Nicht das Unmögliche auflösen, sondern das Reale verstehen wollen

Geschrieben von Elias am 18. April 2001 13:55:13:

Als Antwort auf: Re: such doch mal im archiv.... geschrieben von Andy am 18. April 2001 12:37:10:

Hallo Andy,

> du stellst eine theorie auf. am schluss stellst du eine paradoxum fest z.b.
> freier wille <-> prohezeiungen. dann tüftelst du solange rum, bis du einen
> grund gefunden hast um das unmögliche aufzulösen

Das "Zurechtbiegen" geschah etwas anders, als Du es beschrieben hast.

Die Theorie der Finalität habe ich herangezogen, weil aus der Idee der Idee der reinen Kausalität sich keine Prophezeiungen begründen lassen.

Das Grundproblem ist, daß in einem rein kausalen Weltbild keine sichern Voraussagen möglich sind, weil minimale Abweichungen zu einem völlig anderen Ergebnissen führen (vgl. Chaostheorie).

Aus eigener Erfahrung weiß ich aber, daß Wahrträume möglich sind.

So ein scheinbarer Widerspruch ist ja auch gar nicht schlimm. Vögel fliegen ja auch, obwohl sie aufgrund der Schwerkraft runter fallen müßten. Alleine aus dem Schwerkraftgesetz ist der Vogelflug halt nicht begründbar. Aber es gibt eben nicht nur die Schwerkraft, sondern auch den Auftrieb.

Und so gibt es eben auch nicht nur die Kausalität, sondern auch die Finalität als polares Gegenstück.

Wenn man das kausale Weltbild um eine finale Komponente ergänzt, so gibt es dieses Problem nicht mehr, denn geplante, zielgerichtete Abläufe sind prognostizierbar.

Das Prinzip der Finalität ist tatsächlich nicht so sagenhaft neu, sondern war bereits in der Antike bekannt. Das hat sich also nicht der kleine Elias aus seinen Fingern gesogen (Ich habe nur etwas Zeit gebraucht um es selbst zu kapieren). Ich habe diese Ideen lediglich auf das Phänomen der Prophezeiungen angewendet.

Im Weltbild Platons gibt es neben der Welt der konkreten Dinge eine Welt der abstrakten Ideen. (Sozusagen 2 Realitätsebenen) Bei einem Blick in diese Ebene der abstrakten Ideen kann man theoretisch auch die Ideen für zukünftige Ereignisse ableiten.

Die hier schon mehrfach von anderen erwähnte Idee der Überzeitlichkeit bzw. von Zeitreisenden erklärt leider das Phänomen der Prophezeiungen nicht (obwohl es so schön wäre), denn Zeitreisende aus der Zukunft würden sicher die Zukunft in einer Exaktheit kennen, die auf die real existierenden Prophezeiungen nicht zutrifft, die immer einen gewissen Grad an Unschärfe haben. Letztendlich führen Zeitreisen und Überzeitlichkeit in Kombination mit dem freien Willen zu einem Paradoxon, wenn man die Zukunft unmöglich macht, aus der der Zeitreisende kommt oder die der Überzeitliche betrachtet hat.

Für die Existent einer zielgerichteten Aufgabe gibt es tatsächlich Hinweise und zwar wird diese Aufgabe in vielen Todesnäheerlebnissen erwähnt, immer dann, wenn der Sterbende seine Aufgabe nämlich noch nicht erfüllt hat und deshalb wieder zurück geschickt wird.

Diesen Punkt habe ich mir also auch nicht völlig grundlos aus den Fingern gesogen.

Die Existenz einer Aufgabe ermöglicht die Prognostizierbarkeit ihrer Erfüllung.

Die Existenz eines Fahrplans ermöglicht beispielsweise die Prognostizierbarkeit für das Eintreffen des Zugs, weil sich der Zugfahrer an den Plan halten soll.

Ich löse damit nicht das Unmögliche auf, sondern versuche das Reale zu verstehen.

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