Re: @BBouvier betr. dreitägige Finsternis bzw. Flutwelle
Geschrieben von BBouvier am 22. Juni 2003 02:20:10:
Als Antwort auf: @BBouvier betr. dreitägige Finsternis bzw. Flutwelle geschrieben von Hybris am 21. Juni 2003 23:28:38:
Lieber Hybris!Ich bin da ja schon seit Jahren am grübeln über...
Meine Lieblingshypothese ist z.Zt., dass was mächtig auf den amerikanischen Kontinent runterkommt(gem. Schauungen), und mit dem Wind von Westen (wie gesehen)
der "Dreck" zu uns über den Atlantik kommt.
Jedoch:
Wieso ist nach 3 Tagen alles schon wieder klar??Ich dreh mich da im Kreis.
Herzlich, Dein
BB
>Hallo,
>ich habe eben den Artikel aus Magazin2000plus gelesen (LINK) und mir ein paar Gedanken dazu gemacht. Vielleicht wandele ich hier auf ausgetreten Pfaden aber was solls:
>Du schreibst dort:
>"Dieses Ereignis ist eines der am häufigsten beschriebenen und dennoch das eigentlich rätselhafteste. Ich kann es, und das gebe ich offen zu, nach wie
>vor nicht recht erklären." [...] Eigentlich würde ich den "Brecher" gern als Folge eines Meteoritenimpaktes deuten. Jedoch gibt es keine Seherschau über einen solchen im Westen von der tschechischen Grenze aus gesehen. [...] Im Gegenteil: danach liegt trockene, schwefelige Asche. [...] Mir scheint, der Aschefall ist ein weltweites Phänomen, dessen Ursprung in den drei Tagen Finsternis zu suchen ist. Die Finsternis ist m. E. Folge des Aschefalls. Nur: Woher kommt diese unglaubliche Menge "Fallout"? [...] Vulkanische Asche oder Impakt-Aschen würden sich doch noch monatelang, ja jahrelang in der Stratosphäre
>halten. Die Klimafolgen wären entsetzlich. [...] Nach den Seherschauungen kommt jedoch definitiv am vierten Tag wieder frisch, rein und blitzend die Sonne durch, nur die Asche gast noch zwei Tagen giftig nach. Auch ein massiver Meteoritenregen scheidet m. E. aus, denn dann fallen die ausgeglühten Steine als Asche senkrecht vom Himmel, und es wälzt sich keine Wolkenwand wie ein Brecher entlang der Erdoberfläche. Ich habe einstweilen keine Erklärung, die das Phänomen widerspruchsfrei enträtselt, es sei denn, es handle sich um Aschen, die vom amerikanischen Kontinent mit Westwind über den halben Globus getragen werden. Sollte das der Fall sein, dann: Ade, USA!"
>Also halten wir mal fest: Was es nicht sein kann (weil widersprüchlich):
>Meteoritenimpakt: der würde verheerende Folgen haben und weitaus länger als drei Tage spürbar sein, wenn man das überhaupt in der "Nähe" (=Europa komplett) überlebt. Selbst ein kleiner Treffer dürfte verheerend sein und länger als drei Tage nachwirken. Scheidet also aus.
>Meteoritenschauer: würde nicht so nachhaltig wirken, trifft die Beschreibungen aber nicht richtig, scheidet also auch aus.
>Russen sprengen Atombombenlager: kann ich mir jetzt nicht so vorstellen, was würde das für einen Sinn machen bzw. was verspricht man sich davon? Es wäre weitaus effektiver, die Bomben einzeln athmosphär zu zünden, so verpufft die Wirkung und es ist irgendwie auch völlig sinnlos. Und ob das zu Erdbeben führt sei mal dahingestellt. Netter Versuch einer Erklärung aber mangels Fakten im Moment aus dem Rennen (vielleicht irre ich mich hier auch).
