Re: Warum Krieg heutzutage keinen Spass mehr macht

Geschrieben von H.Joerg H. am 27. Januar 2003 04:16:15:

Als Antwort auf: Warum Krieg heutzutage keinen Spass mehr macht geschrieben von schlafgnom am 27. Januar 2003 02:13:31:

Hallo schlafgnom

Der Irak ist von seiner Landmasse her ja kein kleines Land, und die Militär-Strategen der USA wissen ganz genau, wo sie im Fall des Falles mit "handlichem nuklear-Material" strategisch vorgehen werden. Das Drohen mit Atom jetzt, gehört mit zu einer geschickten Taktik, ebenso die Tatsache (für mich), dass man Saddam 1991 in Folge in Ruhe ließ. Die darauf folgenden Sanktionen - nur negativ für die Zivilbevölkerung (Hungertod, Krankheiten...) - sollten das Volk Mürbe machen, und dies dürfte aufgrund des allerletzten Aufgebotes des Iraks auch vollends gelungen sein (wen jucken die 20.000 oder 25.000 Mann starke Leibgarde Saddams, oder die mehr als schwachen Truppenteile, in denen selbst Invalide in Rollstühlen zum Aufgebot gehören?!).

Es kann auch wirklich niemand ernsthaft annehmen, dass vom Irak für Israel eine ernsthafte Gefahr ausgeht-einfach lachhaft!

Und kommt es hart auf hart, wird Bagdad von außen dem Erdboden gleichgemacht-komme was da wolle (neben den Palästen..., denn da schlummert genügend brisantes Material, da kommen keine Inspektöre ran!). Dafür braucht es natürlich auch keinesfalls Bodentruppen, zum "ausräuchern".

Und überhaupt: Angeblich dient die "Übung" ja dazu (neben den Bodenschätzen), Saddam zu entmachten, und das kann den westlichen Streitkräften zwar gelingen, doch wie im Falle des Phantoms Bin-Laden, werden der schlaue Wüstenfuchs Hussein und Teile seiner Sippe wissen, welche Möglichkeiten sie sich offenhalten, "ihrem" Land oder der Region zu entfleuchen, unterzutauchen, oder danach ins Exil zu gehen. (Anklagen von Seiten Den-Haags etc. mag man ihn ja dann können, doch wird es einer Farce gleichkommen...)

Zudem nehme ich an, dass neben der sich zu installierenden pro-westlichen Nachfolge-Regierung für den Irak ("Nachkriegsordnung") längst schon eine Gegenbewegung sich am formieren ist. Man kann doch nicht ernsthaft ins Auge fassen, dass eines Tages (jetzt mal die ganzen Prophs. beiseite gelegt), der Nahe-, wie Mittlere Osten (und mehr) dem westlichen Gedankengut zum Opfer gefallen sein wird, mit all seinen negativen dekadenten Auswüchsen, die uns ja schon selbst genug zu schaffen machen, und uns ohne Zutun von außen mit zerstören werden - auf kurz oder lang. Dies wird niemals gelingen, und gerade deshalb wird sich der Kampf Christ-Moslem, Süd-Nord-West-Ost auf ein für alle unerträgliches Maß steigern (und da treffen die Prophs. natürlich wieder zu).

Für die USA und ihre Verbündeten im folgenden Waffengang mag es im ersten Moment wie ein Triumph erscheinen, wenn der Irak (nicht Saddam) besiegt sein wird. Die Zeche werden wir alle blechen, ob wir ein Kännchen Öl als brave Untertanen abbekommen werden oder nicht. Der Hass von denen, die sich nicht kaufen lassen, also von Seiten der fundamentalistischen und über Westeuropa etc. verteilten extremistischen Muslime&Co.KG wird sich bald darauf in ungeheuerlichen Großaktionen zeigen müssen, wollen sie ihr "reines" Gesicht wahren!

Gruß

Jörg


>Nun ist es also (wieder mal) raus: Sollten die USA-Militärs befürchten, das ihre Truppen mit biologischen oder chemischen Waffen bedroht werden, wird der Nuklearhammer geschwungen. Dann wär auch das Problem mit den Aufbaukosten geregelt - wo nichts lebt, muss man auch keine Lebensmittel abwerfen...
>Sicher war vor 500 Jahren auch nicht alles Zuckerschlecken, zumindest die Kriege hatten aber noch einen entscheidenen Vorteil: Wenn alles nichts half konnte man vor einem Angriff wenigstens noch davonlaufen (respektive Reiten), ausserdem konnte man die Reichweite des Gegners besser einschätzen.
>Heutzutage gibt es im Kriegsfall eigentlich keinen Ort mehr, wo man 100% sicher sein kann nichts abzubekommen (die Leute die sich für ein paar Millionen einen Privatatombunker leisten können mal ausgenommen). Eventuell haut's einen schon aus den Latschen bevor man überhaupt geschnallt hat was abgeht.
>Nicht zu vergessen die Sauerei mit den für Jahre verseuchten Kriegsgebieten falls ABC-Waffen zum Einsatz kommen.
>Deshalb fordere ich: Kriege ab jetzt ohne Schusswaffen und Bomben, her mit Stöckchen und Holzknüppeln. Auch hier geht die Bundeswehr wieder einmal beispielhaft voran ;-)
>schlafgnom



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