Seriosität
Geschrieben von Badland Warrior am 30. Mai 2002 09:58:21:
Als Antwort auf: Wer bestimmt eigentlich, was seriös ist? geschrieben von franz_liszt am 30. Mai 2002 00:29:26:
Moin, Franzl!
Schon peinlich, daß ausgerechnet du als anscheinender Naturwissenschaftler nicht weißt, was es heißt, seriös zu arbeiten. Naja, du trittst ja auch dauernd die Grundlagen wissenschaftlicher Arbeit mit Füßen, aber egal.
Dann will ick di mal verklookfideln, wie dat läuft, Jung...Also:
Um einen Text analysieren zu können in der Art, wie es hier geschehen soll, braucht man Informationen. Gibt es tatsächlich einen oder mehrere Urtexte, von denen der rezente Text stammt? Wenn ja, wann wurde der geschrieben? Gibt es Exemplare davon in der Originalsprache? Wenn ja, kann man das dann nochmals übersetzen, um sicher zu gehen, daß die Aussagen in dem neuen Text richtig wiedergegeben sind oder gab es Übersetzungs- oder Übertragungsfehler? Wie hat sich die Wortbedeutung von damals auf heute verändert? In welcher Phase der Entwicklung jener Sprache wurde das Dokument geschrieben, und von wem? War der Schreiber jemand, der diese Sprache benutzte oder jemand, der auch nur ein rudimentäres Verständnis davon hatte? War er ein gelehrter oder jemand, der aufgrund seines Bildungsstandes nur einfache Sätze schreiben konnte? Stimmen die Syntax und Grammatik?
Stimmt die "Satzmelodie", der Rhythmus? In dem Fall ist es wichtig, zu schauen. Muttersprachler oder Schriftgelehrte haben die richtige Satzmelodie draufgehabt. Bei holprigen Reimen kann man davon ausgehen, daß da was nicht stimmt.
Das ist alles erst mal um herauszufinden, ob die Quelle echt ist. In einem Forum geht das natürlich nicht wirklich gut. Fachleute nehmen dann auch noch den Originaltext unter die Lupe, mit Kalium-Argon, C-14, DNS-Tests bestimmter organischer Ablagerungen, etc.In unserem Fall gilt: Wisse4n wir zweifelsfrei, ob der Schreiber existierte? Hat dieser Schreiber nachweislich etwas geschrieben? Stimmt die Art, wie er schreibt, mit dem überein, was damals wirklich an Verhältnissen gegeben war? So kann man bei der Analyse der neutestamentlichen Schriften die Herrscherlisten abgleichen, und die geschichtlichen Verhältnisse aufgrund anderer Quellen stützen oder widerlegen. Hinzu kommt die enorme Bedeutung der Sprachwissenschaft. Nur allzu leicht gibt es Verständnisfehler oder Übersetzungsfehler. Manche sind noch nicht mal beabsichtigt, sondern liegen in der Natur der Sprache, in welche übersetzt wird. So ist im Hebräischen das Wort für "Geist, Wind" (also schon eine Doppelbedeutung) weiblich, im Griechischen sächlich und im Lateinischen männlich. Und schon wurde aus der Ruach über das Pneuma ein Spiritus Sanctus.
Archäologie kann natürlich da auch noch ein wertvoller helfer sein.Doch um nicht vom Hundertsten ins Tausendste zu kommen: Wenn ein einziges schriftzeugnis nur von Leuten überliefert wird, die 2pokern" und kein Originaldokument, wenn es denn existieren sollte, zur Prüfung zulassen, dann stimmt was nicht. Wenn dann auch noch die Person, welcher der text zugeschrieben wird, mehr als hypothtisch ist, dann stinkt das zum Himmel.
Wir haben bei Prophezeiungen grundsätzlich verschiedene Faktoren:
1. Sie gehen von Dingen aus, die es gibt. Das heißt z. B. die Beschreibung der fliegenden Schiffe, die brennende Pfeile abschießen. Schiffe gibt es, Pfeile auch. Das phantastische Moment zur damaligen Zeit war das Fliegen der Schiffe. Man spricht heute aber von Luftschiffahrt, und Luftschiffe, die tödliche und teilweise auch brennende Fracht abwerfen, gibt es auch. Man denke an Napalm, Aerosolbomben etc.
