Interessante Studie: Ostdeutsche fühlen sich i. d. Bundesrepublik nicht zu Hause

Geschrieben von SoL333 am 16. September 2002 02:11:30:

STUDIE (Quelle: Spiegel. s.u.)

Ostdeutsche fühlen sich in der Bundesrepublik nicht zu Hause

Nur jeder fünfte Bürger der neuen Länder fühlt sich als "richtiger Bundesbürger". Einer Studie zufolge wächst in Ostdeutschland die Unzufriedenheit mit der Politik und der wirtschaftlichen Situation.

Berlin - Die Einheit wird in Ostdeutschland lange nicht mehr so positiv gesehen wie zu Beginn. Das ist das Ergebnis des "Sozialreports 2002". Nach Meinung der Befragten haben die Ostdeutschen durch die Einheit vor allem die soziale Sicherheit und Gerechtigkeit verloren. Zehn Prozent wollten sogar die DDR wiederhaben. Das resultiere unter anderem aus der gefühlten Ungleichheit in den individuellen Entwicklungschancen, sagte der Geschäftsführer des Sozialwissenschaftlichen Forschungszentrums Berlin-Brandenburg, Gunnar Winkler.
Immerhin wurden auch positive Auswirkungen genannt: An der Spitze der "Gewinne durch die Einheit" stehen weiterhin das veränderte Warenangebot, das Reisen und die persönliche Freiheit. (sprich: der Kapitalismus)

Auch die Unzufriedenheit der Ostdeutschen mit ihren persönlichen Lebensumständen hat zugenommen. Bezogen auf die wirtschaftliche Situation vor zwei Jahren sahen 30 Prozent eine Verschlechterung in ihrer wirtschaftlichen Situation, 58 Prozent keine Veränderung.

Besonders die jungen Leute erklärten häufig die Absicht, in den Westen zu ziehen: 20 Prozent der 18- bis 24-Jährigen äußerten derartige Pläne. 44 Prozent der Befragten bejahten, dass sie unsicher in die Zukunft sehen.

Auch auf dem Gebiet der Politik zeigen die Ostdeutschen eine sehr hohe Unzufriedenheitsrate: Mit dem eigenen politischen Einfluss waren nur neun Prozent zufrieden. 1992 lag diese Quote noch bei 13 Prozent.

Die Daten wurden im Mai und Juni erhoben - also vor der Flut. (leider)




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