Wir sagen indirekt dasselbe

Geschrieben von franke43 am 03. Mai 2005 11:17:06:

Als Antwort auf: Paralyse der EU nur Symptom - nicht Ursache kommender Kriege geschrieben von Georg am 03. Mai 2005 10:44:19:

Hallo

>Also ich finde es gut, dass diese neoliberale Verfassung womöglich >nicht "durchgeht". Sie würde eine neoliberale Politik - womöglich auf >Jahrzehnte hinaus - zementieren.

Mir gefällt sie auch nicht, aus demselben Grund.

>Da soll z. b. drinnen stehen, dass private Bildungseinrichtungen gegenüber >öffentlichen nicht benachteiligt werden dürfen. Das könnte womöglich so >ausgelegt werden, dass auch der Staat von den Armen Schulgeld einheben >muß!!!!, nur weil private Schulen es auch tun und dadurch benachteiligt wären.

Nein, ich werde hier nicht lang und breit erklären,
dass Schweden genau für dieses Problem längst eine
praktikable Lösung gefunden hat ("skolpeng"). Die
braucht man nur 1:1 kopieren, und Ruhe ist.

>Natürlich würde diese neoliberale Verfassung nicht Jahrzehnte in Kraft sein, >wenn sie durchginge, da das Geldsystem der EU längst vorher schon am eigenen >Wucher zerfallen wird - aber trotzdem - gäbe es das Geldproblem nicht - gäbe >es dann zum Neoliberalimus in Europa auf Jahrzehnte hinaus keine Alternative.

Ich verstehe sehr gut ein NEIN der Franzosen oder
Dänen, aber ich habe Angst vor dem, was dann kommt.
Dürfte Schweden abstimmen, käme auch garantiert ein
NEIN.

>Versteht sich von selbst, dass durch den Vertrag von Maastricht und deren >Nachfolger die Fehlstrukturen im Geldsystem (Zins....) unverrückbar und ewig, >demokratisch nicht beseitigbar, wiederum zementiert werden. (so verbietet z. >B. der Vertrag von Maastricht zinslose Staatskredite - durch derartige >Methoden sollen z. b. die Nazis (man nannte das damals eine Art Wechsel, eine >ganz bescheidene Vorstufe sinnvoller Geldpolitik) die Arbeitslosikeit bis 1936 >beseitigt haben (ohne dass es zu Inflation kam) - erst ab 36 begann die >Umstellung der Volkswirtschaften auf Krieg. eine der Ursachen dafür war,dass >dieses erfolgreiche Modell der angelsächsischen Hochfinanz ein Dorn im Auge >war)
>Wenn die Verfassung nicht durchgeht, wird die EU halt mit den bisherigen >Verträgen weiter machen.

Sooo einfach war es mit den Nazis auch nicht. Neben
den Staatswechseln (Mefos-Wechsel) wurde die Massen-
arbeitslosigkeit auch per Reichsarbeitsdienst
beseitigt, der eine moderne Form der Sklaverei war.

>Die Tatsache, dass es 60 jahre in EU-Europa keinen Krieg gab, schreibe ich >zumindest nicht den Bürokraten in Brüssel bzw. der EU-Konzeption zu, sondern >der Tatsache, dass die Wirtschaftlage 60 Jahre hindurch immer noch relativ gut >ist/war.

Und ich glaube dass - solange die ERU noch existiert -
man nicht mehr deutsche Soldaten aufstacheln kann
"nach Paris" zu marschieren oder französische
"nach Berlin". Die EU hat trotz allem ein neues Verdun,
eine neue Somme oder einen neuen Frankreichfeldzug
wie 1940 verhindert. Diese Gefahr ist zur Zeit nicht
nur aus der Wirklichkeit, sondern sogar aus den
meisten Köpfen verbannt.

>Wird das Geldsystem zusammenbrechen oder nahe dran sein (USA), dann werden >auch wieder Kriege ausbrechen mit oder ohne EU-Verfassung.

Ja das fürchte ich auch. Aber sie werden - ähnlich wie
in den Prophezeiungen - von aussen her an die Noch-EU
(oder an den Schlamassel der EU-Auflösung) heranbranden
und nicht notwendigerweise vorher im Inneren entstehen.
Oder allenfalls als Bürgerkriege (siehe Prophs) innerhalb
der einzelnen Mitgliedsländer, nicht die Mitgliedsländer
als solche gegeneinander.

Meine Befürchtung ist dass die EU auf eine solche Art
geschwächt wird oder kippt, dass das mit zu den für
einige Staaten vorhergesagten Bürgerkriegen führen
wird, die wiederum von militärisch starken Aussen-
stehenden als Einladung verstanden werden.

>Natürlich wird Europa mit seinen 2 Weltkriegen auf eigenem Boden die >Waffengänge nicht beginnen - es muß aber irgendwie hineingezogen werden, da >sonst kein Weltkrieg.

Siehe Prophs. Und die EU ist genau auf dem Weg zu der
dafür notwendigen Schwäche nach aussen.

>Klar, dass die EU nur funktionieren kann, wenn in ihr nur Parteien am Werk >sind, die sich in (neoliberalen) Grundsatzfragen "null komma Josef" >unterscheiden. Natürlich wird die EU völlig paralysiert sein, wenn in Drittel
>oder mehr ihrer Mitgliedsystaaten wieder kommunistisch ist und mit Moskau >paktiert, was dann ihr endgültiges Ende bedeuten wird.

Ich fürchte sie wird schon paralysiert sein, wenn die
neue vertragliche Ordnung nicht implementiert werden
kann. Womit ich diese Ordnung nicht schönreden will.

Manche Länder, so auch Schweden und Dänemark, würden
sowieso am liebsten (mehrheitlich) sofort austreten.

>Aber - wie gesagt - man sollte auch hier Ursache und Symptom nicht >verwechseln. meine Meinung. - Ich halte die Paralyse der EU nicht für die >Ursache kommender Kriege, sondern nur für ein Symptom dafür.

Wir werden es sehen (fürchte ich).

Die Wahl zwischen Verfassung und keine Verfassung
(gesetzt den Fall wir hätten diese Wahl) erscheint
mir wie die zwischen Pest und Cholera.

>mfG
>Georg

Gruss

Franke
Gruss


Antworten: