Re: Börse 2003????

Geschrieben von Astro am 30. Dezember 2002 23:23:46:

Als Antwort auf: Re: Börse 2003 geschrieben von Torsten am 30. Dezember 2002 15:11:25:

Lieber Torsten,
ich habe das sicherlich nicht gepostet, um irgendwelchen Börsenspekulanten Tipps zu geben. Es gibt keinen Aufschwung vor 2012 (eher noch 2017)und bis dahin ist viel Wasser die Elbe oder den Rhein heruntergeflossen.

Uwe Kraus schreibt in diesem Artikel von einem weiteren Absturz der Indices, wo doch gerade heute wieder irgendwelche Börsengurus eine Jahresanfangsralley sehen. Uwe Kraus hat vor einem Jahr in "Spiegel" und "Welt" im Dezember 2001 den weiteren Crash prognostiziert, aber die Charttechniker sahen einen Dax von über 6000. Er hat recht behalten und er wird auch diesmal recht behalten. Er sieht Amerika in zahlreiche kriegerische Handlungen verwickelt und in Deutschland Unruhen und schwerste Zeiten für Schröder.

Uwe Kraus kennt keine Prophezeiungen, wir kennen sie.

Katharina vom Ötztal z.B. sagt, dass es viel länger dauert als manche glauben.
Irlmaier spricht von 7 Monaten Bürgerkrieg in Deutschland.
Gründe dafür sind Deine postings zu entnehmen und da hat sich bei Dir innerhalb des letzten Jahres eine ganz gewaltige Wandlung gezeigt: Von Kurse gegen Angst hin zu fatalistischen Sarkasmus wie mir manchmal scheint.

Wir wissen Bescheid, wohin das läuft. Der überwiegende Teil der Bevölkerung macht auf "drei Affen". In der Psychologie gibt es den Fachbegriff "Realitätsverweigerung". Zur Zeit ist noch weitgehend Tiefschlaf, die große Narkose, die große Betäubung, die große Illusion. Jupiter (groß, exzessiv) und Neptun (Illusion, Schlaf, Traum, Betäubung) sind in ihrer Opposition etwas auseinandergerückt; deswegen der große Pessimismus, einige wachen kurz etwas aus dem Winterschlaf auf. Aber schon rücken die beiden wieder aufeinander, es darf weitergeschlafen werden.
Den Irakkrieg bekommen die meisten gar nicht so richtig mit, so eine Art Wachkoma, wie das Kaninchen vor der Schlange. Das große Erwachen setzt dann langsam im Juni ein.

Uwe Kraus spricht von einer leichten Erholung am Jahresende 2003. Stellt sich nur die Frage von woher, von wie weit unten. Er beantwortet nicht die Frage wie es 2004 weitergeht (Fortsetzung folgt). Nee, gegen Ende des Jahres geht der Uranus nocheinmal bis Punkt Silvester 2003 in das Technikzeichen Wassermann.
Da entsteht vielleicht noch einmal eine kleine Gasblase, ähnlich wie in den letzten 7 Jahren. Pünktlich zum Jahreswechsel 2003/2004 hat sich's ausgepupst, dann entweicht auch das letzte bißchen Gas und dann ist das Chaos in Hinblick auf die Sozialsysteme da. Sozialhilfe gibt's nicht mehr; Uranus in den Fischen, schwimmen ist angesagt und das bei viel viel Nebel.
Ahoi
Astro


>Lieber Astro,
>was könnte wohl dahinterstehen? Da der Gesamtabwärtstrend erst mit einem großen Zusammenbruch enden kann (das Umverteilungs- und Zinseszinssystem ist ausgereizt), sehe ich in den "Aufschwung" in der zweiten Jahreshälfte eher skeptisch.
>Wodurch könnte eine Entspannung am Arbeitsmarkt eintreten? Ganz einfach: die Umsetzung des Hartz-Konzepts führt zum Ersatz qualifizierter Arbeitskräfte durch Billigarbeiter. Die qualifizierten Kräfte stehen dann nach einer Runde Arbeitslosigkeit ebenfalls für Billiglöhne zur Verfügung. Die Arbeitslosenzahl sinkt, verstärkt durch statistische Tricks und Abschiebung in die Sozialhilfe. Die Gewinne in den großen Unternehmen steigen durch die sinkenden Lohnkosten und führen zu besseren Börsendaten. Nach kurzer Zeit kippt das Ganze aber, da das frei verfügbare Einkommen immer weiter sinkt und die Nachfrage zusammenbricht.
>Man darf nicht vergessen, welchen Kreisen Hartz, Schröder und die Anderen angehören, die über die Maßnahmen entscheiden. Kurz und schlecht: Ohne ein grundlegendes Umdenken kann jede Verbesserung der Lage nur vorübergehend sein und die Spannung für den großen Knall erhöhen.
>Darüberhinaus halte ich Diejenigen für dumm, die denken, die Welt könne durch einen Aufschwung genesen. Wieviel Aufschwung verträgt die Umwelt noch? In vergangenen Zeiten machte der Mensch auch verheerende Fehler, z.B. durch Rodungen, welche zur Versteppung/Verwüstung großer Gebiete und letztlich zum Untergang ganzer Kulturen führten. Diese Fehler waren aber lokal begrenzt. Auch hier sind wir inzwischen global geworden und Klimaveränderung wie andere unschöne Erscheinungen zeigen deutlich, daß auch die Antwort global ist. Was uns als Politik verkauft wird, sind Notlösungen oberflächlichster Symptome. Genausogut kann man ein an die Hautoberfläche durchgebrochenes Krebsgeschwür mit einem Pflaster behandeln.
>Unsere jetzige Welt muß und wird untergehen und einem neuen Zeitalter Platz machen. Wir haben in der Hand, ob das friedlich oder durch einen großen Knall geschieht. Im Moment tun wir Alles für die zweite Variante. Wer vom Aufschwung und immer größerem persönlichem materiellem Besitz träumt, darf sich nicht wundern, als Quittung Alles zu verlieren.
>Viele Grüße
>Torsten



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