Re: die Hoffnung stirbt zuletzt..

Geschrieben von Hubert am 22. April 2003 22:56:56:

Als Antwort auf: die Hoffnung stirbt zuletzt.. geschrieben von Valanice am 22. April 2003 22:19:16:

Hallo Valanice,

Du hast noch nicht den panoramatischen Blick ;-)

Ich bringe jetzt mal ein etwas krasses Beispiel dafür, wie schnell die Kirche – sozusagen von heute auf morgen – revolutionäre Änderungen durchboxen kann, wenn sie will:

In der alten Liturgie vom Karfreitag wurden die Fürbitten wie folgt zelebriert:

„Dem Beispiele ihres Bräutigams, der am Kreuze für alle Menschen betete, folgend, hat die Kirche von den ersten Jahrhunderten an am heutigen Tage feierliche Fürbitten für die gesamte Menschheit Gott dargebracht: für die Kirche; für den Papst; für alle Bischöfe, Priester, Kleriker und das gesamte Volk Gottes; für die weltliche Obrigkeit; für die Katechumenen; für Irrende, Kranke, Hungernde, Gefangene, Reisende; für Irrgläubige und Schismatiker; für die Juden; für die Heiden. Vor jedem Gebete wird gesungen: ‚Oremus, flectamus genua’ und geantwortet: ‚levate – Lasst uns beten und die Knie beugen; erhebet euch.’ – Man kniet jedes Mal dabei nieder. Nur beim Gebete für die Juden unterbleibt die Kniebeugung, weil die Juden Christus durch Kniebeugung verspottet haben.“

Es hat Johannes XXIII. kurz nach Antritt seines Pontifikats im Jahre 1958 nur einen Federstrich gekostet, aus der Karfreitagsliturgie des Jahres 1959 die Passage „für die perfiden Juden und Heiden“ zu streichen.

Ebenso geht Johannes Paul II. vor. Wer dieses Pontifikat aufmerksam verfolgt hat, der sieht doch, dass der Papst Sachen durchgeboxt hat, die vor 25 Jahren undenkbar waren. Ich sage nicht, dass Paul VI. eine Pfeife war, aber das Pontifikat Pauls VI. war doch wirklich eine Zeit, wo die Freimaurer im Vatikan ein und aus gingen – mit entsprechenden verheerenden Folgen für die Kirche. Erst mit Johannes Paul II. legte sich die Krise der Kirche sukzessive. Und heute ist vor allem die Jugend von Liebe zum Heiligen Vater entflammt.

Die Eucharistie und der Tabernakel sind nun mal der Mittelpunkt der Kirche, und die Handkommunion ist absolut nicht der Wille des Herrn. Der Herr hasst auch „Schuhschachtelkirchen“ im protestantischen Stil. Warst Du schon mal in einer protestantischen Kirche? Ich war mal in einer. Nach spätestens fünf Minuten ist man suizidgefährdet. Diese Art Kirchen stehen ja nicht zufällig leer. Und nicht zufällig sind die prunkvollen Kirchen bis zum Bersten überfüllt.

Nein, der Herr ändert seine Ansprüche nicht. Er ist sehr fordernd. Und jeder Christ weiß instinktiv, dass das Beste für den Herrn gerade gut genug ist. Die Kirche müssen vor Prunk und Gold überquellen. Die Ehrfurcht vor der konsekrierten Hostie kann gar nicht groß genug sein. Sie darf nur von den geweihten Priesterhänden berührt werden. Dazu könnte ich Dir Romane schreiben, aber ich lasse es jetzt mal gut sein. Du kennst meine Einstellung hierzu.

Herzlichst,
Hubert



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