Re: Antiamerikanismus. Definition. Umfrage.

Geschrieben von Swissman am 26. Juli 2003 23:31:26:

Als Antwort auf: Antiamerikanismus. Definition. Umfrage. geschrieben von Guerrero am 26. Juli 2003 14:55:09:

Hola Guerrero,

Meine Antwort ist selbstverständlich Nein.

Ich unterstütze auch nicht bedingungslos alles, was aus den USA kommt, aber: Ohne die USA würden wir heute alle rote Hemden tragen, Russisch sprechen und die Internationale singen. Für Männer wäre zudem ein Stalin-Schnurrbart angesagt.

Der wohl einzige Grund, dass der Osten uns noch nicht überrannt hat, liegt in der Macht der amerikanischen Streitkräfte. - Antiamerikaner sägen am Ast, auf dem sie selber sitzen.

Ich bin froh, dass Bush, und nicht Bore, äh Gore, Präsident geworden ist - ob es dabei formal mit rechten Dingen zugegangen ist oder nicht, ist für mich allenfalls von akademischem Interesse. Dass George W. Bush (endlich!) wieder aufrüstet, ist absolut richtig.

Dass er sogenannt "wohltätigen" Gruppen, die in der 3. Welt Abtreibungen vornehmen, schon am ersten Tag seiner Präsidentschaft die staatlichen Zuschüsse rigoros gestrichen hat, findet meinen Beifall! (Wenn es nach mir ginge, würde gegen verbrecherische Vereinigungen dieser Art sogar noch weitaus schärfer vorgegangen! - Die Betonung liegt dabei auf Schärfe *g*)

Dass für ihn, im Gegensatz zum Clinton-Regime, die Interessen der USA an erster Stelle kommen, finde ich nicht mehr als normal - eine Regierung, die dies nicht tut, sollte umgehend ersetzt werden. - Wenn dabei einige (in der Mehrzahl ohnehin unnötige bis unsinnige) internationalistische Abkommen unter die Räder kommen, dann vergiesse ich deswegen keine Träne. Die vergiesse ich wenn schon deswegen, weil unsere Regierung diesem Beispiel nicht folgt.

Andererseits gibt es durchaus Dinge, die ich an den USA kritisiere: Dazu gehört etwa die Unsitte, alles und jeden zu verklagen - Leuten, die so blöd sind, dass es schon beinahe strafbar sein sollte, heimsen, dank ebenso stupiden Geschworenen und skrupellosen Anwälten, Millionen an "Entschädigungen" ein. Schlimmer noch ist die Anmassung, mit der diese Perversion des Rechtsstaates neuerdings exportiert wird - die inneren Angelegenheiten anderer, souveräner Staaten, gehen US-Gerichte überhaupt nichts an! (Dabei denke ich konkret an die erpresserischen Sammelklagen im Zusammenhang mit angeblichen nachrichtenlosen Konten in der Schweiz)

In engem, kausalem Zusammenhang damit steht die weitverbreitete Paranoia, die überall Gefahren wittert, vor denen der Gesetzgeber die Leute doch bitte schützen möge. In der Konsequenz führt dies nicht nur zu hirnrissigen Gerichtsurteilen, sondern auch in den Überwachungsstaat.

Ein guter Teil dessen, was aus Hollywood kommt, ist schlichtwegs nur Schrott.

Das US-Schulsystem ist (überwiegend) in einem katastrophalen Zustand - daran trifft aber die Regierung Bush keine Schuld: Vielmehr ist dies das vorläufige Endergebnis von dreissig Jahren Vernachlässigung, sowie der Durchsetzung des Lehrkörpers mit 68ern.

Ich wünsche George W. Bush, nach seiner hoffentlichen Wiederwahl, viel Glück und die notwendige Entschlossenheit, um, nunmehr vom Druck der Wahlen befreit, auch unpopuläre Massnahmen mit dem nötigen Nachdruck durchzuziehe - egal, was die Meinungsumfragen ergeben.

mfG,

Swissman


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