Deutsche Panzer gegen den IRAK
Geschrieben von STYKER am 30. Juli 2002 22:56:29:
In der SPD wird nicht mehr ausgeschlossen, dass bei einem Angriff gegen Irak auch die Bundeswehr zum Einsatz kommen könnte. „Wenn die Amerikaner unsere Spürpanzer anfordern, werden wir uns dem kaum verschließen können“, sagte der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses, Hans-Ulrich Klose, dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ am Dienstag vorab. Ein Einsatz sei sogar ohne UN-Mandat denkbar.
Zwar rechnet Klose im Falle eines Militäreinsatzes nicht mit einer Mehrheit in den eigenen Reihen der rot-grünen Koalition, wohl aber im Bundestag. Immerhin existiere ein UN-Mandat, die Waffeninspektionen im Irak notfalls auch mit militärischer Gewalt durchzusetzen. Ein Sturz des irakischen Diktators Saddam Hussein sei durch das Mandat aber nicht gedeckt, sagte der ehemalige SPD-Fraktionschef.
Der Bundeskanzler selbst pochte derweil ungewöhnlich deutlich darauf, dass weiter Druck auf den irakischen Diktator Saddam Hussein ausgeübt wird. Der Druck auf das Regime von Saddam Hussein müsse aufrechterhalten und die UN-Waffeninspekteure müssten wieder in das Land gelassen werden, sagte Gerhard Schröder (SPD) am Dienstag am Rande der deutsch-französischen Regierungskonsultationen in Schwerin. Es gebe in dieser Frage keine Unterschiede zwischen Europa und den USA. Angesichts der Spekulationen über den Zeitpunkt eines US-Angriffs auf Irak sagte der Kanzler, Washington habe in dieser Frage Konsultationen mit seinen Partnern zugesagt.
Der neue Verteidigungsminister Peter Struck (SPD) sagte in Schwerin, es gebe derzeit „überhaupt keinen Entscheidungsbedarf“ in der Frage eines möglichen Angriffs auf Irak. Dies gelte für Deutschland wie für Frankreich. In den nächsten Monaten werde sich ergeben, was die Amerikaner planten. „Das muss man gelassen sehen.“
Frankreichs Staatspräsident Jacques Chirac soll den USA bereits seine „prinzipielle“ Unterstützung versprochen haben, wie es aus Regierungskreisen in Berlin hieß.
„Wahnsinn, gegen Irak in den Krieg zu ziehen“
Militär- und Wirtschaftsexperten halten einen Schlag gegen Irak indes für extrem riskant und in der Wirkung verheerend. Eine Invasion in Irak würde bedeuten, „Sprit statt Wasser in die Flammen zu gießen“, zitierte die „Netzeitung“ am Dienstag einen Leserbrief eines hochdekorierten Veterans aus der „Times“. Der Schreiber sagte der Terrororganisation El Kaida einen großen Aufschwung voraus, sollten die USA ihre Pläne in die Tat umsetzen. Der frühere Chef der britischen Spezialtruppen, General Michael Rose, schrieb einen Gastkommentar im „Evening Standard“ – die Überschrift lautete: „Der Wahnsinn, gegen Irak in den Krieg zu ziehen“.
Vor allem hochrangige Offiziere warnen zurzeit verstärkt vor einem Angriff auf Irak – und nicht allein in Europa. Im britischen „Guardian“ war die Rede von inoffiziellen Pressegesprächen, zu denen von hohen Offizieren der US-Streitkräfte eingeladen wird, um Unmut über die Pläne des Weißen Hauses in die überregionalen Blätter zu lancieren.
Mit dem Krieg gegen den Terror hätten diese Pläne nichts zu tun, hieß es dabei immer wieder, und die „Washington Post“ zitierte einen General sogar mit dem persönlichen Vorwurf an Bush, dass dem der Kampf gegen El Kaide herzlich gleich sei: Es gehe um die alte Rechnung zwischen Bush dem Älteren und Saddam Hussein.
Wirtschaft in Sorge
Ökonomen und Wirtschaftsgrößen warnen ebenfalls nachdrücklich vor einer Militäraktion. Sie befürchten eine verschärfte Rezession in den USA, schlimmer noch als die, die vor einem Jahrzehnt dem ersten Golfkrieg folgte.
Diesmal nämlich stehe keiner der damaligen Finanziers zur Verfügung, die die Rechnungen des Krieges, in Höhe von 60 Milliarden Dollar (62 Milliarden Euro), zu 80 Prozent übernommen hätten, so die deutsche Online-Zeitung weiter. Kuwait etwa, so zitiert die „Times“ einen Diplomaten aus dem Nachbarland Iraks, fürchte eine weitere Destabilisierung der ganzen Region, die ohnehin durch die Lage in Israel und in Afghanistan erschüttert sei. Schon damals raste der Ölpreis unaufhaltsam nach oben und riss die Preise mit sich. Für viele Unternehmen in den Industriestaaten war das das Ende.
Hintergrund: US-Präsident George W. Bush hatte in den vergangenen Wochen und Monaten immer wieder betont, er sei entschlossen Saddam zu stürzen. Einen Zeitpunkt nannte er nicht. Zugleich häufen sich in letzter Zeit in der US-Presse Berichte über neue Geheimpläne für einen Schlag gegen Irak. Die Meldungen berufen sich zumeist auf Beamte des amerikanischen Verteidigungsministeriums. Zuletzt drohte die US-Regierung zu gesprächigen Beamten sogar hohe Gefängnisstrafen an.
Quelle: www.focus.de
- KUCHEN?? Grufti 31.7.2002 00:12 (0)
- Re: Was ist eigentlich aus der Panzerbestellung geworden? Johannes 30.7.2002 23:33 (3)
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