Peinliche Befragungen
Geschrieben von franke43 am 14. Mai 2004 11:48:57:
Als Antwort auf: Folter, Inquisition und "Sonderbehandlung" kommen wieder geschrieben von Marc Malbec am 14. Mai 2004 10:45:55:
Hallo
>Astro-Münte widmet sich auf seinen Web-Seiten dem Thema Folter, und zieht >Parallelen zu Praktiken, wie wir sie der katholischen Inquisition zuschreiben >und aus einer Zeit kennen, die Massentötungen versucht hat >als "Sonderbehandlung" zu beschönigen.
Auch jetzt wird sich die Rhetorik genügens Scheinbegriffe zur
Verschleierung einfallen lassen:Peinliche Befragung (Folter)
Betreuung (Beaufsichtigung durch KZ-Wächter)
Schutzhaft (Inhaftierung Unschuldiger zwecks Folter und Tötung)
Umsiedlung in den Osten (Deportation zwecks Tötung)
Sonderbehandlung (Tötung)>Wenn er jetzt die Ausführungen des promovierten Historikers und Astrologen Dr. >Robert Müntefering mehr respektiert als meine, wäre mir das ohne Einschränkung >recht.
Was habt Ihr denn dauernd mit dem Müntefering ? HAt der nicht
mit seiner Partei mehr als genug am Latz ?>Robert Müntefering auf www. zeitdiagnose.de, Auszüge:
>Die Folter kehrt zurück. Auslösungen der Radix der Peinlichen >Halsgerichtsordnung Kaiser Karls V. vom 27.7.1532
>(...)
>Nicht umsonst erklärte Donald Rumsfeld noch gestern, daß die Verhörmethoden >der amerikanischen Streitkräfte mittels Schlafentzug und Hocken in >schmerzhaften Stellungen mit dem internationalen Recht vereinbar seien.Zur Zeit der Halsgerichtsordnung galt das Vorzeigen der Folter-
instrumente bereits als der erste Schritt der Folter.>Bei einem solchen Statement des amerikanischen Verteidigungsminister fragt man >sich unwillkürlich, ab welchem Foltergrad denn der Boden des internationalen >Rechtes verlassen wird?
Daumenschrauben, Spanische Stiefel, "Weher Zug" ....
Bei letzterem wurde man an den hinter dem Rücken gebundenen
und gestreckten Armen nach oben gezogen, zwecks Verbesserrung
der Hebelwirkung war das Seil an den Handgelenken befestigtPrügelbock, Halsblock, Schandpfahl
Oder die Tötungsmethoden z.B. das Rädern
>Vielleicht kann diese Frage der Professor der Neueren Geschichte an der >Bundeswehrhochschule, Michael Wolfssohn, beantworten, der sich unlängst im TV >für die Anwendung der Folter bei Terroristen ausgesprochen hat? Möglicherweise >wird die wissenschaftliche Betrachtung des "peinlichen Verhörs" bald >Gegenstand juristischer Dissertationen und Habilitationsschriften.
Soltle die Zeit der Aufklärung, die in Deutschland erstmals
unter Friedrich II eingeleitet wurde, wirklich und endgültig
vorbei sein ? Dann wären auch wir bald auf der Stufe der von
uns kritisierten Islamisten oder der anderen orientalischen
Despotien.>Als Ostern Mel Gibsons viel beachteter und auch kritisierter Film "Die Passion >Christi" anlief, fragte ich mich, warum die Zeitqualität die Brutalität jenes >Tages bis ins kleinste Detail auf die Leinwand brachte.
Das köntne auch persönliche Religiosität von Mel Gibson
gewesen sein. Auch Bach hat das mit der Matthäuspassion
allein durch die Kraft von Wort und Klang vermittelt:"Erwäge, wie sein blutgefärbter Rücken
in allen Stücken dem Himmel gleiche geht">Jetzt aber kam hinzu, daß über den Saturn der Uraufführung das Bestimmende >identisch mit dem der Inkrafttretung der schlimmsten Foltergesetzgebung aller >Zeiten, der Peinlichen Halsgerichtsordnung Kaiser Karls V. aus dem Jahre 1532 >war. Und das zu einer Zeit in der in den Kirchen das "O Haupt voll Blut und >Wunden" gesungen wurde. Jedenfalls schoß mir das während der Karfreitagsmesse >durch den Kopf.
Z.B. in der inbrünstigen Bach-Fassung aus der Matthäuspassion.
>Die am 27. Juli 1532 in Kraft getretene Strafgerichtsordnung Kaiser Karls V., >auch Carolina genannt, war das erste Reichsstrafgesetzbuch in deutscher >Sprache und blieb bis zur Auflösung des Heiligen Römischen Reiches Deutscher >Nation im Jahre 1806 wengistens de iure öffentliches Recht. Im Wesentlichen >ging es dort um die Regelung des Vollzugs der Todesstrafen via Vierteilen, >Rädern, Lebendig Verbrennen, Aufhängen, Enthaupten, Ertränken, Lebendig >Begraben, Pfählen und des Vollzugs der Verstümmelungsstrafen mittels Blenden, >Handabschlagen, Fingerabschneiden, Ohrabschneiden und das Herausreissen der >Zunge.
Dann schlage ich eine Benennung der neuen Folterperiode vor:
"Carolina Rediviva"
Das ist der lateinische Name der Universität in Uppsala.
>Besonders für das Erpressen von Geständnissen und Denunziationen wurde ein >umfangreicher Folterkatalog wie Daumenschrauben, spanische Stiefel ect. >entworfen.
Wenn ich bis hierher gelesen hätte, hätte ich das oben
nicht geschrieben.>Die neuen Gesetze werden ähnlich bei den Carolina genau festlegen, was bei >Verhören legal ist und was nicht. Und genau wie bei den Vorschriften Kaiser >Karls V. wird diese Legalität sehr dehnbar sein und letztlich im Ermessen des >jeweiligen Militärs liegen.
>Ein solches gesetzlich definiertes Verhör in "unbequemer Körperhaltung" kann >beim Verhörten deutlich die Schmerzgrenze überschreiten und dem "peinlichen >Verhör" des 16. Jahrhunderts um nichts nachstehen. Die gesetzlich ausgeübte >Form der Folter wird genau wie zu Zeiten Karls V. einen bestimmten Typus zur >Ausübung drängen lassen, der jetzt seinen Sadismus auf rechtlicher Grundlage >austoben und sich obendrein noch die Kosten für den Sado-Maso-Club sparen >kann.Die Sterne zwingen nicht. Wie verhindern wir das alles ??
Gruss
Franke
- Re: @ Franke, persönlich Marc Malbec 14.5.2004 14:28 (1)
- Re: @ Franke, persönlich Hubert 14.5.2004 14:42 (0)
- Re: Peinliche Befragungen JeFra 14.5.2004 12:51 (2)