hehe, sehr gewagt! - glaubt doch nicht alles.....

Geschrieben von Freiwild am 16. Oktober 2002 01:02:11:

Als Antwort auf: hehe, sehr gewagt! :-) geschrieben von Ismael am 15. Oktober 2002 16:17:51:

>>>In diesem 1997 im Resch-Verlag erschienenen Buch analysierte General a.D. Schultze-Rhonhof die zahlreichen Fehlentwicklungen, die Moral und Verteidigungsbereitschaft der Bundeswehr untergraben haben.
>>Hallo
>>Gewagte Hypothesen seitens eines Ungedienten:
>>Eine der ältesten Methoden, um Tapferkeit und Opferbereitschaft
>>völlig zu ersticken, wird verrückterweise seit Jahrtausenden
>>von den meisten Armeen der Welt selbst praktiziert:
>>Es ist die uralte Devise, dass die Disziplin vor der Tapferkeit kommt.
>>In praktisch allen Armeen seit der Römerzeit ist es wichtiger
>>gewesen, die Vorgesetzten korrekt und zackig zu grüssen und
>>bei der Meldung markig anzureden als sich im Kampf auszuzeichnen.
>>Knopfputz und Stiefelwichse sind wichtiger als das Geschick im
>>Umgang mit der Waffe. Jeder Verband, und mag er sich im Kampf
>>noch so sehr ausgezeichnet haben und mit noch so viel Lametta
>>(Orden etc.) behängt sein, wird als "Sauhaufen" abgekanzelt,
>>wenn der Parademarsch auf dem Kasernenhof nicht wie am Schnürchen
>>funktioniert.
>>Die Römer haben das eingeführt, und ich bezweifle sogar, ob
>>sie die ersten waren. Im Mittelalter war die Formaldisziplin
>>mangels stehender Heere etwas weniger ausgeprägt, aber mit
>>den Kriegen der frühen Neuzeit hat man das Strammstehen,
>>im Gleichschritt-Marschieren und Hände-an-die-Hosennaht und
>>Stramme-Haltung-einnehmen wieder eingeführt.
>>Generationen von Soldaten haben sich darüber geärgert, weil
>>dieser Krimskrams im Gefecht nutzlos ist, und geärgert ist
>>dabei noch sehr untertrieben. Und bei Wehrpflichtigen mit
>>unserem heutigen Bildungsgrad ist sowas eigentlich kaum
>>mehr zu vermitteln. Trotz Pisastudie ist die heutige
>>Allgemeinbildung nämlich um Grössenordnungen höher als bei
>>den Wehrpflichtigen in der wilhelminischen Armee vor 100
>>Jahren.
>>Ein Gegenbeispiel ist die hocheffektive israelische Armee.
>>Deren Soldaten zeigen im Kampf alle Qualitäten, die man
>>von einem einsatzbereiten Soldaten erwarten kann, nämlich
>>Mut, Opferbereitschaft und sogar Disziplin. Trotzdem ist
>>die israelische Armee eine Einrichtung, die von Anfang
>>an auf die verstaubte Formaldisziplin mit ihrem Kadaver-
>>gehorsam und dem sinnlosen Griffekloppen verzichtet hat.
>>Das ist ein Beweis, dass man das heute nicht mehr braucht,
>>um einer Gefechtssituation gewachsen zu sein.
>>Also ist ein Teil der Schuld an der gesunkenen Kampf-
>>moral auch bei einem veralteten Führungsstil ("Tradition")
>>zu suchen.
>>Gruss
>>Franke 43
>>Ehemaliger Zivi
>nun franke,
>irgendwie scheint mir da was dran zu sein! als ebenfalls ungedienter sollte ich mich zu diesem thema ja bedeckt halten, aber das der zirkus, den die beim komiss abziehen tatsächlich der moral zuträglich ist, sei zu bezweifeln! tatsächlich haben die armeen der welt die disziplin ja nicht gepachtet und was effektivität angeht, so denke ich, daß es genug beispiele für diszipliniertes verhalten auch jenseits von kasernenmauern gibt. ohne schleifen und strammstehen! ausbildung ist eine sache, aber ein krieg läßt sich kaum dadurch gewinnen, daß man eine zackige parade abliefert und alles was man sieht, entweder grüßt oder grün anmalt! einzig wenn alle armeen der welt, auch die inofiziellen ihre ganze energie in schmucke blaskapellen investieren würden, wäre das ein wichtiger schritt in die richtige richtung!
>narrhallamarsch!

Hallo Ihr Ungedienten,

man spürt bei jedem Eurer nachgeplapperten Worte, daß Ihr nie
mit den Prinzipien der Inneren Führung und der Auftragstaktik
bei der Bundeswehr zu tun hattet.
Deutschland hat als -meines Wissens- einziger Staat ein Soldaten-
gesetz, das sogar dem 'Wehrpflichtigen' die Pflicht zu Befehls-
verweigerung bei Befehlen zuweist, die gegen geltendes Menschen-
recht verstoßen.
Andere Länder schicken Ihre Offiziere nach Koblenz, um diesen
Führungsstil gemäß den Prinzipien der Inneren Führung
kennenzulernen. So manches Unternehmen der sogenannten freien
Wirtschaft könnte diesbezüglich davon lernen.
Ihr wart auch nie bei einem gemeinsamen Manöver von Amerikanern
und Deutschen oder Franzosen dabei. Da braucht sich die BW nicht zu verstecken
Ihr würdet sicher anders über die Wehrpflichtigen und Freiwilligen
der Bundeswehr reden und denken. Hört doch auf, Filme wie 08/15 als Fakt für
die Bundeswehr zu betrachten.
Den von Euch zu Recht angekreideten, tradierten Führungsstil habe ich
während meines Wehrdienstes 1972..1974 nicht erlebt.
Parademarsch und Griffekloppen -so wie Ihr behauptet-gab es bei
uns nicht. Und das bißchen formale Disziplin (Antreten...) findet
man auch bei freiwilligen Feuerwehren.
Ich weiß nicht, welche Ziele jener buchschreibende General
verfolgt, Ihr als Ungediente solltet Euch vielleicht mit
Kommentaren bezüglich Bundeswehr zurückhalten.
Ich denke, die allgemeine Wehrpflicht in Deutschland (bzw.
auch Schweiz) ist gut für ein demokratisches Land und ein
wichtiges Korrektiv. Freiwilligen-/Söldnertruppen sind leichter
für andere Zwecke zu mißbrauchen.
Mit freundlichem Gruße - Freiwild



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