Re: Wißt ihr eigentlich, woran das liegt?

Geschrieben von Bonnie am 29. März 2002 13:39:44:

Als Antwort auf: Re: Wißt ihr eigentlich, woran das liegt? geschrieben von Badland Warrior am 29. März 2002 13:16:50:

Hi Warrior, du hast natürlich recht. War es nicht immer so, daß die Herrschenden zunächst in die eigene Tasche wirtschaften? Das scheint in der menschlichen Psyche begründet zu sein.
Was ich meine, ist, daß eine neue Phase begonnen hat. Die Aera der Nationalstaaten ist zuende (seit 1995?) und es beginnt die Aera der Globalkonzerne, die jetzt schon mächtiger sind als die Nationalstaaten. Das Dumme ist nur, daß die "neuen Mächtigen" keine Benimmregeln haben. Die benehmen sich dementsprechend "wie Sau". Nehmen wir z.B. Ausbeutung in der dritten Welt. Ich glaube, es war Nike: Die Arbeiterinnen in Asien, die die Turnschuhe zu Minimallöhnen unter Sklavenbedingungen zusammenschustern, kassieren zusammen soviel Geld wie deren Werbefigur... Das war so eine Sache, die bekannt geworden war, einen Boykott der Konsumenten und viel Entrüstung der Öffentlichkeit nach sich zog und so versprach Nike, alles zu ändern.
Das war jetzt mal ein Positivbeispiel, wie es laufen müßte. Der meiste Dreck hat keine Öffentlichkeit, da auch die Medien von den Konzernen kontrolliert werden.
Die Politiker und die Bürokraten machen auch viel Mist, aber sie wurden und werden halbwegs kontrolliert. Deshalb wird die Verschwendung und das unökonomische Verhalten der öffentliche Hand ja auch immer wieder publik. Denk an den Bund der Steuerzahler, denk an die freie Presse, die es ja imer noch vereinzelt gibt..
Übrigens haben die neugebackenen Elefanten nach ihren Hochzeiten (wozu ist eigentlich das Kartellamt da?) nichts besseres zu tun, als mehrere tausend Arbeitsplätze wegzurationalisieren.
Manchmal frage ich mich, warum Politiker immer noch kuschen, die Druckmittel sind doch schon weg: Die Konzerne zahlen keine Steuern und die Arbeitsplätze sind eh schon auf Minimum.
Quelle übrigens: Rüdiger Dahlke: Woran krankt die Welt (sehr empfehlenswertes Buch).
Ciao, Bonnie

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