Re: Energiekrise....es ist angerichtet

Geschrieben von Johannes am 05. September 2005 13:16:06:

Als Antwort auf: Ölpreis geschrieben von Rhodes am 05. September 2005 08:20:35:

Hallo,

ich greife jetzt auch den Beitrag von Styker auf:

01.09.2005 / Energiekrise....es ist angerichtet!: http://f23.parsimony.net/forum53379/messages/152833.htm

In den USA wurden durch den Sturm viele Förderplattformen, Pipelines und Raffinerien beschädigt oder zerstört. Noch ist nicht abzusehen, wie viel Kapazität langfristig ausgefallen ist oder ob alles kurzfristig repariert werden kann. Es sind jedenfalls ganz erhebliche Teile der US-eigenen Ölproduktion (Förderung und Raffinerien) ausgefallen, so daß die Situation auf dem Energiemarkt derzeit dermaßen dramatisch ist, daß Teile der Ölreserven, die im Falle eines Ölboykotts das Überleben unserer Wirtschaft sichern sollen, freigegeben wurden.

Die Situation ist also ähnlich ernsthaft wie im Falle eines Ölboykotts, deshalb wurden in Europa 30% der Reserven zum Verkauf freigegeben. Sie sollen innerhalb der nächsten 30 Tage auf den Markt kommen. Und dann? Dann müssen bis dahin entweder sämtliche US Förderplattformen, Pipelines und Raffinerien repariert sein, um wieder die alte Kapazität zu haben, oder das Öl muß von irgendwo anders her kommen. Woher? Bei gleichen Bedarf wären die stragischen Ölreserven bis Mitte Januar 2006 vollständig (!) leer, und von den Öl-Staaten könnte wohl höchsten Saudi-Arabien noch die Produktion erhöhen, alle anderen scheinen bereits am Limit zu sein. Und in Südamerika zeichen sich bereits Boykottgedanken gegenüber den USA ab...

Nun wird es bestimmt gelingen, die US-Produktion zumindest teilweise wiederherzustellen - allerdings immer vorausgesetzt, daß kein weiterer Hurrikan Schäden anrichtet oder sie zumindest zum Stillstand zwingt. Gelingt die Reparatur, so wird es die nächsten Monate knapp bleiben, da im Winter ein erhöhter Ölbedarf besteht.

Das Öl wird in dieser Zeit nicht versiegen, aber der Preis könnte sich dramatisch erhöhen (100 Dollar im Januar/Februar 2006?), so daß die Regierungen gezwungen sind, die Energieversorgung mit allen Mitteln zu sichern. Egal, was es kosten mag: Besser teures Öl als gar kein Öl. Und im Kontext bedeutet dies eine potentielle Kriegsgefahr, wenn nicht alle Seiten optimal zusammenarbeiten.

Dies waren meine Überlegungen, hier noch zwei weiterführende Artikel:

Das Handelsblatt schreibt:

Die Hervorhebung von "vor allem bei Benzin" ist von mir, denn dieser Punkt ist wichtig: Denn selbst, wenn die Ölförderländer die Produktion ausweiten und die Sitution nicht nutzen, um bessere Preise zu erzielen, so bleibt noch der kritische Punkt, daß auch Raffinerien beschädigt wurden, und die arbeiten im Westen derzeit fast alle an ihrer Kapazitätsgrenze. Es ist also entscheidend, daß sie schnell repariert werden können.

Gruß

Johannes




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