Re: Warum, warum, warum??
Geschrieben von Johannes am 14. Oktober 2003 17:33:21:
Als Antwort auf: Re: Warum, warum, warum?? geschrieben von HotelNoir am 14. Oktober 2003 16:30:24:
>> Wer kann ein Interesse daran haben, den Westen nachhaltig und langfristig zu
>> schädigen? Wo sitzt er?> Befasst man sich nicht mit Spekulationen und Medienmärchen, sondern mit den
> Tatsachen, die seit dem 11.9 eingetroffen sind, muss einem doch klar sein,
> wer bisher wen am nachhaltigsten geschädigt hat: Die USA den Nahen Osten.Da wäre ich mir nicht so sicher. Für Afgh/Irak hast Du recht, aber Israel ist bedrohter als je zuvor und die restlichen arabischen Staaten rücken näher zusammen. Schon deshalb, weil sie immer weniger zu verlieren haben.
Ich sehe den Nahen Osten also als eine Art Spielfiguren, die im Rahmen eines größeren "Spiels" geopfert werden.
> Und sie bereiten sich grade drauf vor dies noch ein bisschen gründlicher
> zu tun. Ich gehe eigentlich nicht davon aus dass Du so naiv bist, die USA
> als "Befreier" zu betrachten. Also warum stellst Du die Frage nicht umge-
> kehrt?Natürlich, die USA versuchen ihre Interessen durchzusetzen.
Aber, als Vergleich, wenn Du ein Tier dressierst, wie machst Du das? Zwingst Du ihm mit Gewalt etwas auf? Das kostet Dich unwahrscheinlich viel Kraft/Energie und wird kaum Erfolg haben.
Wenn Du es nun anders herum machst, so, daß das Tier Spaß hat oder daß es sich auf die ein oder andere Belohnung (Knochen, Zuwendung, ...) freut, dann hast Du es leicht, ein gewolltes Verhalten zu erreichen.
Übertrag auf die USA: Für mich ist es daher überhaupt kein Widerspruch, daß die derzeitige Selbstzerstörung der USA und des Westens einzelnen Firmen etc. auch Vorteile bringt. Natürlich, so ist es leichter. Du hältst dem esel die Karotten hin, er läuft Dir nach. Und ist begeistert dabei, weil er auch ab und zu davon Naschen kann. Bis er schließlich bei Dir auf dem Grill landet.
Wenn ich nun auf die Details schaue, dann sehe ich den Esel, wie er Dir aus Gier und Eigennutz nachfolgt, wie er nur darauf wartet, anderen Tieren die Karotten streitig zu machen. Schaue ich aber auf das größere Umfeld, dann sehe ich stattdessen, daß Du Dir es leicht gemacht hast, den Esel zu Deinem Grillfest einzuladen. Du mußtest keinen bockigen Esel hinter Dir herzerren, sondern hast es geschafft, seinen Egoismus so anzusprechen, daß er Dir freiwillig in die Falle tappt.
Die Details sind also durchaus richtig, der Esel kommt ja auch ganz freiwillig mit, denn er will die Karotten, aber sie versperren in diesem Fall den Blick auf die eigentliche Wahrheit.
Und vergleichbar sehe ich das auch im Nahen Osten. Natürlich verfolgen diverse Politiker und Firmen ihre Eigeninteressen. Und genau deshalb, und nur deshalb, ist es ja auch so erfolgreich. Im direkten Kampf könnte der Gegner die USA nicht besiegen. Aber so läuft der Westen dort unten auch noch mehr oder weniger freiwillig in sein Verderben.
Aus Sicht des Gegners ein äußerst geschicktes Verhalten. Und dies ist der Punkt, den man nicht ganz aus den Augen verlieren sollte, wenn man sich darüber Gedanken macht.
Gruß
Johannes
- Nu aber Butter bei die Fisch Kiaril 14.10.2003 20:40 (4)
- Johannes Analyse Bonnie 14.10.2003 21:10 (3)
- Re: Johannes Analyse einniemand 15.10.2003 03:39 (0)
- Re: Johannes Analyse Johannes 14.10.2003 22:02 (1)
- Re: Johannes Analyse Zappa 14.10.2003 23:44 (0)