Eskalation? Bürgermeister ordnet Sperrung des Gebietes an/Pressespiegel

Geschrieben von Mischel am 26. Juni 2002 12:39:24:

Als Antwort auf: Hatten wir gestern in Mannheim geschrieben von Mischel am 26. Juni 2002 08:03:21:


"Oberbürgermeister Gerhard Widder und Bürgermeister Rolf Schmidt informierten sich vor Ort über die Situation. Aufgrund der gewalttätigen Ausschreitungen ordnete OB Widder sofort für die weiteren Spieltage der WM eine vollständige Sperrung des Friedrichsplatzes (Wasserturm) an. Es sind somit bis auf weiteres jegliche Siegesfeiern in unmittelbarer Nähe des Wasserturms untersagt.

Volker Dressler

ots-Originaltext: Pressestelle Polizei Mannheim"


Da bin ich mal gespannt, ob das eingehalten werden kann.......

Seit Tagen ist das DAS Thema in Mannheim. "Angeblich" wurden bei Hupkonzerten nach deutschen Spielen Huper mit Bussgeldern belegt, nach türkischen Spielen türkische Huper nicht.

Presseauszug Mannheimer Morgen vom 20.6.2002:
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Türkische Fans feiern am Wasserturm

Mit Autokorsos, Hupkonzerten und Böllerschüssen[VERBOTEN, ODER?] feierte die türkische Gemeinde in Mannheim den Einzug ihrer Mannschaft in das Halbfinale, genauso wie beim Viertelfinale der Fußball-Weltmeisterschaft in Südkorea/Japan. Hunderte Fans verwandelten den Platz vor dem Mannheimer Wasserturm in ein rotes Fahnenmeer. (Alle Bilder: Xmedias)

http://www.morgenweb.de/images/aktiv/galerie/20020619_tuerkviertel/72.jpg


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[DA DURFTE ALSO AM WASSERTURM GEFEIERT WERDEN]


Presseauszug Mannheimer Morgen vom 22.6.2002:

Flaschen fliegen vom Wasserturm

Deutschlands Fußball-Sieg sorgt nicht nur für helle Freude / Fans drücken auf die Hupe

Von unserem Redaktionsmitglied Angelika von Bülow

Flaschen fliegen, Betrunkene gröhlen, Rauchpulver vernebelt die Luft, der Wasserturm wird gestürmt. Deutschlands Einzug ins Halbfinale bringt gestern nicht nur eitel Freude in die Stadt. An die 3000 Fans treffen sich am Wasserturm, nach Polizeischätzung davon mindestens 2500 friedlich und fröhlich. Die anderen sorgen jedoch für einigen Ärger bei Polizei und Bürgern.


Wenn Germanen Siege feiern, sind sie laut. Wie die Türken, wie die Italiener auch. Was aber erschwerend zur Dauerhuperei kommt, ist der Alkohol. Und den scheinen die Fans aus Germany bedeutend mehr zu lieben als ihre ausländischen "Kollegen". Glasige Blicke, Bierflaschen in der Hand, heisere Stimmen und Schlachtgesänge, nicht immer ist das Bild der Fans ein hübsches. [WOW, TENDENZIÖSER KANN MAN DAS NICHT DARSTELLEN] Die Straße wird besetzt, die Polizei hat vorsichtshalber umgeleitet, alles läuft erst noch wie geschmiert.

Doch dann kommt Sand ins Getriebe, die Menge will den Wasserturm erobern. Los geht es mit Gebrüll, die Polizisten, die davor Wache halten (müssen), weichen. Eine kluge Entscheidung von Einsatzleiter Hauptkommissar Roland Groß. Einmal mehr beweist die Ordnungsmacht Übersicht, entzerrt eine Situation, bevor sie wirklich brenzlig werden kann. Die Taktik geht auf, die Meute besetzt den Turm, singt und triumphiert. Die Beamten stehen bereit, sollte wirklich etwas passieren. Dann fliegen Flaschen, die Scherben liegen verstreut. Ein Polizist, der sich wie die Fans über den Sieg gefreut hat, bedauert die Ausschreitungen: "Man könnte doch so schön feiern, warum müssen immer einige alles kaputt machen?" Passanten meinen zu wissen, woher die Randalierer kommen: "Das sind die Hools vom Waldhof."

Dass der überwiegende Teil auch der Waldhof-Anhänger friedlich feiern möchte, zeigt sich gleich darauf. Denn es gibt sie, die andere Seite im Fan-Verhalten. Sobald einer ins Blumenbeet steigt, holen ihn andere zurück. Leute, die Flaschen in den Brunnen werfen, werden von Fans gezwungen, sie wieder rauszuholen. So regeln die Feiernden vieles ganz von alleine. Das freut Roland Groß. Natürlich gehe so ein Einsatz schon mal an die Nerven, wenn Unbelehrbare für Randale sorgten, sagt er, aber "man muss die Allgemeinheit sehen und die ist in Ordnung." Dass seine Beamten und er nicht die Geduld verlieren, hat einen Grund, gibt er lachend zu "wir sind genauso gut trainiert wie die Polizeipferde, die kann auch nichts erschrecken." Gegen 18 Uhr ist der Spuk vorbei, auf der Wasserturm-Empore spielt einer auf der Trompete die Nationalhymne, einige singen mit. Die Menge aber hat sich längst zerstreut. Hin und wieder bekommt Groß noch Meldung von einzelnen Randalierern, doch die Gefahr ist gebannt. Vorläufig zumindest, denn die WM geht weiter. Horrorvision für viele an diesem Tag: "Ein Finale Türkei gegen Deutschland." Und zwar nicht wegen der Türken, sondern wegen einiger Provozierer im Deutschland-Trikot.

Kommentar und "Wir können. . ."

© Mannheimer Morgen – 22.06.2002




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