Folge der Tatsache, dass man sich andere Werte als die bestehenden einfach nicht vorstellen kann.
Die für Menschen einzig ehrliche Sichtweise ist: Wir kommen aus dem Nichts (dem für uns nicht erkennbaren) und gehen zurück ins Nichts. Darum sind wir unschuldig, was immer wir auch anrichten - oder ganz und gar schuldig, was immer wir tun, denn egal was wir entscheiden, es ist immer auch eine Entscheidung GEGEN etwas.
Das sogenannt Böse, das Leid Verursachende ist ein Prinzip ohne das Leben nicht stattfinden kann. Es ist jeder ent-schuldigt der Leid nicht haben will, aber zu behaupten es könne überwunden werden ist weltfremde Illusion. Im übrigen ist es ein Ego-Wunsch, und das Streben des Ego's wird keine wirk-liche Erleichterung bringen.
Es geht durchaus um die Heirat von Isis und Osiris, sobald Osiris (die Menschenseele) bereit ist die Last von Isis (der Weltseele) mitzutragen verschwindet in der Trauer der Beiden das persönliche. Möglich ist dieser Schritt nur aus der Erkenntnis heraus, dass es keine Er-lösung gibt. Wir sind gebunden, wir bleiben gebunden, solange wir leben. Wer will erleuchtet werden, wenn er weiss, dass ihn da die Trauer erwartet?Nach dem Tod geht es in ein Licht, wollen wir den Leuten mit Nahtoderfahrung trauen und zwar für den Heiligsten wie für den grössten Sünder. Das All interessiert sich nicht für unser menschliches Gerechtigkeitsempfinden.
Alle Interpretationen in das sogenannt "Göttliche" (also das Nichts, das was wir nicht erkennen können) hinein ist Lug und Trug, Götzenverehrung, egal wie inbrünstig es gefühlt wird.
Die ehrlichste Sicht menschliches Streben darzustellen ist, die Menschheit als Ameisen zu betrachten, die die DNS füttern. Alles was sich an Persönlichkeits- und Entscheidungs-Kulten entwickelt hat, ist Maya, Illusion. Wir sind Nichts, wir existieren nur in unserer Einbildung. Also gibt es auch keine Instanz, der es etwas bedeuten würde, ob wir morden oder heilen, ausser andere Nichtse.Vielfach wird man von weisen oder weniger weisen Menschen darauf hingewiesen nicht zu urteilen, was an sich auch richtig ist. Doch warum sehen diese Menschen ein Urteil, warum interpretieren sie es nicht als das, was es vielleicht wirklich ist: eine Wahrnehmung und nicht mehr.
we don't see things as they are, we see them as we are
(wir sehen die Dinge nicht wie sie sind, wir sehen sie wie wir sind)
Ansonsten vielen Dank @Chile-Klaus und Elias für den Buchtipp und die Seitenzahl ;-) es hat sich mir damit einiges erschlossen.
Viele Grüsse
HotelNoir
- Re: Der alte Irrtum Kober 05.11.2003 10:17 (0)
- Re: Der alte Irrtum Chile-Klaus 04.11.2003 23:58 (0)
- Einspruch Chromos 04.11.2003 17:45 (0)