2. Das phantastische Moment. Dieses ist aus damaliger Zeit nicht zu verstehen, heute aber ohne Weiteres nachzuvollziehen, wenn man von wissenschaftlichen Erkenntnissen ausgeht. Das sehen wir bei den fliegenden Schiffen ebenso wie bei Aussagen, wonach ein Drittel der Erdbevölkerung bis ein Zehntel der Erdbevölkerung sterben wird. Sowas ist durchaus möglich. Unhaltbar wird es dort, wo Aussagen gemacht werden, welche gezielt in die Monopolisierung der Religion durch eine Gruppe gehen, bzw., wenn es darum geht, Behauptungen aufzustellen, welche in keinster Weise mit den Naturgesetzen übereinstimmen, z. B. ein Planet, der größer ist als der Jupiter, unsichtbar und fast schon Lichtgeschwindigkeit draufhaben soll und auf dem obendrein noch intelligentes Leben existieren soll, obwohl er sich an einem Ort befinden soll, wo keinerlei Leben definitiv möglich ist. Oder die angeblichen Channelings vom Sirius. Der Sirius ist ein Doppelsternensystem, wo keinerlei Planeten existieren können, aufgrund der Gravitationsverhältnisse. Wo aber keine Planeten existieren können, dort ist auch kein Leben und erst recht kein intelligentes Leben möglich. Dies ist aber die vorbedingung zur Entstehung intelligenter Geistwesen, wie jeder Magier weiß. As ist zwar nicht naturwissenschaftlich, aber durch Experiment, Forschung und Nachweis in der Magie herausgefunden worden. Von daher kann es von dort keine Channelings geben. Abgesehen davon beinhalten diese sowieso nur Versatzstücke aus den schon bekannten esoterischen Richtungen und Allgemeinplätzen. Sie polarisieren entsprechend dualistischer religiöser Vorstellungen von hier und sind somit erdgeboren ausgekocht. Channelings sind Betrug. Sie bringen nichts Neues, nichts Nachweisbares und nichts Verwertbares. Prophezeiungen mit unsicherer Quelle sind abzulehnen, da weder die Möglichkeit zur Verifizierung noch zur Falsifizierung der Tatsächlichkeit dieser Aussagen gegeben ist. Ferner müssen sie mit den Naturgesetzen übereinstimmen und nachvollziehbar sein. Wenn sie in gröbster Weise biologischen, ökologischen oder geographischen Fakten widersprechen, oder himmelsmechanisch haarsträubender Unsinn sind, dann sind sie zu verwerfen.Wenn du tatsächlich in der Lage sein solltest, naturwissenschaftlich zu denken, dann bitteschön, solltest du das auch tun und nicht jedem Hokuspokus hinterher laufen, den du anregend findest. Und wenn du schon angeblich spirituell bist, dann halte dich auch da an die Gegebenheiten.
Seriosität wird weder durch die NWO, noch durch die Kirche definiert. Sie ist das Resultat der Verifizierbarkeit aufgrund erprobter Methoden. Quellenlage, Parallelquellen, Sprache und die Nichtverletzung naturwissenschaftlicher Gegebenheiten muß vorhanden sein. Ebenso müssen die spirituellen Gesetze beherzigt werden. Wenn man ein esoterisches Blödchen wie Templar ist, kann man sich natürlich hinsetzen und sagen, daß alle Prophezeiungen nicht eintreffen werden, denn man brauche sich ja nur hinzusetzen und positiv zu denken und sich von Licht und Liebe durchströmen zu lassen. Das führt dann zu einer ganzen Reihe von sehr fiesen Ergebnissen, im Endeffekt, wenn man ein solches verhalten weiterdenkt. Die Verhungernden von Biafra hätten halt nur ein bißchen positiver denken müssen... Man schafft zwar geistig die Vorbedingungen für TENDENZEN, anpacken muß man trotzdem selbst.
Außerdem haben Prophezeiungen alle etwas gemeinsam: Unabhängig von Zeit und Ort sagen sie Dinge aus, welche entweder übereinstimmen oder aber sich kombinieren lassen. Eine Prophezeiung, die völlig aus dem Rahmen fällt und keinerlei Ähnlichkeit mit oder Bezug zu anderen Prophezeiungen hat, ist keine. Eine Prophezeiung, welche dazu auch noch aufs Gröbste die Naturgesetze mißachtet, ist ebenfalls keine. Sie muß realistisch sein. Würde ich prophezeien, daß ich morgen zum Papst gewählt würde, dann würde dies allen realistischen Möglichkeiten widersprechen und somit eine falsche Prophezeiung sein.
Würde ich mich auf die Schriftrolle des Bartimäus von Antiochia berufen, den ich mir mal kurz aus dem Handgelenk geschüttelt habe, und dessen Schriftrolle nie existierte, genau, wie er selbst, und jede Nachforschung vereiteln, dann wäre klar, daß da was nichts stimmt. Beliebt sind ja auch Aussagen, die sich auf geheime Texte in der Bibliothek des Vatikans beziehen. Da dort kaum jemand nachforschen kann, ist das ein beliebter Trick von Schwindlern wie z. B. Szekely.Es müssen also folgende Faktoren zusammen kommen:
1. Echter Autor, echter Text oder zumindest zeitlich nicht stark abweichende Kopie des Textes. Verifizierbakreit von beidem.
2. Inhalt des Textes muß sprachlich stimmen. Bezüge müssen stimmen. Inhalt des Textes muß abgleichbar sein mit anderen Prophezeiungen oder vom Sprachstil mit anderen Dokumenten aus der Epoche. Die Aussagen dürfen nach heutiger Sicht nicht den Naturgesetzen widersprechen. Die Prophezeiungen müssen abgleichbar sein mit anderen Prophezeiungen in der Grundtendenz.Beispiel. Die Feldpostbriefe, die Aussagen des Irlmaier und des Mühlhiasl, sowie des Waldviertlers stimmen in den meisten Zügen überein. Atuka Hé tut das zwar nicht, aber seine Aussagen kann man nahtlos dort einfügen. Seine aussage, es würde keinen Krieg gebenb, bezog sich auf die Jahre 1998 bis 2000, sind also zu vernachlässigen und überholt.
Badland Warrior
- Ist es denn so wichtig wie Seriös eine Prophezeihung ist, wenn sie stimmt? Danan 30.5.2002 13:45 (1)
- Unterschiede franke43 30.5.2002 14:50 (0)
- Re: Seriosität IT Oma 30.5.2002 13:10 (0)