Re: Es kommt eine Deflation, KEINE Inflation
Geschrieben von Vernon am 13. Februar 2003 09:02:51:
Als Antwort auf: Es kommt eine Deflation, KEINE Inflation geschrieben von XSurvivor am 13. Februar 2003 08:28:36:
Hallo XSurvivor,
Ich erwarte ebenfalls eine Deflation.
Bei der Bewertung der Strategien aber weigere ich mich nur die "alles kauppt, alles umsonst, ich schieß mich auf" - Strategie zu verfolgen. Ich denke, das siehst Du ähnlich.Zunächst sehe ich ebenfalls einen massiven Preis-, Lohn- und BSP-Verfall. Das kann sehr deutlich in eine Deflation münden. Dabei werden Schulden unbezahlbar, und der Pleitegeier hat Hochkonjunktur.
In der Folge hat der Staat höhere Sozialabgaben bei geringerem Steueraufkommen. Er kann am End seinen Verpflichtungen nicht mehr nachkommen, weil er sich auch kaum weiter neuverschulden kann. Er hat aber noch eine letzte Option, nämlich "Geld drucken", was Inflation bedeutet. Jetzt kann sich der Staat mit geringererem Kaufkraftgegenwert entschulden. Auch die Bürger können das, sofern sie die Deflation überstanden haben.
Danach kommt es dann zu einem erneuten Aufbau und der ganze Rreigen wartet auf die nächste zu verarschende Generation.Sag mal, wenn die Gewinnbesteuerung für im Unternehmen reinvestiertes Kapital entfiele, würde doch der Mittelstand sofort aktiv werden. Natürlich sinkt dann die vergebene Kreditmasse.
Noch können Gewinne erwirtschaftet werden, werden aber derzeit vermieden, weil es sich nicht lohnt sondern sich eher sogar schädigend auswirkt.
Wenn also an dieser Stelle im Steuerrecht hantiert würde, könnte das doch zu einer langsamen Belebung des Invetitionsvolumens und damit der Wirtschaft führen.
Natürlich löst das nicht das Gesamtproblem. Darauf will ja auch nicht hinaus. Es geht mir um den aktuellen Arbeitslosigkeitsquatsch.
Einen Arbeitsplatz schaffen ist ja schon fast eine Sozialleistung! Aber welcher Unternehmer ist denn heute so bescheuert und stellt jemanden ein! Den kriegt er doch kaum wieder los!
Und bei den Genehmigungsverfahren investieren? Und dann das steuerliche Umfeld! Man weiss wirklich nicht was denen morgen beim Rasieren einfällt. Planungssicherheit hat man da nicht gerade.
Aber OK. Ich vermute, dass wenn ein Unternehmer der seinen Gewinn steuerfrei ins Unternehmen reinvestieren darf, er das auch tun wird. Und dann stellt er auch wieder Personal ein. Ich verstehe wirklich nicht, warum dieser Ansatz nicht diskutiert wird.
Ist er nun falsch oder nur nicht opportun im Hinblick auf gewisse Kreise?Gruß
vernon
>Hallo,
>Ein Text aus dem Geldcrash-Forum, der zeigt, daß eine Deflation KEINE inflation kommen wird:
>
>In dem Glauben an eine Inflation, dem hier einige nachhängen, sehe ich den Wunsch, eine "sanfte" Krise zu erleben. Dabei wäre ein Hyperinflation für den größten Teil der Bevölkerung überhaupt kein Problem - sogar eine wunderschöne Zeit. Etwa die Hälfte der deutschen BEvölkerung besitzt gar kein Geldvermögen, bzw. hat Schulden. Für die Hälfte würde also eine Inflation eine segensreiche Zeit bedeuten.
>>Zudem wird in einer Inflation niemand arbeitslos, keine Betrieben machen Bankrott - im Gegenteil: Der Konsum wird angeheizt, es wird mehr und mehr erzeugt, es gibt Vollbeschäftigung und rasant steigende Löhne.
>>Wer verliert bei einer Inflation: Vor allem die Superreichen, welche ihre Geldvermögen und damit ihre Macht verlieren, daneben die Minderheit der Sparer, was jedoch auch nicht so tragisch wäre, weil auch unter den Sparern nur ein kleiner Teil über wirkliches "Vermögen" verfügt.
>>Eine Inflation wäre also für den Großteil der Bevölkerung keine schlechte Zeit und die gesamten Schulden der privaten Haushalte, Unternehmen und dem Staat wären mit einem Schlag entwertet - eigentlich gar keine "Krise", sondern das Paradies beinahe. Diejenigen, die diesem Wunschtraum nachhängen hoffen insgeheim, daß die auf Schuldenbasis gekaufte Immobilie ihnen plötzlich gehört, "ohne einen Finger krumm zu machen", daß das überschuldete Bankkonto endlich "von selbst" wieder ins Plus kommt, daß das im großen Stil gekaufte Gold gigantische Werte erreicht und man "ohne Arbeit" plötzlich reich ist. Es ist der gleiche Glaube, den auch ein Lottospieler hegt.
>>Doch leider muß ich diesen Wunschtraum, wie schon deutlich begründet, zerstören. Eine richtige Krise sieht völlig anders aus:
>>Masenarbeitslosigkeit, verlorene Vermögen, sinkende Löhne, keine Arbeitslosenunterstützung, Leute die von einem auf den anderen TAg "auf der Straße" stehen, Hoffnungslosigkeit, explodierende reale Schulden, keine Möglichkeit mehr zu Einkommen zu kommen, Armut, Elend und am Ende fast als Erlösung der Krieg.
>>Das ist eine richtige Krise - eine Deflation!
>>Das ist das, was uns bevorsteht, alles andere sind Wunschträume. Eigentlich sollte jedem klar denkenden Menschen deutlich sein, daß in keinem Fall ein Szenario kommen wird, welches uns hilft - wie eine Inflation. Niemand ist an unserem Wohl interessiert - im Gegenteil: Eine leidende Bevölkerung läßt sich besser lenken und beherrschen als eine durch inflation entschuldete.
>>Wenn Schulden uneinbringbar werden, dann gibt das keine Inflation (wie auch?), sondern eine Deflation, weil sich dann das Geld aus Angst vor weiteren Verlusten von allen Investitionen zurückzieht.
>>inflation hatten wir die letzten 50 Jahre und nach jeder Inflation kommt eine DEFLATION!
- Re: Es kommt eine Deflation, KEINE Inflation XSurvivor 13.2.2003 10:22 (1)
- Re: Es kommt eine Deflation, KEINE Inflation Optimist 13.2.2003 21:06 (0)