Re: Nazis wollen Weimarer Verhältnisse

Geschrieben von JeFra am 08. November 2004 23:13:51:

Als Antwort auf: Re: Nazis wollen Weimarer Verhältnisse geschrieben von JoeKaiser am 08. November 2004 21:48:42:


Na ja, wenn ich an die 'national befreiten Zonen' denke wo kein Ausländer nachts ohne Gefahr rumlaufen darf sehe ich eigentlich keinen großem Unterschied zu den Ausländer-Ghettos wo kein 'normaler' Deutscher ohne Gefahr rumlaufen darf. Fast die gleiche Sch.. unter anderen Vorzeichen und kein Ruhmesblatt der staatlichen Organe. Und diese 'national befreiten Zonen' sind nicht mit rechtsstaatlich-legalen Mitteln erreicht worden.

Mir ist kein konkreter Fall einer "national befreiten Zone" bekannt. Jedenfalls behauptet der von Ihnen in Ihrer zweiten Antwort zitierte Text:

Entgegen mancher Behauptungen, es sei den Rechtsextremisten gelungen, durch diese Strategie ein "staatsfreies" regionales Machtvakuum zu schaffen, existieren derartige "befreite Zonen" in der Bundesrepublik Deutschland nicht.

Auch aus den Niederlanden ist mir kein derartiger Fall bekannt. Dagegen ist es in den Niederlanden nicht ungewöhnlich, daß alteingesessene Niederländer aus Ausländervierteln vertrieben werden:

Enkele honderden Nederlandse gezinnen worden jaarlijks weggepest door probleemjongeren, asociale buren en straatruzies. Om de buurtterreur te ontvluchten moeten ze vaak noodgedwongen verhuizen.


Einige hundert niederländische Familien werden jährlich durch Problemjugendliche, asoziale Nachbarn und weggeekelt. Um dem Nachbarschaftsterror zu entgehen, müssen sie oft gezwungenermaßen umziehen.


Bezeichnend ist folgende Äußerung: «We weten dat vrijwel niemand durft te klagen of aangifte te doen, omdat het te gevaarlijk is.» «Wir wissen, daß fast niemand sich traut, Anzeige zu erstatten, weil es zu gefährlich ist.»
In einigen Fällen scheint es sogar Absprachen mit dem niederländischen Staat [!] zu geben, bestimmte Häuserzüge nur mit Angehörigen bestimmter ethnischer Minderheiten zu besiedeln [bzw. ihnen die Wohnungsvergabe zu überlassen, was denselben Effekt hat]. So titelte die Volkskrant: Niederländische Familie in Moluckaner-Viertel nicht willkommen und schrieb:

Volgens de Moluckers schendt de woningstichting WVS de oude afspraak dat de Molukse gemeenschap zelf de woningen mag toewijzen.


Den Moluckanern zufolge bricht die Wohungsstiftung WVS die alte Absprache, daß die Moluckaner-Gemeinschaft die Wohunungen selber vergeben darf.


Die Stiftung bestreitet die Existenz einer derartigen Absprache nicht, sondern wehrt sich mit dem Argument, daß sich vor zwei Jahren der letzte Moluckaner freiwillig aus der Vergabekommision zurückgezogen habe. Im übrigen ist sie bereit, den Moluckanern entgegenzukommen.


Hier geht es sicher um niederländische Politik und um Fragen, die mit der Geschichte der Niederlande als Kolonialmacht zu tun haben. Ich glaube aber nicht, daß die deutschen Verhältnisse weniger skandalös sind. Die eventuelle Existenz «national befreiter Zonen» dürfe also ein eher untergeordnetes Problem sein.


MfG
JeFra


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