Vorbeugung.

Geschrieben von Guerrero am 17. Juni 2003 01:56:02:

Als Antwort auf: Re: EU und USA - Doktrin. geschrieben von Johannes am 16. Juni 2003 15:13:30:

>> Nähert sich die EU den USA im Bezug auf die Politik der
>> Prävention?

>
>Hallo Guerrero,
>nun, wenn Du es schon wieder ansprichst, dann möchte ich Dich doch mal fragen, wie Du den Unterschied zwischen Präventiv- und Angriffskrief definieren würdest.
>Meine Definition: Wenn Land A das Land B erst politisch/wirtschaftlich unter Druck setzt und dann einen Militärschlag gegen das Land vorbereitet, um die Forderungen durchzusetzen, dann ist dies ein Angriffskrieg. Wenn Land B nun versucht, Land A zuvor zu kommen, damit es nicht militärisch überfallen wird, dann würde ich dies als Präventivkrieg bezeichnen.
>Ich weiß, man kann sich hier beliebige Verwicklung hinzudenken, auch über beteiligte Drittländer C, D, E, ... Zur Unterscheidung zwischen Präventiv- und Angriffskrieg würde ich aber im Zweifelsfall fragen, wer wessen Grenzen verletzen will.
>Zusatzfrage: Wie weit darf Prävention gehen? Hier mal ein kleines Beispiel aus dem Alltag: Eine Jugend-Gang bedroht 2 schwächere Schüler "Warum habt Ihr das Handy meines Kumpels geklaut". Darauf die beiden verängstigt: "Wir haben doch gar nichts getan". Darauf die Gang: "Dann müssen wir Euch durchsuchen".
>Die beiden versuchen zu fliehen, die Gang holt sie ein, schlägt zu und nimmt außer dem Handy, das den Überfallenen gehört, auch noch die Geldbörse etc. mit "Denkt dran, wir haben Eure Adressen. Wenn Ihr weiter Handys klaut und Stunk macht, dann werden wir Euch finden".
>Die Gang macht also unmißverständlich klar, daß sie "präventiv" tätig werden wird, sollten die Überfallenen auf die Idee kommen, sich zu wehren. Kann sie etwa eine "Aufrüstung" dulden, indem sich die Überfallenen mit anderen zusammentun oder gar einen Kampfsport lernen? Nein, dann wird sofort ein Exempel statuiert, ein "Präventiv-Schlag" sozusagen.
>Wer hat nun recht? Klarer Fall, sagen wir, die Überfallenen. Worauf ich aber hinaus will: Wenn nun aber die Gang sich durchsetzt, wie wird wohl deren Bericht darüber sein? Und sollte ein Beobachter wirklich deren Wortwahl übernehmen?
>Nein, keine Angst, ich will damit werder eine lange politische Diskussion beginnen und kann mich auch nicht festlegen, wer in der großen Politik nun der Gang und wer den beiden jüngeren Schülern entspricht. Es spielen zuviel Faktoren eine Rolle, um sich da klar entscheiden zu können.
>Nur, das gleiche "Spiel", was die Gang vor Ort macht, wird auch im Großen in der Welt "gespielt". Und da bin ich dafür, als Beobachter eine möglichst neutrale Position einzunehmen und auch nicht die Wortwahl der "Gang" zu übernehmen. Aber es ist natürlich auch nicht jeder unschuldig, nur weil er um Hilfe schreit.
>Was ich gerne als Beobachter unterscheiden würde, das sind Begründung und Motivation. Für das reale Beispiel der Jugend-Gang (letzte Woche in der Zeitung) ist das relativ einfach. Die Motivation ist schlicht und einfach Gier, sie wollen Rauben und schrecken auch vor Gewalt nicht zurück. Aber die Begründung ist natürlich geschickter, sie wollen selbstverständlich nur nachsehen, ob das evtl. das Handy ihres Kumpels ist. Und da die beiden abhauen wollten, haben sie sich eben verdächtig gemacht, und da mußte man doch...
>Was würdest Du dazu sagen, wenn im Zeitungsbericht die Position der Gang übernommen wurde, nachdem sie erfolgreich war? Und berichtet würde, die Gang hätte das gestohlene Handy zwar trotz der vielen Hinweise noch nicht finden können, aber der "Präventiv-Schlag" sei auf jeden Fall wichtig gewesen, damit sich in Zukunft niemand mehr wagt, die Handies der Gang zu stehlen, ...
>Okay, aber lieber noch etwas praktisches. Nicht "Heiteres Beruferaten" mit Robert Lembke, aber Du darfst ein Zitat einordnen:
>


>Was auch immer und wo auch immer, das Bündnis ist bereit? Wann ist das wohl veröffentlicht worden?
>Gruß
>Johannes
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Buen día.

