Re: Hatte mein Leben lang Angst....

[ Prophezeiungen & Aktuelles Weltgeschehen ]

Geschrieben von Templar am 07. Februar 2002 14:07:19:

Als Antwort auf: Re: Wenn Angst krank macht auch @ Templar geschrieben von JBl am 07. Februar 2002 12:07:51:

Hallo ihr beiden


Tut mir weh das von euch beiden zu hören. Vor allem deine Schwierigkeiten mabo, gehen mir sehr nahe (Ich kenn ihn halt schon ein wenig länger als dich JB). Frage mich schon die ganze Zeit was ich dir antworten soll und kann....Möchte es mal mit ein paar Schilderungen aus meinem Leben probieren. Denn so wie ich es heute sehe, ist es noch nicht lange in meinem Leben.

Ich hatte immer Angst. Angst vor der Schule, vor anderen Menschen, vor der Tollwut wenn mich eine Katze gekratzt hat, vor der Zukunft sowieso. Mit 12 fiel mir ein Buch in die Hände mit dem Titel "Weltuntergang 1999" und war es mir vorher schon klar dass die Welt seltsam drauf ist, hatte ich danach auch noch die passende Begründung für meinen Pessimismus. So zwischen 15 und 20 entwickelte ich als Überlebensstrategie einen beinharten Zynismus...was auch nichts anderes war als eine kolossale Menschenverachtung. Wie gingen sie mir alle auf den Geist, diese uninformierten, gleichgültigen Mutanten die sich selber und ihre Umwelt ohne mit der Wimper zu zucken zerstören, ich habe sie gehasst. Am meisten allerdings verachtete ich mich selber.

Mangels Gesprächspartner, mit denen ich mich selber hätte runterholen können, verschloss ich mich immer mehr. Führte ein Doppelleben...vorne durch nett, hinten dran nur Verachtung für mich und alle anderen. Das ging soweit dass ich in einer ausgelassenen, fröhlichen Geburtstags-Gesellschaft körperliche Abwehrreaktionen bekommen habe. Dass war für mich der Moment wo mir klar wurde dass ich echtes Problem habe. Dann wurde ich arbeitslos und fiel logischerweise in ein tiefes Loch. keine Ablenkung mehr, keine Bestätigung mehr im Aussen....der ganze Verdrängte Schrott kam hoch und meine Angst überfiel mich immer mehr. Ich bekam Panikattacken wenn das Telefon klingelte, Herzrasen wenn der Briefträger an der Tür war, Schweissausbrüche bei einem Gang aufs Amt.... Gleichzeitig befasste ich mich aber auch intensiv mit Psychologie und Spiritualität.... und vor zwei Jahren hats mitten in einer schlaflosen Nacht plötzlich Klick gemacht.

Schlagartig wurde mir bewusst, dass die ich über diese ganzen unerweckten, angeblich dumm-dumpfen Menschlein die ohne Aufzuwachen in Richtung Abgrund dümpeln, schlicht nicht zu urteilen habe und dass die meisten meiner Problem daher rührten, dass ich ständig am hin- und her oszillieren war zwischen Vergleichen, Urteilen, Mich für was besseres halten, Mich unwürdig fühlen und noch eine Menge mehr. Wie gesagt ich habe aber nicht urteilen, ich bin nicht Gott (gut bin ich schon, aber nur mein eigener) und ich weiss nicht was die Lebensaufgabe und der Sinn und Zweck von anderer Menschen Leben ist. Wie kann ich wissen ob sie sich nicht eine reine Genuss-Inkarnation verdient haben, nur Genuss und Konsum ohne Verantwortung? Wie kann ich wissen, wo sie in fünf Jahren stehen und welche Entwicklung ihnen noch bevor steht? Zudem wurde mir klar dass das alles nichts mit gut oder böse, besser oder schlechter, gebildeter oder dümmer zu tun hat, sondern mit unterschiedlichen Bewusstseinstufen.

Von dieser Erkenntnis zur Wiedererlangung meiner Spiritualität, der Menschenfreundlichkeit, dem absoluten Gottvertrauen, dem Verinnerlichen meiner eigenen Meisterschaft und Schöpferkraft war es dann immer noch ein weiter Weg, ein Prozess von drei Jahren. Verbunden mit viel Leid, Rebellion, Nicht-Wahrhaben wollen, Ablehnung, Schuldprojektion. Und ich bin auch heute noch keineswegs soweit, dass ich ständig optimistisch bin, muss ich aber auch gar nicht. Das Leben ist schliesslich ein ständiges sich Entwickeln und Lernen, Hauptsache man hört mal damit auf, sich ständig selber fertig zu machen und lässt das ständige urteilen. Über sich und andere.

Rückblickend betrachtet denke ich dass meine Ängste eine Kombination verschiedener Aspekte waren. Zum einen klar psychologisch begründbare Abläufe, zum anderen Angstreflexe beim Erweitern des Bewusstseins. Beides ist völlig in Odnung und absolut normal. Es ist richtig und nötig sich dem zu stellen mit den konkreten Ängsten zu arbeiten und sie nicht zu verdrängen. Was die Ängste bei der Bewusstseinserweiterung anbelangt, so sind sie in meinen Augen ein Teil eines grösseren Prozesses und weichen früher oder später automatisch. Und zwar dann wenn die tief verankerten auch im Körper gespeicherten Angstmuster (--->Befass dich mal mit Bio-Energetik Mabo!) sich gelöst haben. Dies ist gewiss ein schwacher Trost für diejenigen, die davon ergriffen sind, und doch ist es so.

Ich grüsse euch
in LVX

Templar

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