Re: Der alte Irrtum

Geschrieben von Chile-Klaus am 04. November 2003 23:58:55:

Als Antwort auf: Der alte Irrtum geschrieben von HotelNoir am 04. November 2003 17:31:40:

Servus Hotel Noir,



Viele Alchimisten meinen trennen zu müssen zwischen gut und böse, oben und unten, dabei hat schon Hermest Trismegistos klar gesagt: wie oben so unten. Wahres Trennen findet ohne die durch Moral getrübte Sicht statt. Die Meinung, es gäbe eine allgemeinverbindliche Ethik ist die Folge der Tatsache, dass man sich andere Werte als die bestehenden einfach nic


ht vorstellen kann.




In der Tat steht das Trennen in der alchimistischen Tradition am Anfang des Prozesses. Um ebenfalls bei Hermes Trismegistos zu bleiben: TRENNE DIE ERDE (Anm.: die 4) VOM FEUER (Anm.: von der 1) , DAS SUBTILE (Anm.: die 2) VOM DICHTEN (Anm.: von der 4), SCHRITTWEISE UND MIT GROßEM VERSTAND. So wie ich es verstehe, geht es dabei um das Herausziehen, Herausdestillieren von Sonne und Mond aus der Erde. Den Osiris und Horus waren Sonnengottheiten, Isis eine Mondgöttin!


Auflösung, Reinigung (der 7 Metalle, der Chakren, der 7 inneren Sterne) und Wiedergeburt (neuerliche Zusammensetzung) des psychischen Körpers sind nötig um das Innenleben derart umzuformen und völlig neu zu gestalten damit der Astralkörper Unsterblichkeit erlangt. Die Scheid-ung ist das Ent-Scheid-Ende!


Im übrigen geht es bei dieser Aussage aus meiner Sicht nicht um eine allgemein gültige Ethik, sondern um einen zentralen (Ausgangs-) Punkt, den berühmten Stein der Weisen, der Erkenntnis das Vater und Sohn eins sind, das TAU im Mittelpunkt des Raumwürfels.


Nur wer z.B. die einzelnen Teile (Trennen!) einer mathematischen Formel unterscheiden kann und gut kennt (ohne Beimischung, Rein!, also ohne etwas zu verwechseln) kann zu einem Ergebnis kommen (sie auflösen, umformen). Und wer den Inhalt erfasst hat (den Beweis des Satzes, das Abstrakt) kann die Formel völlig neu (z.B. in Geometrischer Form, in musikalischer Form) formulieren und von diesem Punkt aus immer wieder neu und ganzheitlich zum Ausdruck bringen.







Die für Menschen einzig ehrliche Sichtweise ist: Wir kommen aus dem Nichts (dem für uns nicht erkennbaren) und gehen zurück ins Nichts. Darum sind wir unschuldig, was immer wir auch anrichten - oder ganz und gar schuldig, was immer wir tun, denn egal was wir entscheiden, es ist immer auch eine Entscheidung GEGEN etwas.




Dieses Nichts ist der göttlicher Funke schlichthin und hat die Tendenz zur Verdichtung (Kreis zum Ei). Wenn ich mir selbst (besser noch dem wahren Selbst) und anderen nichts schuldig bleibe, bin ich frei und unabhängig! Natürlich ist es nicht einfach den Narren (die 0 im Tarot, das Nichts) in dieser Welt zu leben, aber bedenke, dass er in allen übrigen Zahlen enthalten ist. Obwohl die Null eher auf ein Nichtvorhandensein hinweist kann sie aus der Zahl 3 z.B. die Zahl 30 , 300, oder die Zahl 0,3 machen (Zahlen die ohne die Null nicht existieren würden und nur von ihr eine Dimensionalität erhalten). Das Denken wird so in ganz kleinen und ganz grossen Dimensionen möglich (Vorstoss in den Mikro- und Makrokosmos). Die Null existiert NICHT für sich allein, aber als Teil von etwas (bewußt integriert) bringt sie die Unendlichkeit (Drei dividiert durch Null = Unendlich).







