Für einen langen Sommerabend;)

Geschrieben von Dunkelelbin am 08. August 2003 22:20:12:

Hi,

folgendes zitiere ich aus dem Buch von R.I. Page; * Nordische Mythen *, in welchem der Autor die Worte Snorries wiedergibt und zusammenfasst.

Die Endzeit dieser Welt wird mit furchteinflößenden Vorzeichen einsetzen. Es wird einen harten Winter geben fimbulvetr: Da stöbert Schnee von allen Seiten, da ist der Frost groß und sind die Winde scharf, und die Sonne hat ihre Kraft verloren. Dieser Winter kommt dreimal nacheinander und kein Sommer dazwischen.
Zuvor aber werden Kriege ( !!! PLURAL!!! ) die Welt erfüllen, Streit und Totschlag selbst innerhalb der Familien toben – was den Kern des nordischen sozialen Denkens berührt. Moralische Bindungen lösen sich auf. Darauf folgen:

Beilzeit, Schwertzeit, wo Schilde klaffen,
Windzeit, Wolfszeit, eh die Welt zerstürzt.

Hier finden wir ein Echo der Schrecken, die das Kommen des Antichrist in der jüdisch-christlichen Mythologie ankündigen...

Und weiter:

...Die Vorzeichen in der Natur sind unübersehbar.
„Der Hohe“ hatte Ganglerie erklärt, Sonne und Mond zögen ihre Bahnen über die Himmel, verfolgt von Wölfen, die sie auffressen wollten.
„Bei Anbruch von Ragnaröck“ erfahren wir nun, „ werden die Wölfe ihr Ziel erreichen“.

Da geschieht es, was am schrecklichsten dünken wird: dass der Wolf die Sonne verschlingt – den Menschen zu großem Unheil. Der andere Wolf wird den Mond packen und so auch großen Schaden tun, und die Sterne werden vom Himmel fallen. Da wird sich auch ereignen, dass die Erde so bebt und alle Berge, dass die Bäume entwurzelt werden, die Berge zusammenstürzen und alle Ketten und Bande brechen und reißen. Da wird der Fenriswolf los...“

Drei Hauptfeinde führen den Angriff. Aus dem Meer gleitet die Midgardschlange Jörmungand kampfeslustig heran. Sie wühlt die See dermaßen auf, dass sich das Schiff Naglfar losreißt ( laut Snorrie: Nagelschiff, es sei, so erklärt er, aus den ungeschnittenen Nägeln der Toten gebaut... ) .
..Der Steuermann ist der ebenfalls von seinen Fesseln befreite Loki . Vom Süden her dringt der Feuerriese Surt mit seiner Armee vor. Am furchterregendsten von allen ist indes der wilde Fenriswolf, der auf das Schlachtfeld zustürmt, den Rachen so weit aufgerissen, dass, wie Snorrie berichten weiß, „ sein Oberkiefer den Himmel, der Unterkiefer die Erde berührt, und wäre Raum dazu, er würde ihn noch weiter aufsperren. „

Heimdall bläst sein Horn, um die Götter zum Kriegsrat zu rufen. Odin befragt Mimirs Haupt doch es ist zu spät. Die Götter greifen zu den Waffen. Frey kämpft gegen Surt, er ist jedoch unzureichend bewaffnet und kommt um. Thor gelingt es zwar, Jörmungand zu töten, fällt seinerseits dem Gift, was die Midgardschlange zuvor gegen ihn gespien hatte, zum Opfer. Fenrir verschlingt Odin nach heftigen Kampf.“

Bis hier die Ausschitte aus besagten Buch.

Anzumerken ist, dass nach der Zerstörung der Welt, alles einem Neubeginn entegegnstrebt und aus den alten Fehlern gelernt werden wird.

Grüße
Dunkelelbin*



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