>Atomwolke aus den USA mit Staub: dazu habe ich mich mal etwas schlauer gemacht, ich fürchte, daß dies auch ausscheidet. Dann haben wir es mit dem Szenario "Nuklearer Winter" zu tun, und der dauert Jahre und dürfte das Ökösystem schwer beschädigen. Zum nuklearen Winter ganz kurz:
>"Im Dezember 1983 veröffentlichte eine Gruppe von Wissenschaftlern eine Studie, wonach ein grossangelegter, grossflächiger Einsatz von nuklearen Waffen durch mehrere Staaten soviel Staub und Dreck in die Luft schleudern könnte, dass die Sonne mehrere Monate lang verdeckt wäre. Das globale Klima würde sich soweit ändern, dass die Temperaturen in den Frostbereich fallen und der gesamte Planet in einen dauerhaften Winter fallen würde. Besonders auf der nördlichen Halbkugel würde die gesamte Flora aussterben. Die Schäden an der Ozonschicht würden zusätzlich gefährliche UV-Strahlen durchlassen." LINK
>Das Problem sehe ich hierbei, daß man eine gewisse Menge an Atombombentreffern benötigt, um diesen Dreck zu erzeugen, damit es bei uns dunkel und giftig genug wird. Werden nicht alle dafür benötigten Atomwaffen eingesetzt (soweit ich mich erinnere besagt dies doch eine Quelle?) wird es zwar dunkler, aber nicht so sehr, daß es draussen Nacht wird. Umgekehrt geht die Ozonschicht flöten und das goldene Zeitalter dürfte wohl nur für Hersteller von Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 500 anbrechen. Meiner Meinung nach scheidet dieser Punkt dafür ebenfalls aus.
>Was bleibt?
>Da wären noch große Vulkanausbrüch, z.B. die Plinianische Eruption:
>"Sie sind durch die riesige Fördermenge und die dabei freigesetzte Energie die gewaltigsten Eruptionen in unserer Zeit. Plinianische Eruptionen ereignen sich in der Regel erst nach längeren Ruhepausen, die Monate, Jahre, Jahrzehnte oder auch Jahrhunderte dauern können. Dabei wird meist differenziertes Magma gefördert. Plinianische Eruptionen haben ihren Namen vom Plinius und dauern oft nur 1-3 Tage. Beispiele: Krakatau, Mount St. Helens und Pinatubo." LINK
>Wenn wir uns an Pinatubo (1996?) oder Mount St. Helens (1980?) erinnern, waren das zwar gewaltige Mengen an Asche, die in die Athmosphäre gelangt sind, haben aber höchstens lokal zu einer Verdunkelung geführt. Meiner Meinung nach kann dies nur lokal von Bedeutung sein (z.B. Vesuv, Eifel) und es wäre auch hier zweifelhaft, ob drei Tage ausreichen. Es ist ein verflixtes Rätsel - haben sich die Seher vielleicht doch geirrt? Lesen wir weiter:
>"Unter dem Yellowstone Nationalpark im US Bundesstaat Wyoming ruht eine riesige Magmakammer. Es handelt sich hier um das vermutlich weltweit größte vulkanische System. Wenn dieser Supervulkan ausbricht, droht eine weltweite Katastrophe. Die Eruption ist schon seit einigen tausend Jahren überfällig. [...] Die heutige Caldera im Yellowstone Nationalpark misst 70km Länge und 30km Breite. Man hat festgestellt, dass dieser Supervulkan einen Eruptionszyklus von ~600.000 Jahren aufweist. Der erste Ausbruch war vor ca. 2Mio Jahren, der zweite ungefähr vor 1,3Mio Jahren und der letzte vor 640.000 bis 630.000 Jahren."
>Hmm... wenn der durch die zuvor stattfinden sollenden Erdbeben (Kalifornien, Japan) plötzlich ausbricht könnte es weltweit zu einer Verdunkelung kommen. Dieses Ereignis dürfte aber auch länger als drei Tage spürbar sein. Ich könnte mir hier höchstens vorstellen, daß durch klimatische Besonderheiten in Europa (vielleicht durch die zuvor massig eingesetzten Atomwaffen) die Luftströmungen anders verlaufen. Atombomben verursachen ja gewaltige Verwirbelungen und auch lokale klimatische Effekte. Aber das ist nur Spekulation am Rande...