Also präventiv heisst vorbeugen.
So arbeite ich und viele in ihren Job.

Vorbeugen heisst Probleme gar nicht aufkommen lassen oder im Anfangsstadium
zu lösen.

Zur Politik und nun speziell zur USA - Politik der Prävention bezieht sich das ganz klar auf:

Die Gefahr des Einsatzes von Massenvernichtungswaffen.
1.Dies direkt durch Staaten bzw. Regierungen.
2.Oder indirekt durch Weitergabe, Diebstahl, an Terrororganisationen.

1. Die Gefahr des Einsatzes wächst durch die Menge der Regierungen, die diese haben. Also heisst vorbeugen, dass möglichst keine weiteren Staaten diese
bekommen bzw. produzieren.
Beispiel Pakistan - Indien. NOKO. Solche Staaten sind ein hohes Risiko, unberechenbar und sollten eigentlich keine haben.
Stell dir vor, die Tyrannenregierungen (Chaosregierungen)in Afrika
hätten Massenvernichtungswaffen!
Also zuerst keine Weitergabe.
Danach Abbau aller vorhandenen.
Das wäre die aktuelle, kurzfristige, und mittel- bis langfristige Prävention.

2. Die Weitergabe von Massenvernichtungswaffen an Terroristen ist schwer
präventiv zu begegnen. Das geht nur durch oder über Informationen durch Geheimdienste. Zusammenarbeit global von verschiedenen Geheimdiensten.

Zur USA. Die USA ist ein gebranntes Kind. 11. 9.

Die Unterstellungen, sie selbst hätten das organisiert oder zumindest
billigend in Kauf genommen, weil sie das brauchen (Brauchen einen 3. Weltkrieg etc. )
also die einseitigen Vorurteile der USA - Hasser hier und anderswo,
kann ich bei einer objektiven Analyse nicht berücksichtigen.
Jeder der Abneigung, Ärger oder gar Hass empfindet gegen die Amis
kann keine objektive Sicht haben und sollte aufhören hier dauernd
solche Fakes (sie nenen es Fakten) reinzukopieren.

Die USA kennen ihre Gegner. Diejenigen die aufrufen zum Kampf gegen die USA.

Beispiel IRAK.
Das Ziel Nummer Eins war es Saddam und sein Regime zu eliminieren.
Weil es extrem USA -feindlich war.
Und in diesem ISLAMISCHEN Bereich (USA - feindlich)
ein pro - westliches System zu implementieren.
Das ist auch das Ziel bezüglich IRAN.
Weil ein hohes Risiko bestand, dass sie noch Massenvernichtungswaffen haben.
(IRAK) war dies ein zusätzlicher Faktor.
Sicher war die Annahme nicht.
Doch Prävention hat was mit "Hohes Risiko" ausschalten zu tun.
Ausserdem bin ich der Meinung, als Realist,
so würd ich es nähmlich machen an Saddams Stelle,
dass Saddam genug Zeit hatte die irgendwo zu verbuddeln.
Also selbst wenn man sie nicht so schnell findet oder auch
garnicht findet,
heisst das nicht das er keine mehr hatte.

Jetzt schreien plötzlich all die Moralisten und Gutmenschen,
weil sie nichts mehr anderes haben als Gegenargument,
die USA hat nur als Vorwand die Massenvernichtungswaffen gebraucht
zu dem Angriff.
Dass es gut ist, diesen Saddam und seine Mörderbande eliminiert zu haben,
hört man von denen natürlich nicht.

Präventiv vorgehen heisst ein Risiko (hohes) vorbeugend auszuschalten.
Da kann man dann im Detail sicher verschiedener Meinung sein.
Beispiel NOKO.
Da ist für die USA ganz sicher ein hohes Risiko sichtbar.
Deshalb werden sie auch dort präventiv vorgehen.

Risiko heisst, eine Gefahr für das Leben von USA - Bürgern
durch Terroranschläge oder kriegerische Aktionen.
Entsprechend dem Grad der Gefahr sind die Mittel um diese auszuschalten.

Zu deinem Beispiel und der Frage wann das veröffentlicht wurde.
Weiss ich nicht. Nehme an dass das von Anfang an in der Natogrundlage
festgelegt war. Wenn nicht dann halt später der heutigen Weltlage nach angepasst wurde.

Saludos
Guerrero





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