oh ja !

Geschrieben von wikking am 23. November 2002 17:25:15:

Als Antwort auf: irgend was liegt in der luft ! ? geschrieben von Gandalf am 23. November 2002 16:33:54:

Hallo, Gandalf & Forum...

Deine intuitive Beobachtung kann ich nur bestätigen !
Ich bin z.Zt. (seit etwa 1/2 Jahr mal wieder) in Deutschland - und war ziemlich erschrocken, welch düstere "Atmosphäre" mir entgegenschlug, nachdem ich vom Norden her kommend die Grenze überfahren hatte.
Ich kann Dir ebensowenig sagen, w a s konkret ich bemerkte, es sind Häufungen von vielen, vielen Kleinigkeiten, noch heruntergezogenere Mundwinkel als sonst, noch mehr Aggressivität auf den Straßen, noch mehr Übertünchungen der Chaos durch Schwachsinns-Sendungen aus dem Autoradio etc.etc.
Mir kam die erspürte Situation vor, wie die Lage des Frosches im heißen Wasser. Kennst Du den Versuch:
a) Ein Frosch wird in ein Glas heißes Wasser gesetzt. Sofort hüpft er wieder heraus, weil er die Hitze als unangenehm empfindet.
b) Ein Frosch wird in ein Glas kaltes Wasser gesetzt, das langsam erwärmt wird. Der Frosch bemerkt die Erwärmung nicht und bleibt im Glas, bis er gekocht ist...

Die "Atmosphäre" in good-old-Germany kam mir vor wie die des Frosches, kurz vor dem Gekochtwerden, ohne es zu bemerken bzw. es schon zu bemerken, es aber dennoch zu verdrängen...

Ein anderer Vergleich wäre die Stimmung, die in der damalige DDR kurz vor dem Zusammenbruch herrschte, also eher wie ein Vulkan, n o c h ruhig, aber im Untergrund brodelnd und mit dem Potential zur Explosion...

Ich habe seit ca. 2 Jahren in der Meditation das Empfinden, daß sich "irgend-etwas" total zuspitzt, ohne aussagen zu können, um was es sich handelt. Irgendwelche Veränderungen, Transformationen, Durchgänge ... natürlich, darauf läuft es hinaus ... aber was es für den einzelnen Menschen bedeuten könnte ... nun wir werden sehen.

Da fällt mir ein Satz von Mira Alfassa ein, als sie bemerkte, daß die Schüler im damaligen Pondicherry-Ashram oft genug nicht bereit waren, freiwillig Veränderungen zuzulassen (innerlich und äußerlich). Sie sagte: "Es ist schrecklich - sie verstehen nur die Lehre der Katastrophe...."

Ich stamme aus der Generation, in der damals die Romanserie Perry Rhodan die wichtigste Lektüre auf der Schulbank war. Ich kann mich noch gut erinnern, wie in einem der ersten Romane, ich glaube sogar in Nr. 1, das außerirdische Volk der Arkoniden beschrieben wurde. Sie waren dekadent, schwächlich, desinteressiert ... und lagen nur noch vor dem Bildschirm herum, wo sie irgendwelche Psycho-Spielchen machten. Damals noch purer Science Fiction, denn Deutschland war ja im Aufschwung des "Wirtschaftswunders" und Tatkraft war gefragt, nicht Degeneration.
Wenn wir uns heutzutage jedoch umsehen, dann sind viele Deutsche heute leider den Arkoniden ähnlicher als den "Terranern".

Trauige Entwicklung...

Ja, Gandalf, es tut sich was... es spitzt sich immens zu ... was auch immer.
Wie meinte Dein Namens-Vetter im Herr-der-Ringe ??
Die Zeit der Zauberer sei vorbei, jetzt begänne das Zeitalter des Menschen...

Mag sein, daß der Umschwung so schnell kommt, wie "ein Dieb in der Nacht".

Laßt uns alle daran arbeiten, besonders innerlich, daß wir morgen keine Welt haben, die nur noch aus stinkenden Trümmern besteht, sondern eine Welt, in der auf den Trümmern des Alten die Rosen des Neuen wachsen :-)

Von Herzen
wikking



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