WO bleibt die tätige Nächstenliebe ?

Geschrieben von franke43 am 17. September 2002 09:57:11:

Als Antwort auf: Re: Katholik oder Advocatus Diaboli ? geschrieben von Hubert am 17. September 2002 09:28:11:

Hallo Hubert

>Lieber Frank,
>>Auch Zuwanderer sind Mitmenschen und Kinder Gottes. Manche
>>davon sind vielleicht sogar Katholiken, besonders gilt das
>>bei Zuwanderern aus Polen.

>Unter rein religiösen Aspekten: Völlige Zustimmung. In Deutschland sind indes >Staat und Kirche getrennt. Die Kirche ist für das ewige Heil zuständig, der >Staat für das irdische. Große Teile der Zuwanderer sind dumm und nicht >integrationsfähig. Das wissen alle politischen Kräfte in Deutschland, egal ob >links oder rechts. Losgelöst von ethischen oder moralischen Gesichtspunkten, >lautet die Schlussfolgerung: Der Sozialstaat kann den ungebremsten Zustrom von >Taugenichtsen einfach nicht mehr bezahlen.

Wer sich auf den christlichen Glauben beruft (CDU/CSU), muss ihn
vorleben. Und das ganz besonders beim wichtigsten und gleichzeitig
praktisch am schwersten auszuübenden Gebot: "Liebe deinen Nächsten
wie dich selbst". Da darf es keinen taktischen Rückzug auf die
Zwei-Reiche-Lehre (Laizismus) geben. Und selbst wenn eine politische
Partei nicht zur tätigen Nächstenliebe in der Lage ist und das
lieber der Kirche und caritativen Einrichtungen überlässt, darf
die Partei der Nächstenliebe zumindest nicht aktiv zuwiderhandeln,
wie das in der Zuwandererdebatte aber geschieht.

Taugenichts ? "Wer aber zu seinem Nächsten sagt ...."

Lies mal wieder Matthäus 5-7. Den haben auch die Bischöfe
und Kardinäle wiederholt gelesen.

>>Auf Kosten von Mitmenschen soll man niemals Wahlkampf machen.
>>Erst Recht nicht auf Kosten wehrloser Gruppen wie zum Beispiel
>>den Zuwanderern. Schlimm genug, dass der braune Sumpf, der
>>sich an vielen Stammtischen äussert, nicht konsequent unter
>>Strafe gestellt wird. Fremdenfeindlichkeit ist ein Verbrechen
>>gegen die Menschlichkeit, die Humanitas, und auch eine Sünde.
>>Denn sie verletzt das Gebot der Nächstenliebe.

>Leider eine Schlussfolgerung, die an den Erkenntnissen des Verfassungsschutzes >massiv vorbeigreift: Die rechte Szene setzt sich aus etwa 500 Skinheads >zusammen, die dümmer sind als die Nacht dunkel. Die Zahl der Moslem->Extremisten wird hingegen auf mindestens 30.000 beziffer.

Bei den Extremen ist das Verhältnis wohl so rum. Aber wie steht
es mit dem fast schon gesellschaftsfähigen Alltagsrassismus,
der wirklich real existierenden Fremdenfeindlichkeit an den
zahllosen Stammtischen im Land ? Wo unkritisch und uninformiert
(bzw. desinformiert) über "Scheinasylanten", "Kanacken",
"Wirtschaftsflüchtlinge" und sonstiges geredet und geschimpft
wird, als seien das keine Geschöpfe Gottes.

>>In diesem Sinne sind die "C"-Parteien nicht christlich,
>>verdienen also das "C" nicht, denn sie sind nicht vom Gebot
>>der Nächstenliebe geleitet.

>Wenn Kardinal Meisner sagt, es gebe in Deutschland nicht eine einzige >christliche Partei, dann meint er damit, dass sich auch die Unionsparteien >nicht entschieden genug von Homo-Ehe, Abtreibung, Scheidungsrecht und >Stammzellenforschung distanzieren.

Er hat Recht, das war auch nicht zu bezweifeln. Aber man sollte
die christliche Botschaft nicht immer auf die Paradepferde der
Kirche (Homo-Ehe, Abtreibung, Genmanipulation etc.) beschränken.
Es reicht nicht gegen das Böse zu sein. Man muss für das Gute
sein, denn das Gute kommt von Gott. Und in der Tat wäre schon viel
damit gewonnen, wenn die "C"-Parteien endlich mal aktiv das Gute
täten oder doch zumindest das Böse unterlassen würden. Dann wären
sie ihrem Anspruch auf das "C" schon etwas näher.

>Herzlichst,
>Hubert

Ebenso

Franke 43



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