Re: Ottos Versuche

Geschrieben von Otto am 21. September 2000 16:14:18:

Als Antwort auf: Ottos Versuche geschrieben von XSurvivor am 21. September 2000 14:23:01:

Hast Du (Otto) auch den CO2 Begasungsversuch mit gebranntem Kalk bei entsprechneder Luftfeuchtigkeit durchgeführt?
>Die Frage wäre, wie schnell der gebrannte Kalk bei hoher Luftfeuchtigkeit überhaupt in der Lage ist, CO2 aufzunehmen?
>Am idealsten wäre es, wenn wirklich nur eine grössere Oberfläche mit gebranntem Kalk bestreut werden muß und dieser dann einmal Luftfeuchtigkeit entzieht und CO2 bindet - nur wie schnell das geht, ist die Frage?
>Gruß
>XS

Lieber XS!
Leider klappt das mit dem gebrannten Kalk nicht so wie ich es auch gedacht habe.
Da er nur puderförmig im Handel erhältlich ist, nimmt er praktisch kein Wasser auf.Beispiel:Ich habe 250 gr.gebrannten Kalk in einer Mörtelwanne in einem 320 Liter großen luftdicht abgeschlossenen Plastiggefäß verwendet.1.Beobachtung: die Luftfeuchtigkeit von 69% blieb 10 Minuten lang konstant.
Dann habe ich mit einem Luftbefeuchtungsgerät (innen im Behälter eingebaut) die Luftfeuchtigkeit auf 100% (bei mir HH) erhöht,sie blieb dort konstant.
Dann habe ich von Außen Wasser duch ein feines Sieb (Ca 200 ml)geschickt,keine Reaktion.Und dann habe ich den CO2 Gehalt auf (möglicherweise 10%) erhöht,aber dann ging alles ganz schnell!Der Druck im Gefäß ging hoch,die Abdeckung aus Plastik hat sich durchgebogen,mit einem Messer habe ich sie aufgeschnitten damit es keine Explosion gibt! 5 Minuten lang kam feiner kalkstaub und Wasserdampf aus dem Meßgefäß und nach einer Abkühlzeit von 1/2 Stunde entdeckte ich, daß das Thermometer im Gefäß 87 Grad Celsius max.gemessen hat und mein Mörtelkübel war auf der Unterseite durchgeschmolzen!Ich vermute,daß gebrannter Kalk in Puderform reaktionsträge ist,daß er irgendwie das Wasser nicht heranläßt, ohne das ja keine Reaktion möglich ist.Außerdem gibt gebrannter Kalk bei der CO2 Aufnahme alles Wasser wieder ab, das er vorher aufgenommen hat.
Dagegen beobachte ich bei der CO2 Aufnahme durch Ätznatron fast keine Feuchtigkeitszunahme (am Anfang eine starke Abnahme) und fast keine Temperaturzunahme.Auch keine Natronlauge,da ja bei der CO2 Aufnahme Soda entsteht.Das Ergebnis ist bis jetzt eine dünne,zusammenhängende Schicht aus Soda mit einem Kern aus NaOH(?).Ich lange das Zeug oft mit den Händen an, eine Verätzung ist nie eingetreten. Gruß Otto.

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