Re: Renatus Cartesius - damals in Schweden gestorben

Geschrieben von Johannes am 18. April 2002 21:01:49:

Als Antwort auf: Re: Renatus Cartesius - damals in Schweden gestorben geschrieben von Gaia am 18. April 2002 20:35:19:

> Ob zu faul/dämlich, darüber steht Dir oder uns im allgemeinen gar kein
> Urteil zu, es sei denn, Du warst länger dort vor Ort, um es ganz genau zu
> wissen... Die wirklichen Ursachen sind nämlich sicher ganz andere:

> http://www.brot-fuer-die-welt.de/projekt/projekte_simbabwe.html

Hallo Gaia,

ohne jetzt zuviel zu Zimbabwe bzw. Entwicklungshilfe schreiben zu wollen, aber da hat Descartes in einem gewissen Sinn schon recht. Je nachdem, wie man die Sache betrachtet.

Brot für die Welt schreibt zwar, daß die Lebenssituation sehr schwierig sei auf Grund mangelnder Infrastruktur, wie Wasser- und Stromversorgung. Aber das ist nur die halbe Wahrheit. Wenn heute in Zimbabwe nicht mehr genug angebaut werden kann, um alle Menschen zu ernähren, dann muß man auch betrachten, daß Zimbabwe früher, als es noch Rhodesien hieß, einer der größten Nahrungsmittelexporteure des südlichen Afrikas war.

Der Westen hat es bejubelt, als Ian Smith und damit die Apartheid gestürtzt wurde. Aber wie ging es weiter mit dem Land? Mugabe wollte die Macht nicht mehr mit seinem Kampfpartner Nkomo (Schreibweise?) teilen und massakrierte lieber dessen Anhänger. Parallel dazu ließ er seine Leute gutgehende Farmen, die (noch) Weißen gehörten, besetzen - die Besitzer wurden meist verjagt, teilweise umgebracht.

Mugabe hat vieles im Land verändert, einiges mag gut sein: Aber sind die blutigen Stammesfehden unsere Schuld? Und ist es die Schuld des Westens, daß dort nicht mehr so viel Nahrungsmittel erzeugt werden wie früher? Hätten sie in Zimbabwe nicht auch völlig anders handeln und eine Art Schweiz des südlichen Afrikas aufbauen können? Jetzt ist es zwar wahr, daß die Menschen unsere Hilfe brauchen, aber das Land hat auch seine große Chance gehabt, die es nicht nicht genutzt hat.

Viele Grüße

Johannes

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