Basics for 2005 - back to the roots

Geschrieben von Hubert am 02. Januar 2005 14:03:54:

Hallo zusammen,

ich kenne dieses Forum lange genug, um mir mal folgende Feststellung zu erlauben: Entweder fetzen sich hier die verschiedenen religiösen Überzeugungen, oder man ergötzt sich an einem völlig verzerrten USA- und Israelbild.

Ich hingegen sehe weder in den USA noch in Israel ein Problem – auch nicht so sehr im Islam –, sondern ausschließlich in einer völlig auf den Kopf gestellten europäischen Werteordnung, für die ich ganz maßgeblich die deutschen 68er verantwortlich mache.

Während sich die Deutschen weitestgehend von Gott, Vaterland, Familie und anderen traditionellen Werten abwandten und statt dessen ihr Heil in der Mülltrennung, der weltweiten Einführung des Dosenpfandes, der Gesamtschule und dem Zelebrieren von Multi-Kulti-Spaß-Parties widmeten, haben die Amerikaner Gott und Vaterland und Familie dort gelassen, wo sie hingehören – nämlich in die Mitte des menschlichen Lebens. Wenn ein amerikanischer Politiker morgens nicht als erstes in den Gottesdienst gehen will, braucht er erst gar nicht für ein öffentliches Amt zu kandidieren. Natürlich kann das die Mehrheit der Deutschen nicht mehr verstehen. Wenn sie es verstünden, hätten sie einen Mann, der aus einer Säuferfamilie stammt, erst gar nicht zum Bundeskanzler gewählt, ein Ex-Steineschmeißer wäre nicht Außenminister geworden und ein bekennender Homo nicht Bürgermeister von Berlin. Aber glaubt mir, die große Party hier kommt noch – und sie wird in Berlin anfangen.

Diese Ausführungen bedeuten nicht, daß ich alles, was die USA planen und machen, gutheiße. Ich verurteile z. B. ausdrücklich die Art und Weise, wie sie an die Lösung des Irakproblems herangegangen sind. Daß es George Bush und seine von der Rüstungsindustrie gesponserten Neocon-Berater trotz der eindringlichen Appelle des Heiligen Vaters gewagt haben, den Irak militärisch anzugreifen, beweist mir zur Genüge, daß sie weder das Wesen des Christentums begriffen haben noch wissen, was es heißt, dem Stellvertreter Gottes auf Erden in Wort und Tat zu widersprechen.

Zu der ständigen Auseinandersetzung mit den Moslems hier im Forum möchte ich anmerken, daß wir Christen – trotz eklatanter Unterschieden – mehr Gemeinsamkeiten mit ihnen haben als z. B. mit der EKD. Während die EKD z. B. die Abtreibung toleriert und Homopaare schon vereinzelt gesegnet hat, ist dies weder für einen Christen noch für einen Moslem auch nur im Ansatz akzeptabel. Ein echter Christ und ein echter Moslem verabscheut sowohl den Massenmord an Ungeborenen als auch die Homo„ehe“ und die Euthanasie. Der einzige Unterschied besteht darin, daß Teile der Moslems diese schweren Sünden mit der Todesstrafe sühnen wollen, während wir Christen die Todesstrafe hierfür ganz klar ablehnen und statt dessen eine strafrechtliche Verfolgung befürworten.

Nicht die Moslems sind das Problem, sondern die fortschreitende Säkularisierung Europas. Dankenswerterweise sind in den USA Überlegungen im Gange, wie man Europa schnell wieder „auf Kurs“ bringt. Dies wird passieren, und das muß auch passieren. Spätestens nach dem Angriff der EU-Politiker auf den Katholiken Buttiglione ist bei den Amerikanern der Groschen gefallen, daß sich der europäische Liberalismus endgültig als der neue Faschismus etabliert hat. Dieser Faschismus wird aber sang- und klanglos wieder in der Versenkung verschwinden. Erste Anzeichen hierfür werden wir nach dem Deutschlandbesuch von Präsident Bush erkennen.

Sollte es den Amerikaner wider Erwarten nicht gelingen, den europäischen Faschismus wirksam zu bekämpfen, d. h. – sollte die Säkularisierung Europas weiter wie bisher fortschreiten, dann würde diese fortschreitende Entwertung von unantastbaren Werten letztlich mit der Zerstörung der menschlichen Natur, ja, der menschlichen Persönlichkeit überhaupt enden.

Und das will weder ein Christ noch ein Moslem.

Herzlichst,
Hubert




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