Re: Ganz kurz zum Buch "Auf ein Wort" von www.zurwahrheit.de...
Geschrieben von Lydia am 16. Oktober 2004 16:06:16:
Als Antwort auf: Ganz kurz zum Buch "Auf ein Wort" von www.zurwahrheit.de... geschrieben von Medicineman9 am 16. Oktober 2004 12:14:12:
Hallo Medicinman!
Gut, daß Du das Thema ansprichst!
>in dem Buch steht sicherlich sehr viel Wissenswertes, allerdings ist die Konklusio des Buches total verheerend, die da lautet "Die Menschen sind den Gunas vollkommen (total) ausgeliefert" (indische Philosophie der totalen Determination (Vorherbestimmung) aller Dinge).
Ja, der freie Wille und die Lebensaufgabe bzw. der Sinn,warum wir hier sind, werden mit dieser Ansicht beschnitten und ad absurdum geführt. Es gibt ja unleugbar eine Entwicklung, und die wäre ohne Einsatz des freien Willens und Erkenntnis und Umsetzung der Lebensaufgabe gar nicht möglich. Im Tod erfolgt dann die Ernteschau, und da würde man sich ob des nicht angewendeten Willens und der nicht realisierten Lebensaufgabe ganz schön in den virtuellen Hintern beißen.
Aber leider vergißt man durch den Schock der Geburt so einiges, auch einiges von dem vorher Gelernten und den Vorstaz, es diesmal anders zu machen. Es ist ähnlich wie mit den Vorsätzen zu Silvester und dem sich daran anschließenden Leben im neuen Jahr. Es ist nicht immer alles perfekt.>Ein Mörder ist also ein Mörder, weil die Gunas es so wollen, er selbst kann NICHTS dagegen machen oder sich auch nur im Geringsten ändern. Er ist sozusagen - wie jeder andere Mensch - wie ein Schiffchen in den Weltmeeren den Guna-Winden ausgesetzt. Selbst kann ein Mensch NICHTS machen, er ist nur eine Marionette an den Guna Fäden.
Es gibt viele Beispiele, wie ehemalige Verbrecher sich gebessert und gewandelt haben. In Olmos, Argentinien, gibt es ein Gefängnis. Dort fand ein einzigartiger Wandel statt (s. Link unten), und der geschieht genauso auch woanders.
Schon Goethe sagte, daß der Wille das Oberste ist und durch ihn alles, einfach alles verändert werden kann (Goethes "Märchen von der grünen Schlange und der schönen Lilie", mit Interpretation von Rudolf Steiner.) Das Leben ist ein einziger Wandel, und ohne Willen geht das nicht. Will und lebt man selber nicht, dann tun das andere für einen, mit den entsprechenden überraschenden, meist unangenehmen Konsquenzen. Allein das ist schon ein Wink mit dem Zaunspfahl, etwas zu tun und das Leben selber in die Hand zu nehmen.>[Man muß sich regelrecht fragen, warum es in Indien dann wohl Gefängnisse gibt, schließlich kann man niemanden dafür bestrafen, was die Gunas mit ihm angestellt haben. Aber da alles, was existiert, nach indischem Glauben in bester göttlicher Ordnung ist - und seien die Zustände noch so katastrophal oder "sozial unausgewogen" - ist das wohl auch wieder richtig.]
Es gibt deswegen trotzdem in Indien Gefängnisse, damit die Allgemeinheit geschützt ist und die Verbrecher nicht frei rumlaufen. Das muß einem karma- und gunagläubigen Inder ja gerade wegen der vermeintlichen Unabänderlichkeit des Charakters von Verbrechern ein Anliegen sein.
Lydia
PS: Die "vernünftigste" Religion ist für mich der indigene Schamanismus Asiens, Amerikas und Afrikas (bis auf das Extrem Voodoo), weil die Menschen dieser Naturanschauung die Dinge so sehen, wie sie wirklich sind und nicht aus Machtgier oder anderen Gründen verdrehen und verbiegen. In der Epoche, wo der Schamanismus sich entwickelte, war der Mensch noch rein und unverfälscht.
- Re: Ganz kurz zum Buch mrspeedy 16.10.2004 17:37 (3)
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