>Also zur Finsternis kann ich mir bislang auch keinen richtigen Reim machen, nur weitere Punkte ausschliessen. Fakt ist (sofern man die Seherschauungen mal als Fakt sieht):
>- lokales, eher globales Ereignis einer Verdunkelung der Athmosphäre
>- Dauer: 3 Tage, danach wieder Sonnenschein
>- Effekte: extrem giftige Luft, Niedergang von Asche und Schwefel
>- nach dem Ereignis keine großflächige Verstrahlung der Bevölkerung
>Wenn man es ganz nüchtern sieht deutet das im Großteil auf Vulkane oder Eruptionen im Allgemeinen und weniger auf Nuklearer Winter, Meteor oder Meteoritenschauer. Naja, wir werden es vielleicht erleben und hinterher alle schlauer sein.
>-----------------------------------------------------------------------------------------------------
>Noch etwas zu den Flutwellen in der Nordsee (die kamen in dem Artikel auch öfters vor). Endlich habe ich mal eine Webseite auf deutsch gefunden, die zu Unterwasserexplosionen Details liefert: LINK
>- Explosion einer 100kt Atombombe 600m unter dem Meeresspiegel
>- nach 2 Sekunden ist die Unterwasserschockwelle 3km vom Zentrum entfernt
>- nach 12 Sekunden: Entfernung der (Überwasser)-Welle: 550m, Höhe rund 50m
>- nach 20 Sekunden: Entfernung der (Überwasser)-Welle: 600m, Höhe etwa 30m
>- nach 60 Sekunden: weitere Wellen, Entfernung etwa 1,5km und 12m Höhe
>Interessant sind nun die Tabellen am Ende der Seite LINK:
>Bei 20MT ist es etwa die 5-8fache Stärke, bei 150MT ist es etwa die 11fache Stärke, grob hochgerechnet.
>Bei einer Milchmädchenrechnung erreichen die Wellen dann kurzfristig eine Höhe von 300-500 Metern (überseeische Welle) bei nahem Land (je weiter vom Land weg desto geringer die Höhe) und die im Wasser verlaufende sollte an einer Steilküste plötzlich wie ein Tsunami (etwa wie bei einem Seebeben) hochpeitschen und alles im Küstenbereich überschwemmen. Es sollen ja Süd- und Ostengland, die Niederlande und die norddeutsche Küste betroffen sein, an diesen Orten gibt es aber kaum Steilküsten. Meiner Meinung nach kann dies dann nur mit mehreren Sprengköpfen über 100MT erreicht werden, um den entsprechenden Druck zu erzeugen (wegen der Gratwanderung Entfernung zur Küste im Verhältnis zur richtigen Wassertiefe).
>Allerdings sind Atombomben über 100MT schwer zu bauen. Technisch machbar, müsste sie aber nicht lange vor dem Einsatz zusammengebaut und nur für diesen Zweck konzipiert worden sein. 100MT wäre für mich die Grenze des Vertretbaren. Und mehrere dieser Bomben, in Küstennähe möglichst tief im Wasser gezündet sollten die beschriebenen Effekte auslösen können. Die Niederlande wären dann wohl weitestgehend unter Wasser und die Themse fliesst dann schon mal rückwärts.
>Gruß Hybris
- Mögliche Lösung des Problemes Hybris 22.6.2003 14:53 (11)
- Re: Mögliche Lösung des Problemes BBouvier 22.6.2003 16:04 (7)
- Re: Mögliche Lösung des Problemes Hybris 22.6.2003 16:18 (6)
- Re: Mögliche Lösung des Problemes BBouvier 22.6.2003 16:27 (5)
- Re: Mögliche Lösung des Problemes Otto 22.6.2003 17:35 (1)
- Re: Mögliche Lösung des Problemes BBouvier 22.6.2003 18:54 (0)
- Re: Mögliche Lösung des Problemes Hybris 22.6.2003 16:39 (2)
- Re: Mögliche Lösung des Problemes BBouvier 22.6.2003 17:28 (1)
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- Re: Mögliche Lösung des Problemes (2) BBouvier 22.6.2003 16:16 (0)