Inwiefern der olle Adolf ein abschreckendes Beispiel ist, und inwiefern nicht

Geschrieben von Marc Malbec am 13. Mai 2004 14:41:11:

Als Antwort auf: Mythen über die Volk und frei gewählte Politiker geschrieben von Marc Malbec am 13. Mai 2004 11:38:33:

Hallo,

was dröhnen sie uns seit Jahr und Tag nicht die Ohren voll, die "frei gewählten" Parlamentarier mitsamt den Organen der noch viel freieren, unabhängigeren und überparteilichen Systempresse.

Nein, niemals, wenn das Volk über seine eigenen Belange in freien und geheimen Volksabstimmungen befinden dürfte, das können wir auf gar keinen Fall zulassen, das würde nur der übelsten Demagogie, einem Populisten wie Adolf Hitler an die Schalthebel der Macht verhelfen.

Nie wieder Hitler, nie wieder Auschwitz, nie wieder deutschen Populismus!

Deshalb haben wir auch das Grundgesetz und die repräsentative Demokratie mit den gewählten Parlamentariern, damit nur ja nicht wieder der ungebremste Volkswille zur Richtschnur der Politik wird.

Unausgesprochen, aber dennoch klar und deutlich lautet die Botschaft: Wir, die politische Klasse, sind das Präservativ, das verhindert, daß das parlamentarische Procedere vom Willen des eigentlichen Souveräns befruchtet wird. Wenn wir dem Willen des Volkes stattgeben, kommt ein neuer Hitler und mit ihm ein neuer Weltkrieg samt Auschwitz, Gaskammer und Holocaust.

So in etwa lautet das Kyrie Eleison und Miserere mit dem die neuen Pfaffen es verstanden zu haben, uns in die Knechtschaft fremder Völker zu führen.

Schaut man sich die Fakten etwas genauer an, stellt sich schnell heraus, daß der Hinweis auf Adolf Hitler so schäbig ist wie der leierende Singsang der Political Correctness überhaupt.

Im Rahmen der letzten freien Wahlen am 6. November 1932, d.h. unter Beteiligung der KPD, brachten es Adolf Hitler und die NSDAP gerade mal auf magere 33,1 % - und das trotz der massiven Geldzuwendungen aus den USA und berüchtigter New Yorker Investmentbanken.

Das also war Volkes Stimme, in einem Land, das nach dem ersten Zivilisationsbruch des 20. Jahrhunderts, dem Versailler Diktat, allen Grund gehabt hätte, seiner Empörung sehr viel nachdrücklicher Ausdruck zu geben.

Und wie haben die im Parlament versammelten Wissenden und Weisen auf Adolf Hitlers diktatorische Ansprüche reagiert?

Sie haben seinem Ermächtigungsgesetz und damit der NS-Diktatur mit einer Mehrheit von 82,5 % zugestimmt. (Prof. K.-A. Schachtschneider stellt die parlamentarische Verabschiedung des Euro mit Adolf Hitlers Machtergreifung nicht ohne Grund auf eine Stufe).

Vom deutschen Volk hat Adolf Hitler 33,1% der Stimmen erhalten, von den vor öligem Verantwortungsbewußtsein triefenden Parlamentarieren 82,5 %.

Wenn also im Zusammenhang mit Volksabstimmungen der olle Adolf in die Debatte geworfen werden soll, dann mit völlig anderer argumentativer Richtung:

Der Aufstieg Adolf Hitlers ist noch für den verschrobensten Populismus ein Freispruch erster Klasse, und für den Parlamentarismus ("Die Kasernierung der politischen Prostitution") eine Anklage, die vermutlich erst in späteren Zeiten zur Verhandlung kommen wird.

Marc Malbec





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