Trotzdem unsichere Quellenlage
Geschrieben von franke43 am 04. November 2002 08:06:31:
Als Antwort auf: Re: Frage zum blinden Jüngling von Prag geschrieben von another am 03. November 2002 01:11:50:
Hallo
>Der sauber recherchierende Autor Alexander Gann kam in seinem 1986 >erschienenen Buch "Zukunft des Abendlandes?" nach eingehender Untersuchung zu >dem Schluss, dass die heute verbreitete Fassung mit ziemlicher >Wahrscheinlichkeit mindestens aus dem 18.Jahrhundert stammt und somit >authentisch sein dürfte.
Woher wissen wir, dass Gann "sauber recherchiert" ? Den Eindruck
kann jeder erwecken, wenn er die reisserische Art beiseite lässt
und sich mit ein paar Literaturzitaten schmückt, die dann "leider"
keiner nachprüfen kann.>Kronzeugen dafür sind zum einen der Autor Max Gunter, der eine alte >Druckschrift (um 1660) dieser Prophezeiung persönlich eingesehen zu haben >behauptet und der sie daraufhin in einer Broschüre im Jahr 1950 in München >verbreitet hat. Zum anderen findet sich im Notizbuch des bayerischen >Volkskundlers Paul Friedl eine Abschrift dieser Prophezeiung und einige >weitere Eintragungen, von der die letzte mit dem Datum 17.5.1939 versehen ist, >die Prophezeiung muss also vor diesem Datum notiert worden sein.
Max Gunter hat es aber nicht für nötig gefunden, seinenLesern
mitzuteilen, wo die Druckschrift von 1660 aufbewahrt wird
und wo man sie einsehen kann ?Weiter: ein Originaltext vom 14. Jahrhundert (Zeit Kaisers Karl IV)
oder auch ein Zitat von 1660 müsste doch in Kirchenlatein
verfasst sein. Wenn ja: Originaltext ? Wenn nein: in welcher
Sprache dann ? Kann man mal bitte den Urtext sehen, auch falls
es mittelalterliches Tschechisch sein sollte ?Gruss von
Franke 43
Der widerwillig den Ordner mit
den Büchern über Anton Johansson
wieder ausgegraben hat
- Re: Trotzdem unsichere Quellenlage another 04.11.2002 18:25 (0)