Es geht durchaus um die Heirat von Isis und Osiris, sobald Osiris (die Menschenseele) bereit ist die Last von Isis (der Weltseele) mitzutragen verschwindet in der Trauer der Beiden das persönliche. Möglich ist dieser Schritt nur aus der Erkenntnis heraus, dass es keine Er-lösung gibt. Wir sind gebunden, wir bleiben gebunden, solange wir leben. Wer will erleuchtet werden, wenn er weiss, dass ihn da die Trauer erwartet?




Erkenntnis der Einheit (EINweihung) gibt es NUR DURCH den Sohn (Horus), weil wir dessen Entwicklung durch die Zeitepochen (HOURS) repräsentieren, was wir hier entwickeln ist das Bewußtsein des Horus. Aufschluß über diesen Mythos gibt das Pytagoräische Dreieck, wobei die vertikale Linie Osiris den Vater darstellt, die Basis Isis die Mutter und die Hypotenuse Horus den Sohn. Der Sohn der Mutter steigt von der ISIS-Linie an der Basis über die Hypotenuse über das Mineralreich, über das Pflanzenreich, über das Tierreich, über das Menschenreich bis zum sprituellen Menschen auf wo er den Punkt erreicht welcher ihn WIEDER mit der Vertikale des Horus, dem Vater verbindet. Von diesem Punkt an ist Wissen um die Einheit von Vater und Sohn. Von da an ruht man sozusagen in Gott. Richtig verstandenes Leben ist Freude. Die Natur (Venus, Symbol des Dreiecks) ist nur schrecklich zu denen, die sie nicht verstehen.




Nach dem Tod geht es in ein Licht, wollen wir den Leuten mit Nahtoderfahrung trauen und zwar für den Heiligsten wie für den grössten Sünder. Das All interessiert sich nicht für unser menschliches Gerechtigkeitsempfinden.




Es geht um die richtigen Verhältnisse der Teile eines Ganzen zueinander. Stimmen diese nicht werden sie sich richten. Außerdem gibt es auch noch einen Tod nach dem physischen Tod.








Alle Interpretationen in das sogenannt "Göttliche" (also das Nichts, das was wir nicht erkennen können) hinein ist Lug und Trug, Götzenverehrung, egal wie inbrünstig es gefühlt wird.




Das Nichts, das was wir nicht erkennen können hineininterpretieren? Gibt es vielleicht ein Nichts was wir in den verschiedenen Erscheinungen erkennen können?






Die ehrlichste Sicht menschliches Streben darzustellen ist, die Menschheit als Ameisen zu betrachten, die die DNS füttern. Alles was sich an Persönlichkeits- und Entscheidungs-Kulten entwickelt hat, ist Maya, Illusion. Wir sind Nichts, wir existieren nur in unserer Einbildung. Also gibt es auch keine Instanz, der es etwas bedeuten würde, ob wir morden oder heilen, ausser andere Nichtse.




Was wir uns einbilden bilden wir auch aus. Daher ist auch der unbewußte Umgang mit Illusion anscheinend nicht ganz ungefährlich.




Vielfach wird man von weisen oder weniger weisen Menschen darauf hingewiesen nicht zu urteilen, was an sich auch richtig ist. Doch warum sehen diese Menschen ein Urteil, warum interpretieren sie es nicht als das, was es vielleicht wirklich ist: eine Wahrnehmung und nicht mehr.



we don't see things as they are, we see them as we are



(wir sehen die Dinge nicht wie sie sind, wir sehen sie wie wir sind)




Der Spruch drückt für mich aus, daß Wahrnehmung was persönliches ist, was natürlich stimmt. Ich sehe aber nichts verwerfliches daran eine Wahrnehmung zu beurteilen, also über eine Wahrnehmung zu urteilen. Es ist nichts schlechtes daran eine Situation zu beurteilen (Kartoffel im Winter pflanzen, ja oder nein?). Aber soll ich den Boden, den Winter oder die Kartoffeln dafür VERurteilen das sie im Winter nicht wachsen? Es ist auch legitim für seine Person subjektiv zu beurteilen was zu einem gehört und was nicht (z.B. welche Freundin harmoniert mit mir). Richten ist besser als Ausrichten. Urteilen besser als Verurteilen.




lieben Gruß


chile-klaus




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