Ein paar Zwischenfragen

Geschrieben von franke43 am 24. Januar 2006 11:03:26:

Als Antwort auf: Etwas interessantes von der Bibelforschung geschrieben von Gilgamesch am 23. Januar 2006 06:30:42:

Hallo

Da habe ich ein paar interessierte Zwischenfragen.

Das Buch Daniel gehört zum AT. Als solches dürfte es
in der Urfassung nicht auf Aramäisch und erst recht
nicht auf Griechisch verfasst sein, sondern im
klassischen sogenannten masoretischen Hebräisch.
Damit wäre entscheidend, was im hebräischen Text
steht.

Die nächste Frage bezieht sich auf China: war zum
Zeitpunkt, als das Buch Daniel verfasst wurde, das
Land China in der westlichen welt überhaupt schon
bekannt, und existierte ein Name dafür ? Welcher ?
China wurde ja bekanntlich erst durch die Han-
Dynastie politisch geeinigt, und diese Einigung
lag nach der Entstehung des Buchs Daniel.

Die dritte Frage: es ist heute unstrittig, dass die
Personen des NT im Alltag Aramäisch gesprochen haben,
auch Jesus. Die Quellentexte für die Evangelien waren
höchstwahrscheinlich auf Aramäisch. Aber ist es
nachgewiesen, dass die jetzige Fassung der aramäischen
Bibel ÄLTER ist als die bekannten Evangelientexte in
der spätantiken Koiné, oder können das auch Rücküber-
setzungen sein? Die Paulusbriefe waren ja z.B. von
Anfang an auf Griechisch geschrieben, und beim
Lukasevangelium und Apostelgeschichte liegt dieser
Verdacht ebenfall nahe, weil beiden denselben
Verfasser haben und dieser eine lateinisch-griechische
Bildung ebsass.

Das ist überhaupt immer das Hauptproblem - wie alt
sind die ältesten greifbaren Quellentexte, und in
welcher Sprache. Man ist auf zufällige Papyrusfunde
angewiesen.

Gruss

Franke





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