Re: Re. Sorge um unser Vaterland

Geschrieben von Bonnie am 21. April 2003 12:06:02:

Als Antwort auf: Re. Sorge um unser Vaterland geschrieben von katzenhai2 am 21. April 2003 04:37:48:

Hallo Katzenhai, sieh es mal entwicklungstechnisch. Der Mensch ist ein Rudeltier. Leben im Rudel verbessert die Überlebenschancen und erhält die Art. D.h., jedem Menschen ist zunächst mal seine Familie am nächsten, dann die Sippe, dann das Dorf, dann das Land.. Aus dieser Haltung erklärt sich der "Fremdenhaß". Deshalb fühlt man sich bedroht, wenn man im eigenen Land im Supermarkt oder auf der Straße fremde Sprachen hört oder fremdartige Gestalten in fremdartigen Klamotten rumlaufen sieht. Vor allem, wenn sich diese Gestalten, obwohl sie in einem anderen Land leben, absolut nicht anpassen wollen. Es hat auch schon früher Überschwemmungen mit Ausländern gegeben (Deutschland ist sowieso ein Schmelztiegel), du siehst es an den vielen polnisch klingenden Namen in den Telefonbüchern, vor allem im Ruhrgebiet :-) Diese haben sich aber schon assimiliert, deshalb nehmen wir sie nicht mehr als Ausländer wahr.
Neben dieser Tendenz, das eigene Land möglichst der eigenen Bevölkerung zu erhalten (verständliche Haltung irgendwie, jeder hat ja irgendwo ein Zuhause und die Probleme in anderen Ländern werden nicht dadurch gelöst, indem massenweise Fremde hier einwandern, im Gegenteil, man schafft Probleme HIER) gibt es noch die Globalisierungstendenz. Wenn man sich Deutschland auf einer mittelalterlichen Karte anguckt, dann war es in viele verschiedene kleine Fürstentümer aufgeteilt, die sich untereinander haßten und bekriegten. Es ist eine Leistung der politischen Weiterentwicklung, daß sich zunächst die Nationalstaaten gebildet haben, jetzt sogar Kontinente wie Europa zusammenwachsen. Das ist ein geschichtlicher Prozess. Diejenigen, die sich vor allem als Deutsche fühlen, müssen sicherlich erst aussterben, bis die neue Generation, die sich als Europäer fühlen, das allgemeine Denken bestimmt. Von der Auflösung der Ländergrenzen sind wir noch weit entfernt. Aber warte mal ab, wenn die ersten Außerirdischen auftauchen, werden wir uns als "Erdlinge" sehen *ggg*.

Liebe Grüsse, Bonnie


>Hallo BBouvier.
>Da hab ich wohl in ein Nest gestochen, hm?
>Du warst ja ganz schön auf Hochdampf. Drei Beiträge hast Du geschrieben auf meinen Beitrag, alle Achtung.
>Einiges davon war ja auch sehr persönlich, ich muß sagen ich fühlte mich angegriffen.
>Aber es ist nunmal so: Nationalisten kann ich nicht ausstehen.
>Es wird Zeit, daß die Ländergrenzen aufgelöst und Menschen Menschen sind und nicht Völker, die sich so gänzlich voneinander unterscheiden daß sie sich beißen.
>Und ja:
>Deutschland den Indern. Warum nicht? Es soll der hier wohnen, der sich hier wohlfühlt. Und wer sich nicht wohlfühlt, der möge gehen, hinaus in die Welt, denn sie ist groß.
>Es gibt solche und solche Menschen, es gibt auch Deutsche die sich benehmen wie die Schweine. Soll man sie deshalb des andes verweisen? Nein, Du schreibst lieber pauschalisiert über Ausländer, weil sie eben 'anders' sind und Dir deshalb eher auffallen als ein Deutscher, der sich daneben benimmt. Aber der Mensch ist frei und das gilt auch für dem Ausländer.
>Deutsch...was ist das schon. Ich bin Mensch, kein Deutscher.
>Die Amerikaner haben uns damals nach dem 2. WK mehr gegeben als sie eigentlich vorhatten. Sie haben uns etwas gegeben, was ihnen selbst einmal zum Verhängnis werden wird und noch vielen anderen, die zu sehr auf Patriotismus, auf Nationalstolz stehen, wenn sie ihre Grenzen nicht kennen.
>Diese Abgrenzung ist das, was Hass erzeugt. Man kann stolz auf sich und seine Vorfahren sein, auf sein Land, auf sein Hab und Gut und die Kultur. Aber man sollte auch wissen, wo die Grenzen liegen in diesem egoistischen Bemühen, am Alten und Vergangenen festzuhalten. Denn sich zu etwas zu bekennen ist immer nur eine Aufwertung des Egos, sich selbst vor anderen zu repräsentieren. Naja, natürliches sozialverhalten halt. Das ist es eben, was Streit hervorruft, wenn es übertrieben wird.
>Die Vision des neu erwachten Menschen ist eine Welt des Miteinanders, alles zu vermischen, auf das am Ende das übrigbleibe was von Bedeutung ist: Der Mensch.
>Die Zeiten der alten Formen sind Vergangenheit. Aber ich sehe wie sie sich nach der alten Form sehnen, wenn sie die Monarchie als Zukunft ansehen.
>Der Mensch scheint wahrlich noch nicht bereit zu sein für die Zukunft, aber sie wird kommen, ob er es will oder nicht. Die Evolution läßt sich nicht aufhalten, höchstens verlängern. Aber das Unvermeidliche werden auch sie nicht aufhalten können.
>Abschiednehmen ist halt immer schmerzhaft.



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