hehe, sehr gewagt! :-)

Geschrieben von Ismael am 15. Oktober 2002 16:17:51:

Als Antwort auf: Die Armee selber geschrieben von franke43 am 15. Oktober 2002 11:59:52:

>>In diesem 1997 im Resch-Verlag erschienenen Buch analysierte General a.D. Schultze-Rhonhof die zahlreichen Fehlentwicklungen, die Moral und Verteidigungsbereitschaft der Bundeswehr untergraben haben.
>Hallo
>Gewagte Hypothesen seitens eines Ungedienten:
>Eine der ältesten Methoden, um Tapferkeit und Opferbereitschaft
>völlig zu ersticken, wird verrückterweise seit Jahrtausenden
>von den meisten Armeen der Welt selbst praktiziert:
>Es ist die uralte Devise, dass die Disziplin vor der Tapferkeit kommt.
>In praktisch allen Armeen seit der Römerzeit ist es wichtiger
>gewesen, die Vorgesetzten korrekt und zackig zu grüssen und
>bei der Meldung markig anzureden als sich im Kampf auszuzeichnen.
>Knopfputz und Stiefelwichse sind wichtiger als das Geschick im
>Umgang mit der Waffe. Jeder Verband, und mag er sich im Kampf
>noch so sehr ausgezeichnet haben und mit noch so viel Lametta
>(Orden etc.) behängt sein, wird als "Sauhaufen" abgekanzelt,
>wenn der Parademarsch auf dem Kasernenhof nicht wie am Schnürchen
>funktioniert.
>Die Römer haben das eingeführt, und ich bezweifle sogar, ob
>sie die ersten waren. Im Mittelalter war die Formaldisziplin
>mangels stehender Heere etwas weniger ausgeprägt, aber mit
>den Kriegen der frühen Neuzeit hat man das Strammstehen,
>im Gleichschritt-Marschieren und Hände-an-die-Hosennaht und
>Stramme-Haltung-einnehmen wieder eingeführt.
>Generationen von Soldaten haben sich darüber geärgert, weil
>dieser Krimskrams im Gefecht nutzlos ist, und geärgert ist
>dabei noch sehr untertrieben. Und bei Wehrpflichtigen mit
>unserem heutigen Bildungsgrad ist sowas eigentlich kaum
>mehr zu vermitteln. Trotz Pisastudie ist die heutige
>Allgemeinbildung nämlich um Grössenordnungen höher als bei
>den Wehrpflichtigen in der wilhelminischen Armee vor 100
>Jahren.
>Ein Gegenbeispiel ist die hocheffektive israelische Armee.
>Deren Soldaten zeigen im Kampf alle Qualitäten, die man
>von einem einsatzbereiten Soldaten erwarten kann, nämlich
>Mut, Opferbereitschaft und sogar Disziplin. Trotzdem ist
>die israelische Armee eine Einrichtung, die von Anfang
>an auf die verstaubte Formaldisziplin mit ihrem Kadaver-
>gehorsam und dem sinnlosen Griffekloppen verzichtet hat.
>Das ist ein Beweis, dass man das heute nicht mehr braucht,
>um einer Gefechtssituation gewachsen zu sein.
>Also ist ein Teil der Schuld an der gesunkenen Kampf-
>moral auch bei einem veralteten Führungsstil ("Tradition")
>zu suchen.
>Gruss
>Franke 43
>Ehemaliger Zivi

nun franke,

irgendwie scheint mir da was dran zu sein! als ebenfalls ungedienter sollte ich mich zu diesem thema ja bedeckt halten, aber das der zirkus, den die beim komiss abziehen tatsächlich der moral zuträglich ist, sei zu bezweifeln! tatsächlich haben die armeen der welt die disziplin ja nicht gepachtet und was effektivität angeht, so denke ich, daß es genug beispiele für diszipliniertes verhalten auch jenseits von kasernenmauern gibt. ohne schleifen und strammstehen! ausbildung ist eine sache, aber ein krieg läßt sich kaum dadurch gewinnen, daß man eine zackige parade abliefert und alles was man sieht, entweder grüßt oder grün anmalt! einzig wenn alle armeen der welt, auch die inofiziellen ihre ganze energie in schmucke blaskapellen investieren würden, wäre das ein wichtiger schritt in die richtige richtung!
narrhallamarsch!



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