Re: F. Forsyth: "Politiker die gegen ihr Volk regieren, hassen Plebiszite"
Geschrieben von Marc Malbec am 13. Mai 2004 10:58:35:
Als Antwort auf: NACHRICHTEN (Donnerstag, 13.05.2004) (owT) geschrieben von Johannes am 13. Mai 2004 00:49:47:
Hallo,
wie bestellt zu unserer gestrigen Diskussion über wirkliche und Pseudo-Demokratie erscheint heute in der Jungen Freiheit ein Kommentar von Frederick Forsyth, "Europäische Union. Wie Feiglinge hinter einer Mauer."
Der Artikel widmet sich der neuen EU-Verfassung und geht auf die Frage ein, weshalb uns ein weiteres Mal eine Volksabstimmung vorenthalten wird.
Seltsam, daß es bei uns einen Engländer braucht, damit mal einer sagt, was aalles auf dem Spiel steht, die "Abschaffung der von den Deutschen regierten deutschen Nation". Was für die enorme Mehrheit hierzulande auf dem Spiel steht, ist nicht der Verlust von Fahne und Hymne, sondern die Zerstörung tragender Strukturen wie Rechtsstaat, soziale Sicherung, Bildungswesen, Infrastruktur etc., was wir in den ersten Ansätzen ("Ist Deutschland reformierbar, sprich, noch weiter ausbeutbar?") bereits jetzt beobachten können.
Schade, daß auch Forsyth sich den zu Tode gerittenen und sachlich völlig verfehlten Hinweis auf die Machtergreifung A.H.s nicht verkneifen kann. Wenn man den GröFaZ im Zusammenhang mit Volksabstimmungen heranzieht, dann doch nicht, um dagegen zu argumentieren, sondern dafür.
Adolf und seine Partei haben in letzten repräsentativ-"demoratischen" Wahlen ein nach heutigen Maßstäben flaues Ergebnis um die 35-40% erreicht. Das Ermächtigungsgesetz dagegen wurde von den ach so verantwortungsvoll denkenden und handelnden Parlamentariern mit über 80% Zustimmung verabschiedet.
Einige Auszüge aus Forsyths lesenswertem Kommentar:
"Politiker, die wissen, daß ihre Politik nicht dem Willen des Volkes entspricht, hassen es (das Plebiszit, M.M.). Und genau in dieser Position befinden sich die beiden großen deutschen Parteien, solange sie überstürzt in Richtung der Vereinigten Staaten von Europa stürmen.
Zu ihrem Glück können sie sich hinter dem Grundgesetz verstecken, das keine Plebiszite vorsieht. Diese Bestimmung wurde jedoch vor fast sechzig Jahren verfügt, um zukünftig zu verhindern, daß ein Demagoge seine Popularität benutzen könnte, um die Demokratie wieder abzuschaffen. Wir wissen alle, daß diese Gefahr - ein neuer Hitler - längst vorbei ist. Es ist bloße Unredlichkeit seitens des Bundestages, sich hinter diesem Dokument zu verstecken wie Feiglinge hinter einer Mauer.
Man möge nicht die Bedeutung dessen unterschätzen, was hier auf dem Spiel steht: in den nächsten zehn Monaten nichts; in den nächsten zehn Jahren aber eine vollständige Verwandlung, möglicherweise Abschaffung der von Deutschen regierten deutschen Nation."
- Mythen über die Volk und frei gewählte Politiker Marc Malbec 13.5.2004 11:38 (2)
- Inwiefern der olle Adolf ein abschreckendes Beispiel ist, und inwiefern nicht Marc Malbec 13.5.2004 14:41 (1)
- Guter Text, treffend formuliert! Fleecer 13.5.2004 19:23 (0)